- Globale Beschleunigungskrise / erstes Posting - Endless Winter, 31.01.2006, 21:46
- Re: Globale Beschleunigungskrise / erstes Posting - - Elli -, 31.01.2006, 22:36
- Re: Globale Beschleunigungskrise / erstes Posting - Zardoz, 31.01.2006, 23:29
- Wg. Neuseeland weiter unten: Ich wohne da. - Endless Winter, 01.02.2006, 00:29
- Winterjacke - Zandow, 01.02.2006, 01:08
- Re: Winterjacke - Endless Winter, 01.02.2006, 02:52
- Re: Winterjacke - klingonenjoerg, 01.02.2006, 05:28
- Re: Winterjacke - Endless Winter, 01.02.2006, 02:52
- Re: Wg. Neuseeland weiter unten: Ich wohne da.*** Wer heilt hat Recht!*** ;-)) - Nachtigel, 01.02.2006, 10:20
- Re: Wg. Neuseeland weiter unten: Ich wohne da. - SchlauFuchs, 01.02.2006, 17:14
- Re: Wg. Neuseeland weiter unten: Ich wohne da. - Endless Winter, 01.02.2006, 19:54
- Re: Wg. Neuseeland weiter unten: Ich wohne da. - SchlauFuchs, 02.02.2006, 07:36
- Re: Wg. Neuseeland weiter unten: Ich wohne da. - Endless Winter, 01.02.2006, 19:54
- Winterjacke - Zandow, 01.02.2006, 01:08
- Re: Globale Beschleunigungskrise / erstes Posting - oekognom, 01.02.2006, 01:13
- Re: Globale Beschleunigungskrise / erstes Posting - MI, 01.02.2006, 07:26
- aha, arbeitslos weil zu hohe Lohnforderung.....!?! - wheely, 01.02.2006, 09:50
- Re: aha, arbeitslos weil zu hohe Lohnforderung.....!?! - Alana, 01.02.2006, 11:40
- Arbeitplätze sind Verträge, kein knappes Gut - oekognom, 01.02.2006, 21:13
- bloses bla bla.... - wheely, 02.02.2006, 00:42
- Bitte nicht gleich weinen... - oekognom, 02.02.2006, 18:17
- Bitte nicht gleich"einlassen" - Herbi, dem Bremser, 02.02.2006, 20:05
- Furiose Antwort - oekognom, 03.02.2006, 01:41
- wieder nix neues..... - wheely, 02.02.2006, 20:29
- Was schlägst DU vor? - oekognom, 03.02.2006, 01:27
- ich denke nicht, dass ich in der Bringschuld bin - wheely, 03.02.2006, 03:00
- Re: ich denke nicht, dass ich in der Bringschuld bin - oekognom, 05.02.2006, 00:46
- ich denke nicht, dass ich in der Bringschuld bin - wheely, 03.02.2006, 03:00
- Was schlägst DU vor? - oekognom, 03.02.2006, 01:27
- Bitte nicht gleich"einlassen" - Herbi, dem Bremser, 02.02.2006, 20:05
- Gelbe Karte - Elli (Boardmaster)--, 02.02.2006, 18:32
- Bitte nicht gleich weinen... - oekognom, 02.02.2006, 18:17
- bloses bla bla.... - wheely, 02.02.2006, 00:42
- Re: Globale Beschleunigungskrise / weitere Links zu Leopold Kohr - Stephan, 01.02.2006, 08:35
- Re: Globale Beschleunigungskrise / erstes Posting - CRASH_GURU, 01.02.2006, 09:04
- Re: Globale Beschleunigungskrise / spirituelle Lösung - Phoenix, 01.02.2006, 10:46
- Re: Globale Beschleunigungskrise / erstes Posting - Diogenes, 01.02.2006, 14:03
Was schlägst DU vor?
-->>Auch wenn Elli wieder böse mit Karten wedelt, für mich ist das nach wie vor theoretisches Bla Bla. Schlaue Leitsätze ablassen ist einfach, hör und les ich täglich.
Was möchtest du denn sonst lesen? Möchtest du Mitgefühl ernten, so ein väterliches Hand-auf-die-Schulter-legen mit dem dazugehörigen gesäuselten"ich verstehe dich"? Oder praktische Ratschläge, wie man eine Revolution durchführt oder böse Kapitalisten enteignet?
OK, ich weiß, daß du wahrscheinlich auf keine dieser (auch eher rhetorischen) Fragen antworten wirst.
Darum möchte ich dir eine klare, einfache Frage stellen: Welche Art von Kommentar wäre für dich nicht bloß"Theorie" oder ein"schlauer Leitsatz"?
>Miete kostet Geld, woher nehmen? Leihen, klar. Ohne Sicherheit? Bitte diese Bank nennen. Mach ich gleich einen Termin aus.
Der alte Schimmelpfeng, der Urvater des deutschen Inkassowesens, sagte einmal:"Es gibt kein Recht auf Kredit." Kredit beruht auf dem Vertrauen, das Verliehene auch eines Tages zurück zu bekommen. Wer von niemandem für so vertrauenswürdig erachtet wird, nicht einmal von seiner Großmutter, der wird verständlicherweise auch keinen Kredit bekommen. Wem niemand Vertrauen entgegenbringt, der ist auch nicht kreditwürdig.
Ich bezweifle aber, daß für eine jede selbständige Tätigkeit zwingend ein enormer Kapitalbedarf besteht. Ich will zwar nicht so weit gehen, daß man sich mit nichts als den Kleidern auf dem Leib selbständig machen kann - außer vielleicht im horizontalen Gewerbe -, aber wenn ich in meinem Umkreis sehe, wie mit wie wenig manche Leute angefangen haben, die beispielsweise
-professionel über ebay handeln,
-privat Kinder betreuen,
-als Schüler ihre ersten"IT"-Firmen aufgebaut haben und Webseiten für kleinere Unternhemen erstellten,
-sich als Polier nach der Insolvenz des Arbeitsgebers zum"Bauunternehmer" mit fünft angestellten Teilzeit-Polen aufgeschwungen haben,
dann kann ich nicht glauben, daß jemand, der angeblich 6 Sprachen spricht, nicht in der Lage ist, seine Arbeitskraft selbst zu vermarkten. Wenn sie selbst so gut ist und von den blöden Arbeitgebern das nur niemand einsehen will, warum sagt sie sich dann nicht"ihr könnt mich mal gern haben, ich werd' mein eigener Chef"?
>Mein Schwager mußte seine alteingesessene Transportfirma zumachen, weil der neue Bankchef meinte, die Kreditrichtlinien einfach so ändern zu müssen.
Völlig ohne Begründung? Kein"ihre Ertragslage ist zu schlecht", kein"ihre Liquidität ist nicht sichergestellt"?
Die zugesicherte Verlängerung wegen eines Motorschadens einer Zugmaschine wurde gecancelt, basta. Einspringen einer anderen Bank? Vergiß es! Somit kein neuer Motor, kein fahrender Fernverkehrszug, gekappte Aufträge, kein Geld usw. ging der Kreislauf bis zum bitteren Ende. Und hier waren sogar Sicherheiten vorhanden!
Wenn ein Spediteur durch einen(!) Motorschaden in Konkurs geht, hat er die falsche Branche gewählt. Entweder reicht sein Eigenkapital, um solche doch recht alltäglichen Reparaturen zu bewältigen, oder das Speditionsgewerbe ist zu kapitalintensiv für seine Verhältnisse gewesen - LKWs sind nicht gerade billig, aber das wirst du selbst wohl auch wissen.
>Konkret: Statt einer Schreinerei in der Stadt mit 15 Arbeitern haben wir dann 16 wenn sich jeder selbständig macht.
Sie müssen nicht alle Schreiner werden/bleiben. Sie sollten ihre Tätigkeit danach wählen, was am Markt gefragt ist.
Und die mieten sich alle Immobilien und bezahlen sie und den notwendigen Maschinenpark mit den Krediten, die sie alle ganz einfach von deinen freigiebigen Banken bekommen. Richtig?
Ich habe bereits gesagt, daß zum Arbeiten nicht zwangsläufig riesige Fabrikkomplexe und"Maschinenparks" benötigt werden. Wer soviel Kapital nicht selbst hat und es auch nicht geliehen bekommt, der soll sich eine Tätigkeit suchen, die seinen finanziellen Möglicheiten entspricht.
>Und das machen wir dann so weiter mit Bäckern, Malern.....
>Die können sich dann alle so richtig schön Konkurrenz machen untereinander und mit den Preisen unterbieten, denn ich kauf nur vom Billigsten. Wenn dann einer pleite geht, weil er nicht mithalten kann geht er einfach wieder zu deiner Bank und leiht sich neues Geld, simpel.
Dann sind sie in der falschen Branche.
>Mach doch eine Arbeitsvermittlung /-beratung auf. Bei deinem Fachwissen und -können hätten wir bestimmt in einem Jahr Vollbeschäftigung, eines der größten Probleme Deutschlands wäre gelöst.
*Hüstel*
Das ursprüngliche Konzept des Herrn Hartz war meiner Ansicht nach gar nicht so verkehrt - Stichwort"Ich AG". Nur leider wurde es Erst von der SPD-Linken und anschließend von der Union im Bundesrat völlig verwässert, teilweise ins Gegenteil verkehrt: Beispielsweise die Tatsache, daß jungen Arbeitslosen der Umzug in eine eigenen Wohnung plus Miete derselbigen gezahlt wird. Oder dadurch, daß Zeitarbeitsfirmen nicht Tarifverträge unterbieten dürfen. Das hätte nicht für Vollbeschäftigung gereicht, dazu wären imho auch danach die Transferleistungen zu hoch.
Aber die 1€-Jobber sind, wenn ich mich nicht verhört habe,"ausverkauft, d. h. es gibt mehr Nachfrage seitens der Kommunen als Angebot durch die Arbeitsämter. Komm mir jetzt nicht mit"1€ als Stundenlohn ist Sklavenarbeit"! Bei 150 Std./Monat ergeben 150x1€+Miete+HartzIV einen Stundenlohn, nach dem sich viele Tschechen oder Polen die Hände lecken würden.
>Solche Experten dürfen nicht hier in Internetforen verkümmern, also auf, meine Stimme hast du!
Danke für die Blumen... ;-)
Aber zum Schluß was ganz grundsätzliches, damit das hier nicht ewig so weiter geht:
Wir beide haben offensichtlich unterschiedliche Ansichten über die Wirksamkeit von Märkten. Ich bin der Ansicht, daß jedes Gut (auch Arbeit) verkauft werden kann, solange dieses überhaupt etwas wert ist und lediglich"meistbietend" als Verkaufsoption gewählt wird. Das magst du marktradikal finden, ich selbst bin überzeugt, daß dies der einzige Weg ist, der langsfristig möglich ist (siehe F.A. von Hayek,"Road to Serfdom", falls dich soetwas interessiert). Ich kann auch verstehen, daß vielen Menschen ein abhängier Arbeitsplatz mit Festgehalt lieber ist als das Risiko der Selbständigkeit. Man hat eine gewisse Sicherheit, daß man auch immer pünktlich die Miete zahlen kann, man kann schon ein Jahr vorher sagen, ob man sich den Urlaub oder das neue Auto wird leisten können. Aber wenn alle Menschen so denken und Arbeitnehmer sein wollen, wer soll sie dann noch beschäftigen? In den 70er Jahren haben viele Linke gedacht, Unternehmer wären sowieso immer dar und man bräuchte nur möglichest viel aus ihnen herauszuquetschen - Stichwort"Grenzen der Belastbarkeit austesten". Außerdem wurde der Unternehmer zum Feindbild erkohren, zum bösen raffgierigen Kapitalisten erklärt. Man suchte laufend"Dritte Wege", das waren zuerst der Sozialismus als Mittelweg zwischen Kapitalismus und Kommunismus (Indien und Israel wählten diesen Weg nach dem Kreig), dann war die Sozialdemokratie 3. Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus (Europa in den 70ern), und 1999 ließ Herr Schröder seinen Kanzleramtsminister Hombach im Schröder-Blair-Papier einen 3. Weg zwischen Kapitalismus und traditioneller Sozialdemokratie beschreiben. Auf der einen Seite stand stets eine gescheiterte Utopie, auf der anderen der"Kapitalismus angelsächsicher Prägung". Aber offensichtlich ist man immer näher an ihn herangerückt, sowenig man ihn auch mochte. Ein Ã-konom würde wohl sagen, man"nähere sich ihm asymptotisch an". Ganz erreichen wird man ihn vielleicht nicht, aber ich bin der Ansicht, daß alle Alternativen letztlich gescheitert sind.
Ich kenne auch noch den real-existierenden Sozialismus, obwohl ich selbst aus dem Westen komme. Aber ich hatte (und habe immer noch) dort viele Verwandte und war vor dem Mauerfall sogar einmal zu Besuch dort. Ich weiß, in welche Richtung meine Eltern und Großeltern jedes Jahr zu Weihnachten die Packete mit Bananen, Schokolade und Jacobs-Kaffee schickten, und ich erinnere mich auch gut daran, wie bei der ersten sich bietenden Gelegenheit genau diese Verwandten herüberströmten, einen sicheren Arbeitsplatz und Teile ihes Hausrats zurücklassend - alles, was man auf die Schnelle nicht bei denen unterbringen konnte, die noch dort blieben (die Alten). Einer von diesen sagte, dort habe es nur deshalb keine Arbeitslosen gegeben, weil diese alle in den Betrieben stünden und nicht auf der Straße - wo sie die Hallen fegten, weil kein Material nachkam, oder an Maschinen herumdoktorten, weil es keine Ersatzteile gab.
Ich halte dieses System deshalb für keine Alternative, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Ich glaube, daß dies nur über einen freien Markt geschehen kann. Das ist meine Ansicht. Was schlägst DU vor? Soll man die Arbeitslosen einfach ruhigstellen mit Transferzahlungen und Privatfernsehen? Früher hieß das einmal"Brot und Spiele", jetzt heißt sowas"Tittytainment".
Du brauchst mir nicht nocheinmal zu schreiben, wie schwierig es sein kann, Kredite zu bekommen oder eine Marktlücke zu finden, die man füllen kann. Schreib mir einfach nur, was man deiner Meinung nach gegen Arbeitslosigkeit tun kann.
Und als letztes: Ich möchte mein"Bitte nicht gleich weinen" zurücknehmen. Ich weiß, daß meine"marktradikalen" Ansichten auf manche Menschen provozierend wirken - dafür hast du ja auch die Gelbe Karte gesehen. Aber ich möchte gerne zu zivilen Umgangsformen zurückkehren. Ich halte es für Zeitverschwendung, wenn man sich in einem Diskussionsforum nur mit Spott und Häme überzieht. Wenn ich mir nur mit jemandem gegenseitig Pöbeleien an den Kopf werfen will, dann halte ich die Realität für geeigneter und unterhaltsamer. Deshalb bitte ich dich, ernsthaft Stellung zu beziehen, was man gegen Arbeitslosigkeit tun könnte - da dir ja meine Vorschläge nicht behagen wollen.
Gruß
oekognom

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