- @ Eesti - Toby0909, 14.02.2006, 10:04
- Re: @ Eesti - eesti, 14.02.2006, 13:16
- Re: @ Eesti - TESLA, 14.02.2006, 16:59
- Ja, es hat sich nichts geändert. - eesti, 14.02.2006, 20:57
- Re: Ja, es hat sich nichts geändert. - TESLA, 15.02.2006, 11:16
- Im reinen Rußland-Depot (RTS) fast täglich seit Monaten neuer Höchststand. - eesti, 15.02.2006, 12:17
- Re: Ja, es hat sich nichts geändert. - TESLA, 15.02.2006, 11:16
- Ja, es hat sich nichts geändert. - eesti, 14.02.2006, 20:57
- Re: @ Eesti - T. Mai, 15.02.2006, 16:52
- Re: @ Eesti - TESLA, 14.02.2006, 16:59
- Re: @ Eesti - eesti, 14.02.2006, 13:16
@ Eesti
-->Hallo Eesti,
ich komme nicht drum rum, das Thema nochmal aufzugreifen:
"Wir reden doch NICHT von Fondsmanagern, sondern um eine ganz andere Gruppe von Geldverwaltern!"
Ich bin auch kein Fondsmanager, sondern eben einer dieser Verwalter
"Erstens habe auch ich mehrere Depots, die teilweise sehr unterschiedlich strukturiert sind, aber alle besser lagen, als der Durchschnitt der Profivermögensverwalter.
Viele meiner Freund sagen das Gleiche, haben gleiche Erfahrungen gesammelt."
Was ist in deinem Depot? Welchen Ansatz fährst du? Mehr Infos bitte.
Guck mal: Wenn du zum Beispiel ein Einkommen hast und in einer mehr oder weniger schuldenfreien Hütte wohnst und dir jeden Monat x-hundert Euro übrig bleiben und du dann drei oder vier verschiedene Depots mit offensiver Ausrichtung hast, dann musst du natürlich anders vorgehen, als wenn mir ein dritter sein Geld anvertraut, er davon Leben muss, davon vielleicht später eine Immmo kaufen will oder später einen Kredit abzuzahlen hat. Auch macht es einen großen Unterschied wenn man über %-Anteile des Vermögens spricht. Der"Normalkunde" bei uns hat doch (Immos und Firmenbeteiligungen ausgeschlossen) eher 90 bis 100 % seines Vermögens bei uns investiert und nicht mal 5 oder 10 oder 30 % seines Vermögens. Ausserdem macht es einen Unterschied ob ich"geil auf Goldminen" oder"Chinesen" oder sonst was bin und da ein bisserl rumzocke oder ob ich das Geld anderer Leute verwalte.
"Doch nun zum eigentlichen Thema, was ich denn nun von Profis als Vermögensverwaltern erwarte:
1. Erwarte ich nicht, daß sie zur Werbung auch noch Herr"Dax" oder"von der Schulenburg","von und zu Salm- Wittgenstein"... heißen!!!
Wenn der Name der Grund für ihren Posten ist, dann sind sie dort vermutlich falsch."
Gut - so heiße ich schon mal nicht. Mein Vater war Mediziner, meine Mutter ist es noch, mein Bruder auch und mein anderer Bruder schraubt an Rechnern herum. Auch ist die Firma in der ich arbeite nicht"historisch mit Namen groß geworden" - ich bin als erster Angestellter vor 7 Jahren eingetreten und erst dann sind wir gewachsen und haben uns einen Namen gemacht.
"2. Erwarte ich im Gegensatz zu einem Fondsmanager, daß sie unabhängig von irgendwelchen Vergleichsindices handeln und immer besser sind, als normale Laien."
RICHTIG. Das sollte unbedingt so sein. Deswegen steht in unserem Vertrag auch drin: Eine Benchmark wird AUSDRÜCKLICH NICHT vereinbart.
"Sie sind im Gegensatz zu Fondsmanagern nicht an bestimmte Anlagegruppen gebunden, können und müssen JEDERZEIT SELBST analysieren, was in der Zukunft mit ALLEN Märkten zu erwarten ist und dementsprechend entscheiden.
Sie müssen bei einer Blase auch aussteigen und Bargeld oder Anleihen halten, wenn sie denken, daß ein Crash kommt."
Ja und nein. Gestern habe ich ein Interview aus der FAS mit Herrn Peter Huber gelesen - und er sprach mir aus der Seele:
Ich kopiere hier mal rein:
"Krisen lassen sich nicht vorhersehen, sonst könnte man sie ja vermeiden. Wie lange etwas gutgeht, weiß ich nicht. Ich sehe Risiken, und daran orientiere ich mein Anlageverhalten, weil ich Verantwortung für Vermögen trage."
--> Auch hier im Forum wird ja seit Ewigkeiten von Krisen gesprochen. Ich bin auch ein"Krisen-Bug" - aber trotzdem bin ich stark investiert. Wie er sagt: Man muss sich an den Risiken orientieren und nicht versuchen für morgen, nächste Woche oder nächstes Jahr den Crash vorher zu sagen.
"Das können Fondsmanager per Satzung in der Regel NICHT! Er (der Fondsmanager) MUß in einem Markt investiert bleiben, selbst, wenn er meint, daß der Markt mittelfristig keine Zukunft hat oder zumindest unterperformen wird."
--> Richtig! Das kam zum einen dadurch, daß immer mehr Insti-Fonds auch für den Publikumsverkehr zugelassen wurden und zum anderen dadurch, daß die Presse ständig einen Fonds mit einer (vielleicht gar nicht vorhandenen) Benchmark vergleicht. Heute denken die Manager nur noch in Über- oder Untergewichtungen und in relativen Wertentwicklungen (in der Tat nicht gut, aber für uns Verwalter doch von Vorteil, weil die Kunden sich nicht auf die Fondsmanager verlassen können, sondern jemanden brauchen, der die Fonds allokiert und diese Allokation aktiv steuert).
"Von einem Vermögensverwalter erwarte ich, daß er das Geld optimal (mit vernünftiger Streuung) in DIE Märkte steckt, die in meiner Währung die höchste Redite versprechen und bei zu erwartendem Rückgang RECHTZEITIG die Notbremse zieht."
Das hört man von jedem. Definiere"Optimal","Vernünftig" und"ERWARTENDEM Rückgang". Das wird ein echtes Problem. Frag 1000 Leute und du hast 1000 verschiedene Antworten. Mein Vorschlag: Sprich mit dem Verwalter und versuche herauszufinden wie er denkt und in wie weit er sich"in dich denken kann" - und wähle dann den passenden Verwalter aus. Hier am Board ist zum Beispiel ein Verwalter der nur Leerverkäufe am Optionsmarkt macht, ein anderer der nur Einzeltitel macht, wir arbeiten nur mit Investmentfonds. Vergleiche mal alleine diese 3 Systeme und definiere dann"optimal". Das ist nicht so einfach.
"Wenn er schlechter abschneidet, als jede 2. Oma, dann weiß ich nicht, womit er sein Geld"verdient" hat. Wobei natürlich jeder mal ein schlechtes Jahr haben kann. Und jeder mag mehrmals daneben greifen, das ist menschlich. Aber ich erwarte, daß der Verwalter selbst denkt und handelt."
Stimme dir zu. Aber dein Pressevergleich hat gezeigt, daß die Mehrzahl der Verwalter die REX P / MSCI - Benchmark geschlagen hat - und da die Mehrheit der Teilnehmer falsch liegt, muss es die Oma oder ein Boardmitglied sein, die schlechter lagen. Wenn der Pressevergleich reine Dax-Depots vergleicht, dann nehme ich dieses Aussage zurück. Aber soweit ich die Kollegen kenne glaube ich, daß meine Aussage zum Großteil zutrifft.
"3. Was habe ich real beim"Private Management" erlebt?
(Nochmals: NICHT von den Fondsmanagern!)
Nur beispielhaft:
Am ENDE der Asienkrise wurden die Asienfonds verkauft (!!!),"weil die Entwicklung sehr schlecht gewesen ist"."
War das eine Vermögensverwaltung? Eine private? Ich kann dir hier unsere Depots zeigen. Damals war ich in der Dresdner Bank in Bad Reichenhall und habe Asienfonds gekauft. Hier in der Firma (ich war damals noch nicht da) wurden MASSIV japanische Nebenwerte gekauft (die dann in einem Jahr zwischen 300 und 800 % Gewinne gemacht haben) - ich wäre so froh, wenn wir demnächst mal wieder eine"hübsche Einstiegskrise" hätten:)
"Was habe ich privat daraufhin gemacht?
Asienwerte gekauft, bis ich bis obenhin damit voll war!"
Gut so.
"Ich kaufe auch Edelmetall schon seit den Zeiten, als es nur"Dumme und Ewiggestrige" einkauften. Und ich werde es wieder verkaufen, wenn die Verwalterprofis wieder einhellig einstimen, daß Edelmetall ein Großteil eines jeden Portfolios stellen sollte."
Stimme ich dir auch zu. Die"Verwalterprofis" in der Presse sind übrigens sehr oft gar keine Verwalter sondern nur die Vertriebsleute von den Gesellschaften. Und der Vertrieb verkauft in der Regel Performance!
Ich habe auch 2003 bei MLIIF angerufen und denen gesagt:"Wenn ihr einen Indienfonds bringt, dann verkaufe ich alles". Rat mal, was gerade in der Pipeline ist.....
"Wenn ein Investmentprofi nicht Geist genug hat, zu sehen, welche Märkte mittel- bis langfristig fundamental gut laufen werden, dann mag er seinen Beruf wechseln. Dafür, nachzuplappern, was seine Hausbank an Analysen liefert, wird er nicht fürstlich bezahlt."
Richtig. Schön wäre, wenn alle so denken. Aber wenn ich meine Reportings rausschicke und jedes Quartal wieder nur die Risiken beschreibe und die Chancen in einem Satz zusammenfasse, dann merke ich regelmäßig, daß ich viel schneller viel mehr Geld verdienen könnte, wenn ich eine schöne Welt beschreiben würde.......die Frage ist nur, wie lange ich dann viel Geld verdienen könnte. Wahrscheinlich wäre ich nach 2 bis 3 Jahren nicht mehr da und die Firma pleite und ich wäre wieder bei einer Großbank im Vertrieb (würg).
"Mit sauer aufstoßendem Gruß
LR"
Ach, warum sauer - ein bisserl Diskussion ist doch erlaubt. Wir müssen uns ja bei verschiedenen Ansichten nicht beleidigen....
Mit ausdrücklich lieben Gruß
Toby

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