- Falls es interessiert, Pressemitteilung IBKA bzgl. Islam... - ottoasta, 14.02.2006, 16:42
- Re: Danke... jetzt weiß ich wieder, warum ich konfessionslos bin. (o.Text) - Zardoz, 14.02.2006, 17:08
Falls es interessiert, Pressemitteilung IBKA bzgl. Islam...
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und Atheisten e.V. (IBKA) wurde an Sie weitergeleitet durch den Bund für
Geistesfreiheit München KdöR
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Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten e.V.
Pressemitteilung vom 12. 02. 2006
Selbstzensur als Terrorreaktion?
Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA)
begrüßt, dass die Anti-Mohammed-Karikaturen-Demonstrationen in Bonn,
Düsseldorf, Berlin und Kiel so friedlich verlaufen sind - wie es
eigentlich überall selbstverständlich sein sollte! -, hält aber die
Zielrichtung der Demonstranten für verfehlt.
Die Umsetzung der Hauptforderung der islamischen Demonstranten, deren
Religionsstifter Mohammed dürfe weder bildlich dargestellt noch gar
karikiert werden, ist in einer freiheitlichen Gesellschaft nicht
legitim. Ebenso wenig haben auch Anhänger anderer Religionen einen
Anspruch darauf, dass Kritik an ihren öffentlich geäußerten
Überzeugungen tabuisiert ist. Für alle anderen großen ideellen Güter der
Kultur gilt es als selbstverständlich, dass diese auch der Kritik und
der Satire ausgesetzt sind. Es ist nicht einzusehen, dass für den
Bereich des Religiösen hier aufgrund einer selbstdeklarierten
"Heiligkeit" eine Ausnahme gelten soll.
Solange ein vergleichbar deutlicher Protest von Muslimen gegen den mit
dem Islam begründeten Terror; gegen"Ehrenmorde" und Zwangsheiraten in
Deutschland; gegen Steinigungen von sogenannten"Ehebrecherinnen" und
gegen das Hängen von Homosexuellen im Iran usw., ausbleibt, ist ihr
vehementer Protest gegen Karikaturen höchst einseitig und ethisch
zweifelhaft. Bedenklich ist, wenn islamische Demonstranten
schönfärberische Falschbehauptungen über die eigene Religion verbreiten:
,Islam' bedeutet nämlich nicht,Frieden', sondern,Unterwerfung' [FN,
siehe unten].
Angesichts der Debatten, um islamkritische Karikaturen, fordert der
Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) die Medien
dazu auf, die Meinungsfreiheit nicht durch falsche Rücksichten auf
religiöse Befindlichkeiten einzuschränken.
Hintergrund
Seitdem einige islamistische Fanatiker mit wachsendem Terror auf ein
paar sie empörende Karikaturen reagieren - und so deren Aussage, Islam
hätte etwas mit Gewalt zu tun, selber nicht nur bestätigen, sondern
sogar übertreffen -, überbieten sich westliche Politiker und
Kirchenfunktionäre in einer sekundierenden Rhetorik parteilicher
Kunstkritik:
Die Karikaturen wurden als"komplett empörend" (Bill Clinton) gegeißelt,
ihr Nachdruck als"beleidigend, unsensibel, respektlos und falsch"
(Großbritanniens Außenminister Straw). Bundeskanzlerin Merkel äußerte
"Verständnis für die verletzten Gefühle der Muslime".
Uno-Generalsekretär Kofi Annan forderte gar,"dass die Pressefreiheit
immer in einer Weise angewendet werden sollte, die den Glauben und die
Lehren aller Religionen vollständig respektiert".
Anstatt also die Pressefreiheit offensiv zu verteidigen, entschuldigt
man sich quasi für die Menschenrechte und mahnt mehr oder minder offen
eine Selbstzensur der Medien nach den Vorgaben der Religionen an."Wenn
man eine Religion beleidigend karikiert, schmäht man uns alle" stand
vorletzten Sonntag hübsch solidarisch auf dem Transparent einer
islamisch-christlichen Gemeinschaftsdemonstration in Bethlehem.
Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke (64), bei der Deutschen
Bischofskonferenz für den Dialog mit anderen Religionen zuständig,
erklärte, man dürfe über Gott keine Witze machen. Dazu meint
IBKA-Beiratsmitglied Dr. Michael Schmidt-Salomon:"Wir brauchen in einer
offenen Gesellschaft nicht nur Meinungsfreiheit, sondern mehr: ein
Klima, in dem Humor und Satire positiv gefördert werden. Wenn das Lachen
über das,Heilige' per se schon als Entwürdigung empfunden wird, haben
die Fundamentalisten eine entscheidende Schlacht gewonnen!"
Die Kombination aus Terrorfurcht und Forderungen nach Unterwerfung unter
die Religionen zeigt bereits erste Wirkungen:
- Der Liber Verlag in Stockholm zieht aktuell ein seit zwölf Jahren
unangefochten existierendes Lehrbuch für den Religionsunterricht aus dem
Jahre 1993 zurück, da jetzt plötzlich ein Problem darin bestehen soll,
dass darin zwei Zeichnungen über den Propheten Mohammed aus dem 13. und
14. Jahrhundert reproduziert sind, die aus Persien und dem Irak stammen.
- In der WDR-Sendung,Hart aber fair' berichtete am 08. 02. 2006 ein
Lateinlehrer, dass die Zitierung eines entsprechenden Bilddokumentes aus
dem 17. Jahrhundert in einer wissenschaftlichen Arbeit einen
Proteststurm von Islamisten auslöste. Moderator Plasberg wollte"mit
Rücksicht auf den Gast" - gemeint war Ali Kizilkaya, der Vorsitzende des
Islamrates in Deutschland -, die Zeichnung den anderen Gästen und dem
TV-Publikum nicht erkennbar zeigen. Damit ist der Irrwitz aus
islamischen Staaten, über Darstellungen zu reden, die man gar nicht
kennt, inzwischen als Selbstzensur ausgerechnet in der Berichterstattung
über einen zensurmotivierten Einschüchterungsversuch bereits auch in
Deutschland angekommen.
- Polens rechtspopulistische Regierung kündigte schon an, dass demnächst
Journalisten für,nicht adäquate' Berichterstattung über Religionen
bestraft werden sollen.
Über die angemahnte Selbstzensur der Medien hinaus forderte der Vatikan
die nationalen Regierungen auf, die Gesetze so zu verschärfen, dass
Religionskritik deutlicher als bisher auch strafrechtlich geahndet
werde. Kongenial fabulierte Bernd Schmidbauer (CDU), Gotteslästerung sei
nicht tolerabel, als ob er die Änderung des Paragraphen 166
Strafgesetzbuch von 1969 noch nicht mitbekommen habe.
Schon in seiner jetzigen Fassung stellt der Gummiparagraph 166 StGB, mit
dem u.a. Wilhelm Busch, Bertolt Brecht, George Grosz und Arno Schmidt
zensiert wurden und dem Oskar Panizza zum Opfer fiel, eine ständige
Bedrohung für die pluralistisch verfasste Gesellschaft dar, er
widerspricht der produktiven Streitkultur der Aufklärung. Auf der
politischen Tagesordnung sollte daher nicht die Verschärfung dieses
verhängnisvollen Zensurparagraphen stehen, sondern seine schon seit
Jahren anstehende, ersatzlose Streichung - wie im mehrheitlich
katholischen Italien längst geschehen.
Weitere Artikel zum Thema:
http://ibka.org/node/585
http://ibka.org/artikel/zensur.html
http://ibka.org/presse01/pm0315.html
Petitionen zur Verteidigung der Meinungsfreiheit:
http://www.leitkultur-humanismus.de/freiheit.htm
http://new.petitiononline.com/namazie/petition.html
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FN:
Das Wort 'Frieden' heißt im Arabischen 'salam'. 'Islam' ist das vom 4.
Stamm des Verbes 'salima' abgeleitete Nomen und bedeutet 'Hingabe' oder
'Unterwerfung', nicht aber"Frieden" - wie z.B. die ominöse"Islamische
Charta" postuliert.
siehe
http://www.gazette.de/Archiv/Gazette-September2002/Brunner04.html
Der Orientalist Johann Christoph Bürger (Allmacht und Allmächtigkeit.
Religion und Welt im Islam. München 1991, S. 23f) deutet das Wort
'Islam' folgendermaßen:
"Islam bedeutet.... sowohl 'Unterwerfung' wie, wenn man es von salam
(Heil) ableitet, 'Eintritt in den Stand des Heils', das dazugehörige
Partizip 'muslim' bedeutet also 'sich unterwerfend' bzw.
'eintretend/eingetreten in den Stand des Heils'. Tatsächlich bedingen
beide Bedeutungen einander und wir erhalten den eigentlichen Gehalt des
Wortes 'Islam', wenn wir übersetzen: 'Heilserlangung durch
Unterwerfung'"...."Heil" bedeutet nach Bürgel"Einordnung in das von
Gott geordnete, von seiner Allmacht durchwaltete All, ja es heißt
letztlich Teilhabe an der Allmacht Gottes".
Demnach ist der Islam die Religion der"Heilserlangung durch
Unterwerfung", und dies bezieht sich ausschließlich auf die Muslime. In
seinem Verhältnis zu Nichtmuslimen ist der Islam keineswegs per se eine
Religion des Friedens. Das religiös-politische Recht des Islam
(Schari'a) unterscheidet zwischen Dar al-Islam (Haus des Islams) und Dar
al-Harb (Haus des Krieges= nichtislamische Welt).
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Ansprechpartner
Rudolf Ladwig (IBKA e.V., 1. Vors.)
02331/3480410
Rudolf.Ladwig@ibka.org
IBKA e.V.
Postfach 1745
58017 Hagen
http://www.ibka.org
Über den Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten e.V.:
Der IBKA versteht sich als Interessenvertretung des konfessionslosen
Bevölkerungsteiles, der in Deutschland mittlerweile auf über 30%
angewachsen ist. Wir setzen uns für die Verwirklichung des
Verfassungsgebotes, der weltanschaulichen Neutralität des Staates, ein -
in Deutschland, wie in Europa.
Der IBKA tritt ein für die allgemeinen Menschenrechte als
unveräußerliche individuelle Rechte des einzelnen Menschen. Er wendet
sich gegen Diskriminierungen aus religiösen oder weltanschaulichen
Motiven. Zu diesem Zweck fordert er eine konsequente Trennung des
staatlichen Bereichs von Kirchen, Religionen und Weltanschauungen.

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