- Arbeitszeit: Zurück ins 19. Jahrhundert - Buchenberg, 19.02.2006, 10:42
- zum Vergleich, zum 19. Jahrhundert, - Dieter, 19.02.2006, 11:20
- Re: Reise rückwärts - Buchenberg, 19.02.2006, 12:00
- Re: seit wann liegt das am Kapitalisten? - Theo Stuss, 19.02.2006, 12:21
- Re: Arbeitszeit: Zurück ins 19. Jahrhundert - thoughtful, 19.02.2006, 16:09
- Re: Erstes Posting in diesem Forum - Buchenberg, 19.02.2006, 16:44
- Re: Erstes Posting in diesem Forum - thoughtful, 19.02.2006, 17:29
- volle Zustimmung - MC Muffin, 20.02.2006, 07:37
- Re: Erstes Posting in diesem Forum - thoughtful, 19.02.2006, 17:29
- Re: Erstes Posting in diesem Forum - Buchenberg, 19.02.2006, 16:44
- zum Vergleich, zum 19. Jahrhundert, - Dieter, 19.02.2006, 11:20
Re: Reise rückwärts
-->>Also irgendwie verstehe ich nicht, wie Du darauf kommst, daß man heute so viel arbeitet wie früher.
Hallo Dieter,
Habe ich das behauptet? Meine Rechnung ergibt 90.000 Arbeitsstunden im 19. Jahrhundert und 81.000 Stunden heute.
Dass die Verhältnisse im 19. Jahrhundert (noch) schlimmer waren, das steht außer Frage. Unsere Reise geht aber dorthin zurück. Mehr wollte ich nicht sagen.
Historische Daten:
Die durchschnittliche Lebenserwartung von 27-28 Jahren errechnet sich insbesondere aus der hohen Kinder- und Säuglingssterblichkeitsrate. Diesen Durchschnitt erreichten im copyrightyoungde 18.Jh. nur 30-40%. Dieser Durchschnitt stieg im Laufe des 19.Jh. beträchtlich. 1801 lag er bei 30 Jahren. 1850 betrug er 38 J. bei Männern, 41 Jahre bei Frauen. Bis 1913 stieg er noch einmal 10 Jahre höher. In Bordeaux lag 1823 die durchschnittliche Lebenserwartung bei 49 Jahren, bei Leuten aus dem Volk nur bei 33 Jahren. Die Sterblichkeitsrate bei Tuberkulose war bei den Armen doppelt so hoch wie bei den Reichen. Auch ein genießbarer Ruhestand wurde den Armen vorenthalten.
In der Regel galten bereits Männer und Frauen im Alter von 45-50 J. als alt. Außerdem hing die individuelle Lebenserwartung vom Beruf ab. Eine relativ hohe Lebenserwartung hatten Geistliche, Beamte, Kaufleute und Wirte. Die niedrigste hatten Handwerker, Soldaten und Bedienstete. In den Arbeitsstätten gab es keine hygienischen Schutzvorschriften oder ähnliches, man dachte eher an die Unterbringung der Maschinen als an menschenwürdige Arbeitsplätze. Die geringe Lebenserwartung von Werkstatthandwerkern resultierte aus der ungesunden Lebensweise in geschlossenen, ungelüfteten Räumen. Nur knapp die Hälfte eines Geburtsjahrgangs erreichte das Erwachsenenalter. Nur ein fünftel der Menschen hatte eine reelle Chance, alt zu werden, meist waren das nur die sehr reichen Leute.
Quelle
>Hallo Wal,
>interessant und einzig aussagekräftig wäre ein Vergleich der Lebensarbeitszeit im Verhältnis zum Lebensalter.
>Also wieviel Prozent seines Lebens muß man arbeiten um die anderen Prozente mit persönlichen Bedürfnissen und Konsum füllen zu können.
>Hast Du hierüber Daten?
>Von mir mal geschätzt:
>Deine Ausgangsdaten zugrundegelegt würde es bedeuten, daß man damals bei 90.000 Arbeitsstunden bei einer geschätzten Lebenserwartung von 55 Jahren (480.000Std.) um 1880 18-19% seiner Lebenszeit arbeitete.
>Menschen um die 40 haben heute eine Lebenserwartung bei über 80 = im Mittel mind. 700.000 Stunden, also würden man nur noch 11-12% seiner Lebenszeit arbeiten bei einem Rentenalter von 67 und hätte sogar noch einen deutlich höheren Standard als vor 100 Jahren.
>Gruß Dieter

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