- vogelgrippe - rosenkreuzer, 24.02.2006, 09:28
- Re: vgl. Beitrag 337728 v. ManfredF am 07. November 2005 14:16:19 et. al. (o.Text) - Herbi, dem Bremser, 24.02.2006, 11:06
- Und vor allem (c)-Texte nicht im ganzen kopieren! (o.Text) - SchlauFuchs, 24.02.2006, 12:07
- Re: vogelgrippe - Cujo, 24.02.2006, 12:46
- Re: vgl. Beitrag 337728 v. ManfredF am 07. November 2005 14:16:19 et. al. (o.Text) - Herbi, dem Bremser, 24.02.2006, 11:06
Re: vogelgrippe
-->>
>VOGELGRIPPE - Interview mit Dr. Stefan Lanka Teil (Quelle: http://www.faktuell.de/Hintergrund/Background367.shtml)
>Zur Diskussion
><hr>
>Beitrag # 347932 editiert, #347931 und #347930 gelöscht werden © 2005 FAKTuell ®! - siehe faktuell-Text unten
--------------
Helga Zepp-LaRouche fordert"Biologisches Crash-Programm"
(BüSo)
Aus aktuellem Anlaß gab die BüSo-Bundesvorsitzende Helga Zepp-LaRouche am 23. Februar die folgende Erklärung ab:
Seit Anfang Februar haben dreizehn weitere Nationen auf drei Kontinenten den Ausbruch der Vogelgrippe mit dem hochansteckenden Erreger H5N1 gemeldet. Nach dem Fund von toten Wildvögeln auf Rügen und benachbarten Landkreisen sind jetzt die ersten EU-weiten Fälle von infizierten Nutztieren in Ã-sterreich aufgetreten. Laut Information der WHO sind zwar insgesamt weltweit erst 170 Fälle bekanntgeworden, in denen Menschen sich mit diesem Virus angesteckt haben und es ist erst zu 92 Todesfällen gekommen, aber die Forscher berichten auch, daß das Virus durch eine Reihe von Mutationen widerstandsfähiger und gefährlicher geworden ist. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit nur eine Frage der Zeit, wann das H5N1-Virus zu einem unmittelbar von Mensch zu Mensch übertragbaren Virus mutiert und mit dem normalen Grippevirus"zusammenwächst".
Auch wenn niemand den genauen Zeitpunkt eines Ausbruchs vorhersagen kann, glauben viele Experten, daß es deutliche Anzeichen gibt, die auf eine kurz bevorstehende Pandemie hindeuten. Regierungen sind jetzt gefragt, zu handeln. Die Spanische Grippe von 1918 hat 20 bis 50 Millionen Opfer gefordert. Die SARS-Epidemie von 2003 hat demonstriert, daß sich heute weit mehr als 1918 aufgrund der Globalisierung und massiv verstärkter Flug- und Transportbewegungen neuartige Erreger innerhalb von Tagen über die ganze Welt verbreiten können. Man muß davon ausgehen, daß das medizinische Versorgungssystem einer extremen Belastungsprobe ausgesetzt und die gesamte Volkswirtschaft in ihrer Funktionsfähigkeit getroffen würde, wenn schätzungsweise rund dreißig Prozent der Bevölkerung und aller Beschäftigten sich infizieren könnten.
Was jetzt notwendig ist, ist ein völliges Umdenken, was die Frage der Kosten beim Gesundheitswesen betrifft. Die allererste Priorität muß die Rettung von Menschenleben haben.
Nun haben wir in der Bundesrepublik Deutschland eine vollkommen schizophrene Situation. Auf der einen Seite gibt es durchaus kompetente Notfallpläne für Geflügelpestausbruch, Ansteckung mit dem Vogelgrippevirus und eine drohende Influenza-Pandemie, und die dafür extra eingerichteten Expertengruppen orientieren sich an den Vorschlägen der WHO. Danach müßten erhebliche Investitionen in die medizinische Grundlagenforschung erfolgen, um bestehende Engpässe zu überwinden und einen möglichst raschen und vollständigen Impfschutz der Bevölkerung zu erreichen. Desgleichen müßten die Kapazitäten für die Behandlung von erkrankten Patienten unter den Bedingungen der erwarteten Pandemie massiv ausgeweitet werden.
Aber der genau gegenteilige Trend ist in der Realität zu beobachten. Nach Angaben der WHO hat sich die Anzahl der kommunalen Krankenhäuser seit 1991 um mehr als zehn Prozent verringert. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft in Berlin schätzt, daß von den rund 2200 kommunalen Kliniken in den kommenden zehn Jahren weitere 15 bis 30 Prozent geschlossen werden. Ein Hauptgrund für diese Entwicklung sind die im Rahmen der Gesundheitsreform eingeführten DRGs (Diagnosis Related Groups). Damit wurde die Leistungsvergütung von Pflegesätzen auf die Zahlung von Fallpauschalen umgestellt, d.h. das Krankenhaus erhält nur ein pauschales Entgeld für eine bestimmte Behandlung, ganz egal ob der Patient gesund wird oder nicht. Muß er z.B. im Fall von Sekundärinfektionen länger im Krankenhaus bleiben, muß das Krankenhaus für die Kosten aufkommen, genau wie der niedergelassene Arzt selbst zahlen muß, wenn er die von der Krankenkasse zugelassene Budgetgrenze überschreitet.
Leidtragender dieses Kostendenkens ist in jedem Fall der Patient; wer arm ist und nicht privat zahlen kann, hat halt Pech gehabt. Dieser Trend muß sofort umgekehrt und mit dem angemessenen Aufbau neuer Kapzitäten an Krankenhausbetten begonnen werden, weil Millionen von Menschen behandelt werden müssen, wenn es zu der Pandemie kommt.
Wenn es zur Mutation des H5N1-Virus zu einem von Mensch zu Mensch übertragbaren Grippevirus kommt, bedarf es nach der Identifizierung des pandemischen Virus immer noch einer Vorlaufzeit, bis ein geeignetes Saatvirus entwickelt ist und ausreichende Mengen des Impfstoffs produziert werden können. Bei der Impfstoffherstellung in bebrüteten Hühnereiern beträgt diese Vorlaufzeit selbst unter optimalen Bedingungen derzeit mindestens drei Monate. Das heißt, alle notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen, was Herstellung, Produktionsverträge und Verteilung betrifft, müssen jetzt abgeschlossen werden, um die Vorlaufzeit zu verkürzen, ausreichende Produktionskapazitäten aufzubauen und die baldmöglichste Versorgung mit einem wirksamen und sicheren pandemischen Impfstoff sicherzustellen.
Aber wir müssen etwas noch sehr viel Grundsätzlicheres tun. Wir brauchen auf internationaler Ebene eine"Biologische Verteidigungsinitiative", d.h. ein umfassendes und tiefgehendes Crash-Programm zur Erforschung aller Krankheiten und Seuchen. Denn die WHO warnte schon kurz nach der Jahrhundertwende, daß nur noch ein Zeitfenster von etwa zehn Jahren bestünde, bevor es aufgrund einer Kombination von alten und neuen Pandemien zu einem biologischen Holocaust kommen würde. Über die Hälfte dieses Zeitraums ist bereits verstrichen. Doch auch die WHO hat es unterlassen, einen adäquaten Vorschlag zu machen, wie ein solches Szenario verhindert werden kann.
Wir brauchen ein biologisches Forschungsprogramm, das nicht von Symptomen und Kostendenken, sondern von der grundsätzlichen Frage ausgeht, was Leben überhaupt ist und wie es auf die bestmögliche Weise erhalten und gefördert werden kann. Dabei müssen wir von einer ganzheitlichen Konzeption des Universums im Sinne des russischen Wissenschaftlers Wladimir Wernadsky ausgehen und den Zusammenhang von Biosphäre und Noosphäre untersuchen. Nur wenn wir von einer völlig neuen Fragestellung über das Leben ausgehen, können wir die notwendigen konzeptionellen Durchbrüche bei der Bekämpfung von solchen Krankheiten wie AIDS, Krebs, MS etc. finden, die heute als unheilbar oder relativ unheilbar gelten.
Wir brauchen ein vollständiges Umdenken. Denn die drohende durch die Vogelgrippe ausgelöste Influenza-Pandemie ist nur ein Symptom einer Fehlentwicklung, die schon vor rund vierzig Jahren eingesetzt hat. Bereits in den 60er Jahren wurden die Weichen systematisch in die falsche Richtung gestellt, weg von einer an Produktion und wissenschaftlichem und technologischem Fortschritt orientierten Gesellschaft, hin zu Spekulation und der Utopie einer nachindustriellen Dienstleistungsgesellschaft. Diese Fehlentwicklung hat in der Globalisierung und ihrer hemmungslosen Profitmaximierung ihren Höhe- bzw. Tiefpunkt gefunden. Pandemien gab es zwar vorher, aber nicht die den Pandemieverlauf eskalierende Massennutztierhaltung und Massentransport über viele Grenzen hinweg, den es heute gibt.
Dieser Paradigmawandel in die falsche Richtung hat uns heute an einen Punkt gebracht, der nur mit dem Absturz der Menschheit in ein dunkles Zeitalter im 14. Jahrhundert verglichen werden kann. Damals traf der Zusammenbruch der Bankhäuser Bardi und Peruzzi mit der Schwarzen Pest zusammen. Heute befindet sich das mit der Globalisierung assoziierte Finanzsystem in der Endphase seines Zusammenbruchs und droht zu einem ähnlichen finsteren Zeitalter zu führen.
Aber noch ist es, hoffentlich, nicht zu spät. Wenn wir jetzt den politischen Willen mobilisieren, und die notwendigen Crash-Programme verwirklichen, d.h. alle erforderlichen Mittel zur Verfügung stellen, um das Leben und die Gesundheit der Menschheit zu verteidigen, gibt es eine berechtigte Hoffnung, daß wir die Krise überwinden bzw. minimieren können. Wir müssen den Menschen und das Gemeinwohl, nicht den Profit, in den Mittelpunkt von Wirtschaft, Politik und Forschung stellen, und dafür so viele Mittel zur Verfügung stellen, wie nötig. Da nicht erwartet werden kann, daß die Privatfirmen und Banken dies tun werden, kann diese Initiative nur von den Regierungen ausgehen.
Die Frage eines neuen Weltfinanzsystems, eines Neuen Bretton Woods, wird sich in Kürze ohnehin als einzige Alternative zu völligem Chaos auf die Tagesordnung setzen. Eine Notkonferenz auf Staatschefsebene in der Tradition von Franklin D. Roosevelt muß eine Reorganisation des Weltfinanzsystems vornehmen und eine neue Finanzarchitektur beschließen, die Kredite für die Realwirtschaft und die Belange des Gemeinwohls zur Verfügung stellt. Für eine solche Reorganisation setzt sich Lyndon LaRouche seit vielen Jahren ein, und in vielen Nationen der Welt gibt es dafür Unterstützung unter Parlamentariern und anderen Institutionen.
In dem Gedicht Belsazar von Heinrich Heine, dessen 150. Todesjahr wir in diesem Jahr begehen, erscheint nach der Blasphemie des Königs die Flammenschrift an der Wand. Die Vogelgrippe ist eine solche Flammenschrift für uns. Aber wir brauchen keine Magier, um sie zu deuten. Wir müssen nur handeln.
Es geht nicht darum, Panik zu schüren; es geht auch nicht darum, ob die Fußballweltmeisterschaft stattfinden soll oder nicht, sondern darum, ob wir als menschliche Gattung in der Lage sind, notwendige Korrekturen rechtzeitig vorzunehmen, wenn unsere Existenz von großen Gefahren bedroht ist.
bueso.de

gesamter Thread: