- Endgültig alle Realtime-Kurslöcher geschlossen: Onvista mit neuer Flatrate 2,95 - certina, 25.02.2006, 16:33
- Dann kommt gewöhnlich bald mal die Wende.... (o.Text) - Tofir, 25.02.2006, 16:43
- Re: wenn das mal kein Bumerang wird (o.Text) - - Elli -, 25.02.2006, 16:55
Endgültig alle Realtime-Kurslöcher geschlossen: Onvista mit neuer Flatrate 2,95
--><font size="4">Börse will Geld für Echtzeit-Indizes - Onvista reagiert mit Flatrate auf das letzte geschlossene Schlußloch</font>
Wie die Tagespresse meldet, hat die Deutsche Börse AG pünktlich zum erwachenden Interesse der Privatanleger am Aktienmarkt den Zugang zu Echtzeit-Kursen erschwert.
Seit Anfang Februar dürften Finanz- und Nachrichtenportale wie Onvista, Finanztreff oder Comdirect Indizes auf ihrer Internetseite nicht mehr sekundengenau, sondern nur noch neartime, also mindestens um 15 Minuten zeitverzögert, anzeigen. Wer sich über den aktuellen Stand des Dax, MDax oder TecDax informieren wolle, müsse nun den Umweg über eine Registrierung gehen, um den Kurs auf speziellen Seiten angezeigt zu bekommen.
Der Grund für diese restriktive Vorgabe liege in der veränderten Preispolitik der Deutschen Börse: Ab sofort müssten nämlich die Abnehmer der Kurse für die Veröffentlichung von Indizes in Echtzeit eine Gebühr bezahlen.
Laut dem neuen Kursvermarktungsvertrag verlange die Deutsche Börse von den Portalen für jeden Privatnutzer entweder einen Euro pro Monat oder einen Cent pro Abfrage.
Die Kosten für professionelle Nutzer wie Banken, Vermögensverwalter, Nachrichtenagenturen oder Börsenhändler lägen ja deutlich höher: Sie würden monatlich mit bis zu vier Euro pro Nutzer zur Kasse gebeten, je nachdem, für welchen Dienst sie sich entscheiden würden. Vier Euro koste die automatische Aktualisierung der Kurse (Push-Funktion), zwei Euro hingegen die abgespeckte Version, bei der die Kurse manuell aktualisiert werden müssten.
Die Deutsche Börse begründe die Erhebung von Gebühren mit einem verbesserten Angebot bei Indizes. So würden die Barometer statt alle 15 Sekunden nunmehr sekündlich berechnet. Darüber hinaus habe sich die Qualität und der Umfang der Datenpakete verbessert. Börsensprecherin Susanne Kreutzer begründete den Schritt der Gebührenerbung, dass das nun wirklich nichts ungewöhnliches sei. Andere Handelshäuser verlangten für die Veröffentlichung ihrer Realtime-Indizes ebenfalls Gebühren.
Weshalb die Börse den Schritt erst jetzt gehe, erschließ sich den Beobachtern allerdings nicht auf den ersten Blick. Fakt sei, daß das Handelshaus mit dieser Maßnahme das letzte Schlupfloch für Echtzeitkurse seit dem Platzen der Dotcom-Blase gestopft habe. Damals hätten viele Finanzportale mit Realtime-Kursen auf ihren Internetseiten geworben, hätten dann aber nach mehreren Preisrunden der Börse allerdings bald auf kostenlose Kurse ausweichen müssen, die Makler wie Lang & Schwarz oder die Regionalbörse Stuttgart gelieferthätten. Lediglich die Indizes seien in realtime geblieben.
Die Kursvermarktung sei eine sehr einträgliche Einnahmequelle für die Deutsche Börse ist für Rainer Bergmann, Vorstand des Wertpapierhandelshauses RG Securities in Frankfurt, die Sachlage klar: Als Produzent der Indizes habe der Börsenbetreiber erst eine gewisse Marktdurchdringung erreichen wollen, bevor er Gebühren dafür verlangt habe. Experten gehen davon aus, daß sich die Börse mit dieser neuen Quelle zweistellige Millionenbeträge pro Jahr erschliesse.
Jetzt stünden natürlich die Finanzportale jedoch erneut vor der Frage, ob und wie sie die Preise an ihre Kunden weitergäben. Nach der neuen Preisverordnung könnten sie der Deutschen Börse entweder monatlich die Summe der einzelnen Abrufe überweisen - wofür sie allerdings eine aufwendige elektronische Dokumentation betreiben müßten - oder sie führten Abonnements für den Bezug von Indizes in realtime, also eine Art Flatrate, ein.
Für diese letztere Variante habe sich Onvista entschieden, berichtet die Presse. Das Finanzportal reagiere auf die jüngste Preisrunde der Deutschen Börse mit einem Abo-Paket für Indizes. Demnach erhielten Anleger für 2,95 Euro im Monat die Kurse aller Indizes automatisch in Echtzeit angezeigt. Onvista-Sprecherin Silja Moderer hat den Schritt mit den Kosten, die sonst mit einer Einzelkursabfrage verbunden gewesen wären, erklärt: Im Gegensatz zu Direktbanken verfügten sie nicht über die erforderliche Software, um diese Abfragen zu verfolgen. Eine solche Abrechnung zu erstellen, wäre zudem zu aufwendig und zu teuer.
Online-Broker wie Cortal Consors oder die Commerzbank-Tochter Comdirect hätten sich hingegen dafür entschieden, ihrer Preismodelle nicht zu ändern. Depotkunden könnten bei Consors unverändert pro Tag bis zu hundert sekundengenaue Aktienkurse abrufen, auch der Indizes. Bei Comdirect hätten Depotkunden hundert Abfragen im Monat frei.
Auch der US-Anbieter E-Trade, der sowohl die Kurse deutscher Aktien als auch der US-Titel in Echtzeit im Programm hatte, hat die Preise eigenen Angaben zufolge unverändert gelassen. Die hätten es allerdings in sich: Wer sich für Realtime-Kurse deutscher und amerikanischer Aktien interessiere, zahle inklusive diverser Analyse- und Nachrichtendienste 299 Euro.
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