- Der Staat & die Beamten schlecht. Privatisierung, das freie Unternehmertum gut? - prinz_eisenherz, 04.03.2006, 08:49
- Re: Der Staat & die Beamten schlecht. Privatisierung, das freie Unternehmertum gut? - albert, 04.03.2006, 09:44
- Re: Der Staat & die Beamten schlecht. Privatisierung, das freie Unternehmertum gut? - prinz_eisenherz, 04.03.2006, 12:12
- Re: Der Staat & die Beamten schlecht. Privatisierung, das freie Unternehmertum gut? - Herbi, dem Bremser, 04.03.2006, 16:56
- Re: Der Staat & die Beamten schlecht. Privatisierung, das freie Unternehmertum gut? - prinz_eisenherz, 04.03.2006, 18:01
- Re: Gratulation! ATZer aller Branchen.. vereinigt Euch! (o.Text) - Herbi, dem Bremser, 04.03.2006, 19:22
- ReGratulation! ATZer aller Branchen- Lebt' ja euer Leben - solange noch Zeit ist - certina, 06.03.2006, 18:35
- Re: Gratulation! ATZer aller Branchen.. vereinigt Euch! (o.Text) - Herbi, dem Bremser, 04.03.2006, 19:22
- Re: Der Staat & die Beamten schlecht. Privatisierung, das freie Unternehmertum gut? - prinz_eisenherz, 04.03.2006, 18:01
- Re: Der Staat & die Beamten schlecht. Privatisierung, das freie Unternehmertum gut? - Herbi, dem Bremser, 04.03.2006, 16:56
- Re: Der Staat & die Beamten schlecht. Privatisierung, das freie Unternehmertum gut? - prinz_eisenherz, 04.03.2006, 12:12
- Re: Der Staat & die Beamten schlecht. Privatisierung, das freie Unternehmertum gut? - albert, 04.03.2006, 09:46
- Re: Der Staat & die Beamten schlecht. Privatisierung, das freie Unternehmertum - Todd, 04.03.2006, 10:34
- nur wenn Du Verbrecher mit Unternehmer gleichsetzt - Dieter, 04.03.2006, 15:35
- Die Saat von Müntefering - Milly, 04.03.2006, 15:46
- Hallo Dieter Re: nur wenn Du Verbrecher mit Unternehmer gleichsetzt - hoerby, 04.03.2006, 16:35
- Nur wenn Du Verbrecher mit Unternehmer gleichsetzt? Kein schlechter Gedanke... - prinz_eisenherz, 04.03.2006, 17:11
- Kein schlechter Gedanke - Dieter, 04.03.2006, 17:54
- Re: Haftung, Verantwortung etc. - moneymind, 04.03.2006, 19:35
- Re: Ergänzung - moneymind, 04.03.2006, 19:44
- Re: ergänzende Ergänzung... - moneymind, 04.03.2006, 20:03
- Re: ergänzende Ergänzung... - Dieter, 04.03.2006, 20:54
- Re: ja, und: eigene Ziele setzen... - moneymind, 04.03.2006, 21:31
- Re: ergänzende Ergänzung... / Freiheit, bis die Faust kommt - Student, 04.03.2006, 22:13
- Re: Freiheit, bis die Faust kommt - Student - moneymind, 04.03.2006, 22:45
- Re: Freiheit, bis die Faust kommt - Moneymind - Student, 04.03.2006, 23:38
- Re: Freiheit, bis die Faust kommt - Moneymind - moneymind, 05.03.2006, 13:31
- Re: Freiheit, bis die Faust kommt - Moneymind - Student, 04.03.2006, 23:38
- Re: Freiheit, bis die Faust kommt - Student - moneymind, 04.03.2006, 22:45
- Re: Noch ´n Link (o.Text) - moneymind, 04.03.2006, 21:47
- Re: ergänzende Ergänzung... - Dieter, 04.03.2006, 20:54
- Einen Dank für eure Beiträge, aber da ist doch noch etwas, was mich bekümmert... - prinz_eisenherz, 04.03.2006, 20:27
- Re: Was gegen Bekümmernisse - Prinz - moneymind, 04.03.2006, 21:24
- Re: ergänzende Ergänzung... - moneymind, 04.03.2006, 20:03
- Re: Ergänzung - moneymind, 04.03.2006, 19:44
- Re: Der Staat & die Beamten schlecht. Privatisierung, das freie Unternehmertum gut? - albert, 04.03.2006, 09:44
Re: Was gegen Bekümmernisse - Prinz
-->>## Ich meinte damit nicht, daß man Politik komplett ignorieren sollte.##
>Das wird dir kaum gelingen. Sei froh wenn die dich ignorieren, dann kann man dir nur gratulieren.
LOL! So ischs no au wieder, wie man hierzulande sagt. Oder, auf Bürokratendeutsch: vollste Zustimmung.
>## Noch besser würde ich es aber finden, wenn man ein freies Unternehmertum fördern würde. Frei heißt selbstbestimmt in voller privater Verantwortung mit privater Haftung im Wettbewerb mit anderen freien. ##
>Dabei überlistet du dich jetzt aber selbst. Erst willst du die Politiker weiter oben ignorieren, gut, gut, nicht ganz, aber soweit wie irgend möglich, und dann sollen die Politiker Vorraussetzungen schaffen, um ein gepflegtes Unternehmertum zu fördern. Was denn nun?
Politik komplett ignorieren meinte ich nicht - aber wenn ich mich über jeden Skandal aufregen wollte, der hier täglich durch die Medien geht und auch in diesem Board durch den intellektuellen Fleischwolf gedreht wird, hätte ich einfach viel zu viel zu tun. Soviel Zeit hab ich nicht, und andere Dinge machen mir viel mehr Spaß.
In gewissem Sinn haste natürlich recht, daß es eigentlich Paradox ist, die Förderung von freiem Unternehmertum ausgerechnet von Politikern zu erwarten. Deren Handeln folgt ja den strukturellen Zwängen einer (ökonomisch gesehen) quasi-feudalen Umverteilungslogik (eben leider gerade ohne die Haftung, von der wirs eben hatten).
Aber das is halt ein Paradox des Kapitalismus, daß er ohne Staat und politisches System, das die Rahmenbedingungen garantiert, nicht funktionieren kann, und daß genau in diesem System auch immer die Gefahr angelegt ist, daß sich das Feudalprinzip wieder gegenüber dem Prinzip des freien Unternehmertums (auf der Basis von Haftung mit Eigentum) durchsetzt.
Ich bin im Prinzip mit Tassie einer Meinung: Nachtwächterstaat, eine unverzichtbare aber eingeschränkte Sozialpolitik, vielleicht ein bißchen antizyklische Konjunkturpolitik. Ansonsten meine Erwartung an die Pol: bitte raushalten aus meinem Leben. (das ist natürlich ne typische Kleinunternehmerhaltung, ist mir auch klar daß die schwer verallgemeinerbar sein wird - da mache ich mir keine Illusionen; aber a bisserl mehr Kleinunternehmertum und entrepreneur spirit täte unserem Land schon gut, meine ich).
>Aber grundsätzlich stimme ich dir bei. Ein hohes Maß an guten Startmöglichkeiten sich selbständig zu machen, mit allen wenn und aber, das scheint mir auch der richtige Weg zu sein. Den natürlich nicht alle gehen können, aber sicher mehr als jetzt in Deutschland es schaffen oder sich trauen.
Ja, stimme zu. Ist nicht für jeden was, kann man auch nicht von jedem erwarten, und jeder Unternehmer braucht ab einer bestimmten Größe ja auch Angestellte. Eine Gesellschaft aus Einmannunternehmen kann es nicht geben, logisch. Auch da würde schnell eine Konzentration einsetzen.
Aber die Mentalität machts, siehe meine ergänzende Ergänzung zum Posting. Oft ist doch ne sozialistische Mentalität ne Opfermentalität: ich armes Opfer, mir muß dringend geholfen werden, ich werde ja soooo ungerecht behandelt, die da drüben sind sooooooooo böse zu mir, und soooooooo inkompetent --- will sagen, ich brauche dringend Staatsknete ohne Gegenleistung, Jungs. Nee, da bin ich schon für mehr Eigenverantwortung - allerdings müßte die dann auch in der Praxis"gelehrt" werden --- Schulen erzeugen wie gesagt ne Angestellten-, Nachbeter- und manchmal sogar ne Opfermentalität. Das blöde an der Opfermentalität ist, man macht sich damit selber handlungsunfähiger, als man eigentlich wäre und bleibt hinter seinem Potential zurück. Ist doch schade drum!
Aber mal zurück zur Unternehmermentalität: es ist ja naheliegend, daß die in erster Linie von Unternehmern gefördert werden kann, weil die wissen, wie das geht.
>Auf der einen Seite spricht unsere ausgeprägte sozialistischen Tradition, eine kollektive Grundströmung bei uns, dagegen und auf der anderen Seite muss hierbei doch irgendwie der Staat mit ins Spiel gebracht werden. Denn durch einfaches Fördern des Unternehmertums löst du vielen sozialen ´Fragen dabei keineswegs.
Yep, volle Zustimmung. Ohne soziale Komponente gehts nicht, natürlich hat der Kapitalismus Härten und Schattenseiten. Aber auch: Not macht erfinderisch. Wohlstand und staatliche Geschenke machen faul und bequem. Wer wirklich nicht kann, weil er alt oder krank ist, dem muß auch selbstlos geholfen werden. Aber auch das muß nicht nur der Staat machen. Da sind alle gefragt. Und sei es nur der Schneeräumdienst in der Nachbarschaft - wo vielleicht Senioren wohnen, die nicht mehr selber räumen können.
>Bei einer jüngsten Insolvenzmeldung in der Bauindustrie, aber auch bei den Umbauabsichten von GM, zweifellos alle beide klassische Privatunternehmen, hier das Hin- und Herschwappen der dabei unvermeidlichen Arbeitslosenwellen, das ständige neu Positionieren der sozialen Sprungtücher, verursacht von den unabwendbaren tauben Nüssen bei den Unternehmern, wie soll dieses Problem ohne Staat und ohne Geld, also Abgaben, gelöst werden?
Ganz ohne sicher kaum. Aber ich denke, je mehr privat gelöst wird, desto besser.
>## Wie hoch ist die Selbständigenquote in D? Und... wo nochmal ist sie am höchsten? ##
>Wenn du hierbei die USA meinst, dann empfehle ich immer sich die Traditionen, die eingefleischten Mentalitäten und die grauen und die dunklen Seiten von denen ebenso genau anzusehen. Auch wenn es manchmal in meinen Beiträgen so scheint, ich bin kein kopfloser Gegner der US - Gesellschaftsordnung,
Das beruhigt mich - dachte ich auch nicht.
>aber das totale Setzen auf das Glück des Einzelnen, das hat schon auch fatale Folgen. Wie bei diesem Superegoismus bei denen, so gewollt und auch gefördert, gleichzeitig ein so widerlicher, kollektiver Überlegenheitswille und Missionarseifer zustande kommt, versuche es mir bitte zu erklären.
Was den Patriotismus etc. der USA angeht, der hat halt historische Gründe und wohl auch christliche Wurzeln. Kann ich mich auch nicht sonderlich mit anfreunden. Aber so ein gewisses nationale Sendungsbewußtsein ist doch Teil der Ideologie des modernen Nationalismus schlechthin (samt Flagge, Hymne und sonstiger Symbolik). Gibts doch in fast allen Staaten, wenn auch vielleicht in den USA am ausgeprägtesten, weil die sich halt immer noch für die ersten und besten historischen Vorkämpfer der"Freiheit" (Anführungszeichen, weil das ein zweischneidiges Schwert ist) halten (1776 etc.).
Da ist doch eher D die Ausnahme, wo´s aus historischen Gründen gegenüber solchem Nationalbewußtsein halt oft ein schlechtes Gewissen gibt und wo man gegenüber nationalem Sendungsbewußtsein anderer eher kritisch eingestellt ist, weil man sich selber nicht dazu traut oder berechtigt fühlt.
Aber, was den Egoismus angeht, der mag ja in den USA weiter verbreitet sein als hier (der Wettbewerb ist ja auch in vielen Branchen viel härter). Aber erkläre mir doch mal bitte, warum auch die"private Nachbarschaftshilfe" und nonprofit Tätigkeiten in den USA viel weiter verbreitet sind als in D, wo viele sich lieber bequem zurücklehnen und nach dem Staat schreien.
>Liegt es nicht vielleicht doch an dem amerikanischen Traum, jeder hat den Marschallstab zum Rockefeller schon mit in die Wiege gelegt bekommen, an der hohen Selbständigenquote?
Hat sicherlich damit zu tun. Der amerikanische Traum ist eine quasi-Religion, oder ne Ideologie, nenn es wie Du willst. Aber irgendeine"Religion" oder"Ideologie" oder einen"Traum" braucht wahrscheinlich jeder, der eine große Leistung vollbringen will - einfach als Motivation. Hätte er die nicht, sondern wäre"realistisch" oder gar"skeptisch/zynisch" eingestellt, bräuchte er doch gar nicht erst anzufangen! Was ja leider nicht heißt, daß viele (wahrscheinlich sogar die meisten) diesen am. Traum gar nicht verwirklichen können. Aber viele stehen halt immer wieder frohen Mutes auf und kriegen auf die Weise auch mehr hin, als wenn sie von vorneherein liegengeblieben wären und die Hand nach dem Staat ausgestreckt hätten.
Haste dagegen schon mal einen erfolgreichen Skeptiker/Zyniker gesehen (mir fällt nur eine Ausnahme ein: Harald Schmidt - der macht das wirklich gut!).
Ich sehe in USA auch eine verbreitete Einstellung: ja zum individuellen Erfolg, aber wenn der da ist, andere daran teilhaben lassen. Daß das Grenzen hat - keine Frage.
Hier gilt ein Unternehmer, der mal ne Pleite hingelegt hat, gleich als gescheitert. In den USA nicht. Da gibt man ihm ne neue Chance. Andere Mentalität.
>Individualismus über alles, im Inneren, aber aggressiver Kollektivismus gegenüber dem Rest der Welt, wie geht das?
Zum letzteren hab ich ja nichts geschrieben, da bin ich auch nicht mit allem einverstanden, was die USA so treiben. Trotzdem würde ich lieber in den USA leben als z.B. im Irak, und ich nehme mal an, daß das nicht nur mir so geht...
Gruß
mm

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