- W.Buffet trifft Vorkehrungen, falls er den Verstand verlieren sollte... - Cichetteria, 07.03.2006, 15:10
W.Buffet trifft Vorkehrungen, falls er den Verstand verlieren sollte...
--><font size="4">Das"Orakel von Omaha" kümmert sich um einen Nachfolger</font>
Ersatz für Warren Buffett: Aufsichtsrat von Berkshire Hathaway hat sich auf einen von drei"halbwegs jungen" Managern geeinigt
Warren Buffett, Multimilliardär und Vorstandschef von Berkshire Hathaway, habe in seinem gerade erschienenem, jährlichen Aktionärsbrief auf die immer zahlreicher werdenden Fragen nach einer Nachfolgeregelung für ihn reagiert, wie Bloombwerg berichtet.
Der Aufsichtsrat der Investmentholding habe einen Nachfolger für den Fall ausgesucht, daß Buffett ausfallen sollte, schrieb das"Orakel von Omaha". Der Aufsichtsrat von Berkshire habe sich auf einen von drei"halbwegs jungen" Managern des Unternehmens als neuen Chef geeinigt, berichtete Buffett. Er nannte den Namen des potentiellen Nachfolgers nicht und deutete an, daß er nicht damit rechne, in nächster Zeit ersetzt werden zu müssen.
Es seijedenfalls sehr schwierig, erfolgreichen Menschen zu sagen, daß sie ihre magischen Fähigkeiten verloren hätten. Und die Tatsache, daß er sich dessen bewußt sei, sollte das Vertrauen der Aktionäre massiv stärken, sagt Paul Lapides, Direktor des Corporate Governance Center an der Kennesaw State University in Kennesaw: Er sage damit, daß der Aufsichtsrat keine Angst haben werde zu handeln, wenn sie der Auffassung seien, daß er seinen Verstand verliere.
Zur Identität seines Nachfolgers habe Buffett kaum Hinweise gegeben. Die Aufsichtsratsmitglieder würden in dieser Sache auf dem Laufenden bleiben und könnten ihre Ansicht ändern, wenn sich die Umstände änderten. Neue Managerstars könnten auftauchen und die derzeitigen würden altern, so Buffett. Wichtig sei nur, daß der Aufsichtsrat jetzt und in Zukunft wisse, was zu tun sei.
Außerdem teilte der Investmentguru mit, sein Nachfolger werde einen Manager einstellen, der das Investmentportfolio von Berkshire verwalten werde. Als mögliche Kandidaten für die Nachfolge an der Spitze von Berkshire würden unter anderem gehandelt: Joseph Brandon, der 47jährige Vorstandschef der Rückversicherung General Re, der 49jährige David Sokol, Vorstandschef von Berkshires MidAmerican Energy Holdings, Ajit Jain, 54 Jahre, Leiter der anderen Rückversicherungssparten von Berkshire, Richard Santulli, der 61jährige Chef der Privatjet-Firma NetJets und Tony Nicely, der mit seinen 62 Jahren die Autoversicherungssparte Geico leitet.
In seinem Aktionärsbrief lobte Buffettausdrücklich Nicely: Unsere hervorragenden Ergebnisse im Versicherungsbereich in einem katastrophenreichen Jahr gingen auf das Konto von Geico und seinem brillanten Vorstandschef Tony Nicely, so Buffett.
Wenn Sie in diesem Jahr einen Sohn oder Enkel bekommen, nennen Sie ihn Tony, rät er.
Auch Jain, der die Rückversicherungssparte von National Indemnity leite, wurde von Buffett als"außerordentlicher Manager" gelobt. Jain habe den Kauf eines Anteils von 81 Prozent an Applied Underwriters in San Francisco möglich gemacht, erklärte Buffett.
Im Gegensatz zu Buffetts vergangenen Aktionärsbriefen wurde Brandon diesmal nur beiläufig erwähnt. Die SEC hatte im letzten Jahr mitgeteilt, Brandon müsse mit einer Klage im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu Transaktionen zwischen General Re und American International aus dem Jahr 2000 rechnen. Santulli wurde von Buffett als"einer der dynamischsten Manager die ich je getroffen habe" bezeichnet. Santulli werde"unser Problem bei den Einnahmen und den Kosten lösen." NetJets habe im letzten Jahr aufgrund stark steigender Kosten Verluste eingefahren.
In seinem Aktionärsbrief übte Buffett auch Kritik an Hedge-Fonds und Beteiligungskapitalgesellschaften, die er als"Über-Helfer" bezeichnete, die von"normalen Investoren" Erfolgszahlungen und hohe fixe Gebühren kassierten.
Ein Rekordanteil der Gewinne, die gänzlich an die Eigentümer gehen sollten - wenn diese einfach ruhig in ihren Schaukelstühlen sitzen blieben - ginge jetzt an eine immer stärker wachsende Armee von Helfern, schrieb Buffet.
Außerdem habe Buffett mitgeteilt, daß Berkshire im vierten Quartal einen Gewinn vor Erträgen aus Investments von 1,84 Mrd. Dollar oder 1196 Dollar je Aktie erzielt habe.
Das entspricht ungefähr dem Ergebnis der Vorjahresperiode. Ein Ertrag aus dem Verkauf des Rasiererherstellers Gillette im Oktober trieb den Nettogewinn um 54 Prozent nach oben auf 5,13 Mrd. Dollar.
Höhere Zinserlöse hätten die Verluste im Versicherungsgeschäft nach den Hurrikans"Katrina" und"Wilma" gedämpft. Außerdem habe Buffett seine Wetten gegen den US-Dollar verringert. Für das gesamte Jahr habe Berkshire mit Devisengeschäften dennoch einen Verlust von 955 Mio Dollar eingefahren.
Die Aktie von Berkshire Hathaway hat in den vergangenen zwölf Monaten 2,4 Prozent an Wert eingebüßt. Seit 2001 entwickelt sie sich unterdurchschnittlich. Für die vergangenen fünf Jahre kommt sie auf einen Wertzuwachs von 23 Prozent, verglichen mit 33 Prozent beim KBW Insurance Index.

gesamter Thread: