- Die Flaute an den Weltbörsen wird anhalten! - Rainer, 06.01.2001, 14:26
- Re: Trigger gesucht? - Baldur der Ketzer, 06.01.2001, 17:30
Die Flaute an den Weltbörsen wird anhalten!
Die panikartige Zinssenkung von Greenspan stand weniger im Zusammenhang mit den am Freitag gemeldeten US-Konjunkturdaten, sondern wohl eher mit einer möglichen Schieflage, deren Art u. Auswüchse der Privatanlegen noch nicht genau kennt! Er wird wie immer erst dann informiert, wenn sein Kapital bereits vernichtet ist!
Mögliche Szenarien:
- Erneute Schieflagen in den Emerging Markets aufgrund der hohen US-Zinsen u. des festen Dollars.
- Aufkeimende Devisenturbulenzen zwischen den drei Hauptwährungen Euro/Dollar u. Yen. Der Yen verliert jetzt seit Tagen massiv gegenüber Euro u. Dollar.
- Die deflationären Tendenzen sind in Japan nicht gelöst u. nehmen zur Zeit wieder zu. Die Sparquote ist in Japan nicht gebrochen, sondern zieht wieder an.
- Die Russlandkrise scheint erneut in den Startlöchern zu stehen. Russland sieht sich zur Zeit nicht in der Lage,ihre Auslandsanleihen zurück zuzahlen, geschweige denn den fälligen Zins aufzubringen. Besonders wird Deutschland davon betroffen sein.
- Die Abkühlung der US-Konjunktur könnte eine Eigendynamik entwickelt haben, die selbst Alan Greenspann unterschätzt hat, und jetzt eine Kettenraktion auslöst hat, die uns noch das Fürchten lehrt.
-Inflationsängste u. die daraus resultierenden Zinsanhebungen führten die Weltbörsen in den Bärenmarkt!
-Selbst Greenspan wünscht sich jetzt wieder einen Bullenmarkt,aber sind reale Zinssenkungen das richtige Instrument dazu. Smart Money hat die Masseneuphorie sofort geshortet. Der Greenspan-Effekt ist bereits verpufft.
- Steuert Amerika jetzt in eine Rezession mit inflationären od. deflationären Tendenzen? Die am Freitag veröffentlichten US-Konjunkturdaten weisen auf eine Rezession mit inflationäre Tendenz hin. Diese Variante kann mit Zinssenkungen nicht bekämpft werden.
Im Gegenteil, der Investor wird um die Zinssenkungsfantasie beraubt.
- Die Schieflagen der Banken;
das negative US-Handelsdefizit; die negative Sparquote,und die damit verbundene Selbstüberschätzung der Amerikaner; die bereits laufende Dollar-Schwäche aufgrund der Neuausrichtung der Internationalen Kapitalströme, sei nur am Rande erwähnt.
- Jedoch besonders hervorzuheben sind die steigenden Reallöhne bei gleichzeitiger Abschwächung der US-Konjunktur, weil zukünftig immer weniger Angestellte Aktienoptionen als Gehalt akzeptieren werden; sie wollen nur noch überleben.
- Daraus lässt sich ableiten,dass Amerika gerade erst einen langen u. schmerzhaften Weg angetreten hat, der die Masse zurück in die Realität holen wird.
- Banken,Anlageberater, Analysten, Börsensender und Printmedien wollen jetzt dem Anleger weiss machen, dass Europa 2001 zur Konjunkturlokomotive der Weltwirtschaft wird. Hierbei kann es sich aber nur um die Stimmen handeln, die bereits Odysseus zum falschen Handeln verführen wollten.
Deshalb muss der sich Privatanleger genauso wie Odysseus vor dem Einfluss dieser Stimmen schützen, bevor sie ihn finanzell vernicht haben; denn sie denken nur an ihren eigenen Arbeitsplatz!
- Europa hat sich eine Zwangswährung aufgepropft, die das Ventil zwischen den einzelnen nationalökonomischen Wirtschaftszonen blockiert. Mit dem Euro u. der Osterweiterung hat Euorpa einen Schuh angeogen, dem es geistig u. politisch nicht gewachsen ist.
- Europa, besonders Deutschland, mangelt es an einem gesundem Selbstvertrauen. Die Deutschen Politiker möchten gerne, dass Deutschland das Spiegelbild von Amerika ist - in dieser Kopie u. in noch anderen Sonderfaktoren liegt die europäische Schwäche
- Europa und natürlich Deutschland ist ein exportorientierter Wirtschaftsraum. Mit dem Wegbrechen der Weltwirtschaft kehren sich Europas Stärken zur Schwäche um.
-Europa besitzt keinen in sich geschlossenen, intakten Wirtschaftsraum. Das Nachlaufen der Globalisierung,das Unterlassen sich auf die eigenen Stärken und auf eine intakte Binnenkonjunktur zu konzentriern, wird nun gnadenlos an den europäischen Börsen abgestraft - Daimler-Chrysler steht Pate für diese Entwicklung.
Die aufgezeigten Fehlentwicklungen werden jetzt mehr u. mehr erkannt und auch korrigiert. Dieser Prozeß wird aber noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen und den Weltbörsen einen negativen Stempel aufdrücken!
Nur wer sich diesem übergeordneten Trend an den Weltbörsen stellt, wird finanzell überleben. Wer dazu nicht in der Lage ist, sollte sich lieber auf seine eigenen Stärken konzentrieren - jeder besitzt welche; sie müssen nur entdeckt werden.
In diesem Sinne wünsche ich euch viel Erfolg!
Rainer
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