- Die Rente ist sicher - Blüm um 22:45 in der ARD - LenzHannover, 20.03.2006, 22:35
- Pensionskassen untergraben unsere langfristigen Interessen - chiron, 20.03.2006, 23:00
- und man hat wohl auch gedacht, mit Finanzmathematischen - LenzHannover, 21.03.2006, 10:23
- Re: und man hat wohl auch gedacht, mit Finanzmathematischen - chiron, 21.03.2006, 11:43
- Mein Reden bei Politikern: Die bekommen nicht zuviel Lohn; leider bekommen - LenzHannover, 21.03.2006, 18:53
- Re: und man hat wohl auch gedacht, mit Finanzmathematischen - chiron, 21.03.2006, 11:43
- und man hat wohl auch gedacht, mit Finanzmathematischen - LenzHannover, 21.03.2006, 10:23
- Es gibt auch ein Leben ohne TV!! - mophistopheles, 20.03.2006, 23:30
- wie wahr! - Taktiker, 21.03.2006, 00:04
- TV/Radio werden gerade überrollt, von unten (Internet in all seinen Facetten!) - nEUROtiker, 21.03.2006, 02:09
- Naja, ich schwanke noch. Sehe darin eher den erfolglosen Frontalangriff - Taktiker, 21.03.2006, 11:36
- Re:...für viele Männer immer noch wie eine Waschmaschine. ;-) - Student, 21.03.2006, 13:59
- Naja, ich schwanke noch. Sehe darin eher den erfolglosen Frontalangriff - Taktiker, 21.03.2006, 11:36
- TV/Radio werden gerade überrollt, von unten (Internet in all seinen Facetten!) - nEUROtiker, 21.03.2006, 02:09
- Hey mophistopheles, steht noch 'ne Entschuldigung meinerseits aus! - nEUROtiker, 21.03.2006, 01:32
- wie wahr! - Taktiker, 21.03.2006, 00:04
- Pensionskassen untergraben unsere langfristigen Interessen - chiron, 20.03.2006, 23:00
Naja, ich schwanke noch. Sehe darin eher den erfolglosen Frontalangriff
-->>Aber, wo isser denn, der"richtig wunde Punkt"?
Er ist wie gesagt genau dort, wo keine"Attention" ist. Weißt Du, was ich meine? Medienanstalten, Regierungseinrichtungen, Politiker, alles scharf bewacht, sowohl dinglich (Sicherheitsanlagen) als auch ideell (Gesetze, Vorschriften, loyale Staatsanwälte und Richter). Zwecklos, sich eine Revolution wie die Französische mit Barrikadenkampf auszudenken.
Der richtig wunde Punkt ist an ganz weichen, exponierten Stellen zu orten. Wenn ich ihn wüßte, hätte ich ihn schon mal massiert. So suche ich noch. Aber es gibt ihn. Ein Punkt, den eine einzige Person allein und an einem Tag auslösen kann, ohne Kraftanstrengung, ohne Hindernis, ohne Eile und ohne Verstellung.
Zum Beispiel: Nimm den Fakt, dass immer mehr originäre Aufgaben herausgelöst werden:"Presse" wird nicht mehr in Zeitungsredaktionen gemacht. Private PR-Agenturen machen das heute im gutbezahlten Auftrag und"spinnen" ihre Software in die üblichen Medien hinein. Wo aber stehen die harten Wachen? Vor den eigentlich belanglosen Verlagshäusern! Die privaten Agenturen dagegen, welche das eigentliche Geschäft machen, stehen irgendwo als kleine Büros in Innenstädten und deren angestellte Mietmäuler triffst Du mittags im Bistro. Auch unterliegen diese Agenturen keinem exklusiven wirtschaftlichen Schutz, sondern sind normale Konkurrenzsubjekte im freien Markt.
Oder anders: WER macht heute das Geschäft bei militärischen Einsätzen? Zum großen Teil sind das private Firmen,"Security Contractors", also ebenso normale zivile Subjekte.
Überlegungen sollten in diese Richtung gehen. Den Frontalangriff auf das Sichtbare halte ich für aussichtslos.
>Der"richtig wunde Punkt" ist, dass das Internet einfach andere und mehr Services KANN, als die zentralistischen Medien"TV/Radio".
Ich schwanke noch hierzu. Im Sinne der Le Bon'schen Theorien von der Massenmobilisierung gibt es durchaus Ansätze im Internet wie z.B. immer mal irgendwelchen witzigen Dinge, die durch Blogs aufgebauscht schnell breit publik werden. Aber ich kenne keine systemkritischen Stories, welche diesen Sprung geschafft hätten. Was 9/11 anbelangt, ging hier viel über Michael Moore & Co, aber die bedienten sich alle der Buch- und Filmform.
Im Sinne von Le Bon bräuchte man breit anerkannte Kompentenzträger mit einem"Nimbus". Das sehe ich durchs Internet mit seiner Kakophonie an Meinungen und Ansichten eher konterkariert. Stell doch mal an einem sonnigen Maisonntag einen indymedia-Artikel zum Jugoslawienkrieg auf dem Dorfanger von Klein-Kleckersdorf zur Diskussion... Und dann ein Kontra-Zitat von Franz Beckenbauer dagegen. Was wird passieren?
>Der klassische"Broacast": Einer an alle (TV/Radio) wird ersetzt durch"Jeder an Alle"! Das ist 'ne Revolution ;-)
Aber nur technisch. Hat die Ablösung des Radios durch das Fernsehen mehr wahre Demokratie, Hierarchieabbau, Informationsgewinn im Sinne von Durchblick gebracht? Wir haben heute 300 Kanäle über ne Satellitenschüssel, aber die Leute interessieren sich einfach nicht für tiefere Sachverhalte, Hinterfragen, konträre Sichtweisen. Weniger als je zuvor.
Früher reichte es dem Revolutionär, die zentrale Radiostation oder Zeitungsredaktion zu kapern. Kann man heute vergessen. Die publizistische Macht ist diversifiziert worden. Das ist eher die Stärke der heutigen Macht. Aber jede Stärke wird natürlich durch Exzess zu einer Schwäche. Dahin geht mein Ansatz. Per sé sehe ich im Internet zwar technisch ein wichtiges Instrument, aber medienpolitisch ist es eher ein Rückschritt.
>Marketing-Experten - wenn sie schlau sind - gehen weg von dem"Authoritäts -Prinzip" hin zu"Smart-Mobs" - Menschen, die sich wie Schwärme verhalten und nicht mehr Authoritäten folgen (inwieweit das über die Werbemechanismen hinausgeht, werden wir sehen...)
Das klingt vielversprechend und geht in meine Richtung. Hier haben wir es mit einem Exzess zu tun. Mit Geistern, die man rief und uU nicht mehr loswerden kann. Verselbständigung. NOCH aber zeigt sich, dass die Menschen eher zunehmend Autoritäten folgen, umso weniger diese zentral präsentiert werden. Im Gegenteil: Umso diversifizierter die Medienlandschaft *erscheint* (ohne es zu sein), desto leichter lassen sich Autoritäten vermarkten. Denn"hier gesehen und da gesehen" ="muß wichtig sein", obwohl hinter beiden Medien derselbe Spin Doctor steht. Die Fehlkalkulation beginnt dort, wo eine sorgsam aufgebaute Autorität aus dem Ruder läuft (z.B. Möllemann).
Vielen dank für die anregende Diskussion!

gesamter Thread: