- @fridolin: Realleistung vs. Scheinleistung - pecunia, 03.04.2006, 18:39
- Re: @fridolin: Realleistung vs. Scheinleistung - Amstrand, 03.04.2006, 19:09
- Re: Realleistung vs. Scheinleistung - Holmes, 04.04.2006, 14:18
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - Tassie Devil, 04.04.2006, 15:25
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - Holmes, 06.04.2006, 14:18
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - Tassie Devil, 07.04.2006, 01:03
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - katzama, 09.04.2006, 20:29
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - Tassie Devil, 10.04.2006, 02:41
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - katzama, 10.04.2006, 12:07
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - Tassie Devil, 11.04.2006, 04:14
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - katzama, 12.04.2006, 01:52
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - Tassie Devil, 12.04.2006, 16:58
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - katzama, 13.04.2006, 00:34
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - Tassie Devil, 12.04.2006, 16:58
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - katzama, 12.04.2006, 01:52
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - Tassie Devil, 11.04.2006, 04:14
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - katzama, 10.04.2006, 12:07
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - Tassie Devil, 10.04.2006, 02:41
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - Holmes, 06.04.2006, 14:18
- Re: Die 3 Plattformen der Geldernte - Tassie Devil, 04.04.2006, 15:25
- Re: Realleistung vs. Scheinleistung - Holmes, 04.04.2006, 14:18
- auch Realleistung geht den Bach runter... mkT - igelei, 04.04.2006, 09:45
- Re: @fridolin: Realleistung vs. Scheinleistung - Amstrand, 03.04.2006, 19:09
Re: Die 3 Plattformen der Geldernte
-->>Guten Morgen Tassie Devil,
Hi Katze,
>am Ende der Wertschöpfungskette steht das fertige Produkt, also dein Porsche.
Dees brauch i ned. ;-)
>Wie entsteht aber die Wertschöpfung? Durch menschliche und maschinelle Arbeit wird aus einem Stück Blech ein fertiges Produkt geformt. Um dafür den Arbeitern Lohn zu zahlen, aber auch die nötigen Investitionen zu tätigen benötigt man Kapital. Viele Unternehmer finanzieren einen Teil des benötigten Kapitals über die Banken.
Fast richtig, weil es die weitaus allermeisten Unternehmen so handhaben. Ohne Kredit laeuft nichts, und jede Produktion ist vorfinanziert.
>Dafür werden sie mit Zinsen belastet. Diese Zinsen, aber auch die Personalkosten und Abschreibungen (Abnutzung der Investitionen), Strom, Wasser, etc. werden vereinfacht dargestellt, zusammengerechnet und zu den Einkaufspreisen des Ausgangsmaterials hinzu addiert. Nun kommt noch etwas Gewinn, als Ausgleich für den Unternehmer und die Abgaben an den Staat hinzu und Du bist am Ende der Wertschöpfungskette angelangt, den Preis deines Porsches. Du kannst die Wertschöpfung durch Aushandeln von Rabatten oder Skonto nachträglich noch verändern. Dies betrifft dann allerdings den Gewinn des Unternehmers, welcher oft die Rabatte in seiner Gewinnberechnung bereits berücksichtigt hat.
Also, Katze, denn man lous: Warum belasten die Banken die vorfinanzierenden Unternehmen mit Zinsen? Weisst Du eigentlich, welchen Aufwand eine grosse Geschaeftsbank treiben muss, um, sagen wir mal, 1 einzige lausige Milliarde Eurotze per FRB zu generieren und zu kreditieren?
Ich sage es Dir: der Aufwand tendiert gegen Null, Niente, Nuescht, es geistern lediglich ein paar Buchungssaetze mehr in ihrem Mainframesysplex (Grossrechnerkomplex) herum, ein paar Zahlen sind etwas groesser geworden, und das war es dann auch schon. Ach so ja, ich vergass noch den eintippenden Sachbearbeitungsdirektor, so ein paar Zahlen und Eingaben in meinetwegen rund einem Dutzend Panels ist halt schon eine komplizierte und teuere Wertschoepfungsleistung...
Stelle Dir jetzt mal vor, der Porsche-Wendelin wuerde bei seiner Hausbank vorstellig werden und einen zinslosen Kredit in Hoehe seiner gesamten naechsten 12-Monatsproduktion unter der Bedingung erhalten, dass er jeden Monat 1/12 der zinslos kreditierten Summe zurueckbezahlt, sodass er exakt nach 12 Monaten alles zurueckbezahlt hat, wobei er sich mit der Klausel einverstanden erklaert, dass bei Zahlungsverzug massive Strafzinsen i.H.v. 10% pm faellig werden.
Welche Folgen haette wohl ein solcher zinsloser Kredit
a) fuer die Herstellerfirma und ihre Eigentuemer?
b) fuer alle Mitarbeiter der Herstellerfirma?
c) fuer alle Zulieferer und Lieferanten der Herstellerfirma?
d) fuer alle Kaeufer und Kunden der Herstellerfirma?
e) fuer den Staat?
f) fuer alle restlichen natuerlichen und juristischen Personen ausserhalb der Kategorien a bis e?
Na?
Der Staat wie auch die Geschaeftsbanken sind zwar in Deiner"Wertschoepfungs"-kette eingegliedert, sie erbringen aber alles andere nur keine"Wertschoepfung", ihre Dienste jedoch lassen sie sich exklusiv satt mit Geldern bezahlen, die die Namen Steuern, Abgaben, Gebuehren und Zinsen tragen.
Staat und Banken laborieren fast immer und ausschliesslich auf den Plattformen 2 und 3 der Geldernte, umverteilend und destruktiv.
Du kennst sicherlich den Kalauer, sein Geld"arbeiten" zu lassen, damit es sich durch Zins vermehre. Dahinter steckt keinerlei Arbeit und schon gar keine Wertschoepfung sondern eine hoechst einfache Anwendung der Hilfswissenschaft Mathematik, die nach ihren Regeln tatsaechliche Wertschoepfung umverteilt oder sogar vernichtet.
>Ich denke Tässchen ;-), es ist aus jeder Richtung etwas dabei. Das Kapital von Karl Marx liegt noch ungelesen hinter mir.
Ich hoffe, der Kapitalismus von PCM liegt vor Dir (Der Kapitalismus - ein System das funktioniert, von Dr. Paul C. Martin, Ullstein 34629).
>Meine Gedanken sind eher ein Sammelsurium, zusammengesetzt aus dem Gelernten, dem Gelesenen (vor allem aus dem Internet), den Statistiken (z.B. destatis) und hierzu meine Ansätze eine Lösung der auftretenden Probleme zu finden und deren Berechnungen. Ich bestehe nicht darauf, Recht zu haben. Überzeuge mich durch logische Worte, denen ich nicht widersprechen kann.
Dann versuche mal, meine obige Argumentation i.S. Porsche-Wendelins zinslose Produktionsvorfinanzierung zu widerlegen, dass Zinsen"Wertschoepfung" seien.
Deine Ausgangsbehauptung war, ich zitiere Dich:
"um reale Güter herzustellen benötigt man auch eine Wertschöpfung, der man nicht auf den ersten Blick ansieht, dass hinter ihr menschliche Arbeit steht und das sind Zinsen."
>>Ich hoffe doch, dass Du Dir darueber im Klaren bist, dass die Staatsmafia ueberall ihre Raeuber- und Betrugsgriffel drin hat.
>Wenn Du Dir die oftmals widersprüchlichen Äußerungen so manches Wirtschaftsfachmanns ansiehst und überlegst, dass sich unsere Politiker bei ihren Entscheidungen von diesen Äußerungen beeinflussen lassen, kannst Du Dir wohl auch gut vorstellen, welche Politik gemacht wird.
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>Jeder versucht für sich das Beste herauszuholen und in diesem Sinne unsere Politiker zu beeinflussen.
Radikale oder extreme Verallgemeinerungen sind fast immer unzutreffend: Jeder, Alle, die Deutschen, die Amis, die Russen, die Juden...
>>Was ist das eigentlich, eine"freie" und"faire" Angebots- und Nachfragewirtschaft, kann es so etwas ueberhaupt geben?
>Ja, ich denke es wäre machbar.
>Die Konkurrenz unter den Unternehmen ist groß. Sie müssen aus den Vorgaben für sich das Beste machen um konkurrenzfähig zu bleiben. Die ihnen vorgegebenen Gesetze und Vorschriften führen deshalb, meines Erachtens nach, nun zu den vielen Arbeitslosen in unserem Lande. Würde man hier etwas ändern, könnte dies wieder zu vermehrten Einstellungen führen. Der Druck, welcher auf viele Menschen in unserem Lande lastet würde abnehmen. Arbeitnehmer könnten wieder um bessere Arbeitsbedingungen handeln. Gut verdienende Menschen blieben unserem Lande erhalten. Unser Staat könnte weniger Abgaben verlangen und trotzdem mit diesen gezielt auf Problemfälle eingehen und Menschen unterstützen, damit auch sie ihren Platz in unserem Leben finden.
Wenn Du alles richtig, konsequent und stringent durchdenkst, dann wirst Du feststellen, dass erst nach dem Staatsbankrott und dem danach folgenden Neuanfang solche erheblichen Aenderungen moeglich waeren.
Der Staatsbankrott wird auch in durchaus absehbarer Zeit kommen, es stellt sich nur die Frage nach dem Umfang der bis dahin bewirkten internen Zerstoerungen.
>Sage mir, warum das Wirtschaftswachstum wichtiger sein soll als das Wohl der Menschen, welche in unserem Lande leben?
Ein staendige Wirtschaftswachstum ist ausschliesslich nur deshalb so ungeheuer wichtig, damit Deine"Wertschoepfungen" namens Zinsen bezahlbar bleiben, dieses wiederum ist nur durch staendiges Prolongieren und/oder Erneuern der Kreditketten moeglich. Infolge wachsender mangelnder Kreditfaehigkeit, was eine Ruecklaeufigkeit der Wirtschaftstaetigkeit zur Folge hat (negatives Wirtschaftswachstum), reissen diese Kreditketten, und dann geht es unaufhaltsam ab in den Hades.
Sag mal, ist Dir denn ueberhaupt so richtig klar, was ein Kreditgeldsystem ist, und wie dieses so funktioniert?
Was weisst Du von den weltweiten deflationaeren und depressionaeren Wirtschaftsumstaenden Ende der 20-er und in den 30-er Jahren des vorigen Jahrhunderts, und weisst Du, dass diese Wirtschaftskrisen durch reissende Kreditketten verursacht wurden?
Bedenke: Du hast mit einem solchen Kreditgeldsystem zu leben, es umgibt Dich sekuendlich, auch wenn Du schlaefst!
>Liebe Grüße
>katzama
Gruss
TD

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