- Buch-Tip: Für Deutschlands Berufs-Miesepeter:"Lieber mal locker als verbissen" - certina, 24.04.2006, 17:51
- Re: Berufs-Miesepeter. - Selbstachtung und strategische Ausrichtung - Baldur der Ketzer, 24.04.2006, 18:52
- Sag nichts gegen diese Piraten... - bernor, 24.04.2006, 21:34
- Vorsicht: Du rüttelst an festen Säulen und Lebensmaximen ;-) (o.Text) - Billiboy72, 24.04.2006, 21:16
- Re: Berufs-Miesepeter. - Selbstachtung und strategische Ausrichtung - Baldur der Ketzer, 24.04.2006, 18:52
Buch-Tip: Für Deutschlands Berufs-Miesepeter:"Lieber mal locker als verbissen"
-->hi,
sag' ich ja auch immer, es ist ja alles wirklich gar nicht so schlimm und so schlecht und nicht so saumiserabel in Deutschland, vor allem gemessen an anderen Laendern. Deutschland wird bald wieder Weltmeister, hat eine huebsche und charismatische Staatschefin, einen kettenrauchenden Ur-Ur-Altkanzler, einen Ur-Altkanzler, der bald wegen Fettleibigkeit und Hochdrudrucks auseinanderfliegt und einen Altkanzler der nun, einmal wiede rin die Wueste geschickt, wie ehemals auch Kollege Berlusconi einfach in der Wirtschaft Kapital zählen und stapeln geht.
Ist doch wirklich alles (fast) prima - und trotzdem bin auch ich allermeist immer wieder froh, wenn ich von Miesepetrihausen kommend beim Einfliegen die Palmen auf dem Flughafen"Pablo Picasso Malaga" auftauchen sehe....[img][/img]
Nchfolgend ein Buchauszug,"gestohlen" gestern in der Wams.
tschuess
G.C.
Florian Langenscheidt (Hrsg.) Das Beste an Deutschland, 500 Seiten, Gabler, 39,80 €uro, ab 27.4. im Handel
<font size="4">Wir brauchen in Deutschland die Wende der Gefühle</font>
Unglücklich in Deutschland zu sein, ist keine Kunst. Das Wachstum ist niedrig, die Stimmung erbärmlich, der Winter lang. Doch es gibt Gründe, dieses Land zu lieben. Der Verleger Florian Langenscheidt hat sogar 250 davon gefunden.
Unser Land - wir allein tragen die Verantwortung dafür. Wir entscheiden, ob das Land klagend und schlechtgelaunt im Mittelmaß versinkt oder ob es souverän und selbstbewußt im Chor der Nationen an einer besseren Welt arbeitet.
Dieses ist ein leidenschaftliches Plädoyer für das Deutschland von heute und von morgen.
Nur der kann andere lieben, der sich auch selbst liebt. Nur wer seine eigenen Stärken kennt und schätzt, kann die anderer würdigen und Chancen haben im Wettbewerb.
Wie wirklich ist unsere Wirklichkeit? Wieviel von dem, was wir als unsere Umwelt und unser Leben wahrnehmen und als glücklich oder unglücklich werten, ist denn objektiv vorgegeben und wieviel von uns selbst gemacht?
Wenn wir mit ausländischen Freunden über unser Land reden und über Arbeitslosigkeit, Überalterung oder Innovationsmangel klagen, denken sie oft, wir sprechen von einem anderen Land. Für sie ist Deutschland in vielerlei Hinsicht ein Paradies.
Der Dalai-Lama sagt deutlich: Das Glück liegt in uns. Wir neigen nur dazu, es nach außen zu verlagern und abhängig zu machen von Dingen jenseits unserer Kontrolle - dem Wetter, dem Geld, den Kollegen, dem Chef, dem Ehepartner. Dabei sind wir es, die über unser Glück oder Unglück entscheiden.
Und er sagt noch etwas Wichtiges: Haß, Wut und schlechte Laune verengen unser Sichtfeld. Wir merken nicht, wie unendlich gut wir es haben. Er empfiehlt, zurückzutreten und die Perspektive zu öffnen. Das erlaubt wieder zu lächeln.
Natürlich ist die Rente gefährdet und jeder Arbeitslose einer zuviel. Natürlich haben wir zu wenige Kinder und sind im weltweiten Wettbewerb nicht mehr da, wo wir mal waren. Natürlich fehlt uns wirtschaftliches Wachstum. All das ist überaus real und deprimierend. Keiner kann und darf es verdrängen oder sollte dies nur versuchen.
Realität besteht immer aus Sonne und Schatten, Stärken und Schwächen. Wir haben so unendlich vieles, das wir lieben können und das uns auch ein wenig stolz machen darf.
Wir sind in den letzten Jahren eine Macht für den Frieden und für Stabilität in der Welt geworden. Wir sind eine starke und erwachsene Demokratie. Wir haben gewaltfrei die Wiedervereinigung erleben dürfen und die gigantischen Herausforderungen dieses Geschenks auf erstaunliche Weise gemeistert. Wir sind die wichtigste und innovativste europäische Wirtschaftsnation und gar Weltmeister im Export. Wenn wir essen gehen, überlegen wir keine Sekunde lang, ob unser Auto danach noch vor der Tür steht. Niemand verhungert oder verdurstet auf unseren Straßen. Wir haben Wärme, Licht und stabile Häuser. Keine Wirbelstürme und Erdbeben verwüsten unser Land. Die Dinge des Alltags funktionieren, ob Heizung oder Telefon, Straßen oder Krankenhaus.
Freuen wir uns doch an solchen Fakten, die nicht selbstverständlich sind. Zelebrieren wir sie ein wenig, und seien wir dankbar dafür. Wem sonst in der Welt geht es denn objektiv besser?
Auf der Suche nach dem großen Glück übersehen wir gern, daß sein Unterfutter aus kleinen Momenten gewebt ist. Wer sie übersieht, versäumt das Glück.
Die Welt assoziiert uns - zu Recht - mit den dunklen Seiten unserer Geschichte. Aber auch unbefangen und davon losgelöst mit Oktoberfest und Bier, mit Bayern München und Mercedes, mit Claudia Schiffer, Franz Beckenbauer und Michael Schumacher.
Lebende deutsche Künstler erzielen Top-Preise auf New Yorker Auktionen. Deutsche Architekten bauen am neuen China. Unsere großen Marken von BMW bis Porsche, von Boss bis Puma stehen besser und stärker da als je zuvor. Mehr als einhundert Firmen aus unserem Land - oft beim allgemeinen Publikum unbekannt - sind Weltmarktführer auf ihrem Gebiet.
Noch nie war ein Volk so reich und so unglücklich.
Warum das so ist? Darüber ist viel Kluges geschrieben worden. Wir sind ein sehr junger Nationalstaat. Wir ringen nach wie vor um unsere Identität und setzen uns mit unserer Geschichte im 20. Jahrhundert auseinander.
Deutschland braucht den emotionalen Turn-around. Er ist wichtiger als die Frage, ob wir die Mehrwertsteuer erhöhen.
Jede unserer Eigenschaften hat zwei Seiten. Das ist so im Leben. Sicher haben wir eine hohe Staatsquote, aber dafür funktionieren Autobahnen, Brücken und Ampelanlagen, und unsere innere Sicherheit ist vorbildlich. Sicher tanzen wir nicht Samba auf den Tischen und gelten nicht als die spontansten und ausgelassensten Menschen der Welt, aber dafür respektiert man unsere Zuverlässigkeit und Organisationsfähigkeit. Schaffen wir die Wende zur positiven Selbstwahrnehmung, werden wir ungeahnte Innovationskraft freisetzen.
Dabei geht es sicherlich nicht um dumpfen Nationalstolz. Nein, eher um Dankbarkeit, ein angemessenes Selbstbewußtsein, eine konstruktive Sicht auf uns selbst und eine optimistische auf die Welt. Wie im Fußball oder beim Flirt: lieber locker als verbissen./von Florian Langenscheidt
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