- Bei BAWAGs geht langsam das Geld aus, oder wie ein BankRun im Jahr 2006 aussieht - Der Einarmige Bandit, 28.04.2006, 17:13
- Da geht ja einiges ab, danke für die Info - MC Muffin, 28.04.2006, 18:12
Bei BAWAGs geht langsam das Geld aus, oder wie ein BankRun im Jahr 2006 aussieht
-->Hallo Forum!
Bei der Bawag dürfte augenblicklich ein richtiger Bank Run am laufen sein denn die Sparer ziehen massiv Geld ab und fordern Bares. Bei der Bawag wird indes das Bargeld knapp. Es werden bereits Barschecks (so gut wie"Bargeld") ausgestellt.
Guckt ihr mal hier:
http://derstandard.at/?url=/?id=2428930
Die österr. Nationalbank versucht die Sache herunter zu spielen und gab unaufgefordert gleich das Statement ab, dass die Bawag ausreichend Liquidität (Banknoten von der österr. Nationalbank) bekommen werde. Lustigerweise ist die Bawag sogar mit ca. 11% Eigentümerin an der österr. Nationalbank die nur zu 50% im Staatsbesitz ist.
Und noch ein Knalleffekt. Über ein ominöse liechtensteinische Privatstiftung mit dem Namen"Desana" soll der österr. Gewerkschafsbund sogar an Refco beteiligt gewesen sein.
Und dafür Guckts hier mal rein:
http://www.diepresse.at/Artikel.aspx?channel=e&ressort=ig&id=555072
Die Welt wird immer absurder und verrückter.
Im Jahre 1917 haben amerikanische und englische Kapitalisten die Oktoberrevolution finanziert und jetzt stellt sich heraus, dass österr. Gewerkschafter - nicht vergessen, das sind die, die für die Arbeiter und eigentlich gegen die Kaptialisten sein müssen - einen großen Anteil an einer Wall Street Investmentfirma gehalten haben. Insgesamt 27% (10% durch die BAWAG und 17% über die Desana-Stiftung). Zusammen mit den Anteilen vom Bankrotteur Bennett dürft die BAWAG damit wohl die effektive Kontrolle über Refco gehabt haben. Wer hätte das gedacht?
Der Unterschied zwischen Kapitalisten und Sozialisten verschwimmt immer mehr. Am Ende kann niemand mehr sagen was der Unterschied zwischen einem kapitalistischen Sozialisten und einem sozialistischen Kapitalisten ist.
Nächste Woche werden wir dann in der Zeitung lesen, dass das Federal Reserve System in Wirklichkeit nicht von New York aus sondern von der Kreissparkasse Oberstinkenbrunn kontrolliert wird. Und übernächste Woche erfahren wir dann, dass die internationale Pornoindustrie von Radio Vatikan dominiert wird.
Die Krise der Bawag erinnert mich an die Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren als die österr. Creditanstalt zusammenbrach. Hier ein Zitat aus dem Buch"der Schwarze Freitag" von Fritz Blaich aus dem dtv-Verlag. Auf S. 84 liest man dort:
"Am 11. Mai 1931 mußte die angesehene österr. Creditanstalt eingestehen, daß ihre Verluste, aus dem Jahre 1930 fast ihre gesamtes Eigenkapital aufgezehrt hatten. Daraufhin setzte ein Ansturm der Sparer und Gläubiger auf Guthaben & Kredite ein, dem das Wiener Bankhaus nicht gewachsen war..."
Was meint ihr?
Gruß
der einarmige Bandit
P.S. Langsam fühlt sich der Bandith wie Egon Erwin Kisch, der"rasende Reporter" in Sachen Bawag

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