- OSTSEE-PIPELINE Vergleich mit Hitler-Stalin-Pakt - LenzHannover, 01.05.2006, 22:40
- Bin vor wenigen Tagen aus Rußland zurück gekommen. - eesti, 02.05.2006, 10:01
Bin vor wenigen Tagen aus Rußland zurück gekommen.
-->Zu der Pipeline gibt es diverse Vorgeplänkel.
In Samland (also das jetzige russische Ostpreußen wurde schon vor einem Jahr die Autobahn Richtung Polen (also Richtung Deutschland!!!) mit allen Grenzabfertigungen fertig gestellt. Polen weigert sich bislang, jegliche Infrastruktur aufzubauen, die eine bessere Verbindung Russisch-Ostpreußens nach Westeuropa bedeutet. Die Eisenbahnverbindung ist erheblich modernisiert worden. In Polen waren aber auch kleinere Verbesserungen zu sehen.
Besonders unangenehm stößt den Russen das auf, weil sie in den (alten und ersten deutschen) Ostsseebädern (besonders Rauschen) erheblich in neue sehr schicke Luxusvillen investiert haben und nun die Touristen ausbleiben.
Ich wohne regelmäßig bei einer Person, die ich mindestens als wichtigen Informanten des FSB betrachte. Zumindest wurden alle Kritikpunkte, die ich regelmäßig anbringe, bei der darauffolgenden Reise beseitigt oder verbessert.
Was mich derzeit ärgert ist die inoffizielle Ausreisegebühr von 60€ pro KFZ, die die administrativen Kosten (KFZ-Vers., Visum, inoffizielle Ausreisegebühr, Registrierungsgebühr) auf inzwischen gut 150€ pro EinpersonenKFZ hochschrauben.
Man spricht bereits von einer Visafreiheit für EU-Bürger für das Königsberger Gebiet, die es ja auch schon mal gab (ähnlich Ukraine). Gepäckkontrollen fanden bei mir schon lange nicht mehr statt. Die einzige überzogene Kontrolle meiner 6-Länder-Reise fand wiedermal bei der Rückreise an der polnisch-deutschen Grenze statt.
Insgesamt ist man äußerst schlecht auf das jetzige Polen zu sprechen. Nicht nur wegen der Wegelagerei. Ich schreibe lieber nicht, was dort im 4-Augen-Gespräch angedroht wurde, doch sollte man sehr vorsichtig sein, Rußland zu reizen.
Die demonstrative Nichteinladung Polens zur 750-Jahr-Feier Königsbergs und das ("zufällige") Setzen eines Feiertages auf den Tag der Befreiung Moskaus von polnischen Truppen sollte Warnung genug sein. Auch ist sicher niemandem entgangen, daß Rußland in Ostpreußen und in der Petersburger Region umfangreiche Verladeterminals aus dem Boden stampft oder schon in Betrieb genommen hat.
Die Ostdeutschen Raffinerien sollten überlegen, was passiert, wenn die Ã-lpipeline über Polen plötzlich dringend und langfristig renoviert werden muß, ähnlich der Pipeline Rußland-Windau (Ventspils/Kurland).
Noch etwas abweichend:
Man beklagt, daß es für viele Rußlanddeutsche und ihre Angehörigen fast unmöglich ist, nach Deutschland zu fahren, um ihr Eltern, bzw. zum Todestag das Grab eines Elterteils zu besuchen. Die Ablehnungen erfolgen ohne Begründung. Auch die Art der Visaerteilung in Moskau ist für viele Antragsteller finanziell, körperlich und logistisch sehr strapazierend. Jegliches Einfühlungsvermögen in die örtlichen Verhältnisse ist bei den moskauer deutschen Beamten verloren gegangen.
Eine Reporterin eines örtlichen Tageblattes, gebildet, perfekt deutsch sprechend, eine"Frau von Welt" und durchaus außerhalb des Alters für das horizontale Gewerbe, beklagte auch, daß sie plötzlich keine Einreise mehr für Deutschland erhält (ohne Begründung!!!).
Aus meinem persönlichen Bereich gibt es ähnliche Erfahrungen, die ich aber hier nicht offen legen möchte. Aber auch für mich ist die derzeitige Vorgehensweise der deutschen Beamten in Moskau höchst unbefriedigend.
MfG
LR

gesamter Thread: