- Rezession bringt Kursgewinne - DGI, 09.01.2001, 02:55
- Re: Rezession bringt Kursgewinne - André, 09.01.2001, 20:12
Rezession bringt Kursgewinne
Rezession bringt Kursgewinne
Fundsache aus FinanzNachrichten.de
Das Krisenjahr 1993 bescherte dem DAX ein Plus von sagenhaften 48 %. Der Grund war die schlechte Wirtschaftsentwicklung. Dieses Szenario könnte sich bald wiederholen.
Seit 1992 liegt in meiner Schublade eine Studie der Bank in Liechtenstein. Das Institut analysierte damals angesichts der sich verlangsamenden Konjunktur und der kontinuierlich fallenden Aktienkurse die Auswirkungen einer Wirtschaftsschrumpfung auf den Aktienmarkt. Das Ergebnis war überraschend. Nämlich nach deutlichen Kursrückgängen in den Vormonaten begannen im ersten Monat einer Rezession die Aktienpreise zu steigen. Da 15 Rezessionen in den Ländern USA, Deutschland, England sowie Japan untersucht wurden und dies auch im Konjunkturzyklus der 90er Jahre zugetroffen hat, würde ich diese Untersuchung als repräsentativ und anwendbar einschätzen.
Hier der Originaltext aus 1992:
Untersucht man das Verhalten von Aktienmärkten vor, während und nach Rezessionen über einen Zeitraum von 40 Jahren, kommt man zu folgendem Ergebnis: Aktienmärkte zeigen ein sehr einheitliches Verhaltensmuster. In den 12 Monaten vor Beginn einer Rezession fielen die Kurse im Durchschnitt um 15 %. Dagegen lag der durchschnittliche Kursgewinn in den 18 Monaten nach Beginn der Rezession bei rund 25 % (siehe Grafik).
Soweit zur Performance. Wie sieht es nun mit der zeitlichen Übereinstimmung zwischen konjunkturellem Tiefpunkt und Wendepunkt an den Aktienmärkten aus? Wie aus der Untersuchung ebenfalls hervorgeht, fiel der Tiefpunkt der Aktienkurse mit dem Beginn der Rezession nach deutscher Definition (zwei aufeinanderfolgende Quartale mit negativer Jahresveränderungsraten) zusammen. Die Aktienkurse stiegen somit bereits lange vor dem Erreichen des konjunkturellen Wendepunktes stark an.
Unter der Voraussetzung, dass sich Westdeutschland Ende des 4. Quartals 1992 in einer Rezession nach deutscher Definition befindet, würde dies bedeuten, dass der Aktienmarkt erst am Anfang einer längeren positiven Entwicklung steht. Unter diesen Umständen sollte der DAX bis zum Jahresende 1993 ein Kursziel von 1.800 Punkten erreichen.
Quelle: Bank in Liechtenstein, Frankfurt
In der Tat muss man nun sagen: Die Liechtensteiner hatten Recht mit ihrer Einschätzung, die damals sehr gewagt und optimistisch war. Mehr noch, der DAX legte vom 4.1.1993 bis zum 31.12.1993 sagenhafte 48 % zu. Wie eine schräge Linie kletterte der Index im Jahresverlauf von 1.531 Punkte auf 2.267 Punkte auf ein neues Allzeithoch. Also auch deutlich über die erhofften 1.800 Punkte.
Kurssteigerungen in den USA ab März/April?
Im Moment kühlt das Wirtschaftswachstum weltweit deutlich ab. Auch wenn etwa in Deutschland für 2001 noch mit einem immer noch satten Wirtschaftswachstum von 3,0 % gerechnet wird, so zeigte das 3. Quartal 2000 in den USA deutliche Verlangsamungstendenzen. Nach fast unglaublichen 5,6 % Wachstum im 2. Quartal 2000 wurde im Folgequartal ein Plus von 2,2 % verzeichnet. Im Monat November 2000 betrug die Industrieproduktion statt prognostizierter +0,2 % unerwartete -0,2 %. Hält diese Tendenz weiter an, dann könnten wir in den USA bald den ersten Monat mit einer Wirtschaftsschrumpfung erleben. Vielleicht schon im kommenden März oder April. Damit wäre für den Rest des Jahres mit Kurssteigerungen bei den Old Economy-Werten und etwa dem Dow Jones Industrial Index zu rechnen. Er könnte dann aus dem bereits zwei Jahre andauernden Seitwärtstrend nach oben ausbrechen. Zeitlich verzögert wäre dann dieselbe Entwicklung zuerst noch fallender und im Zuge der schlechten Konjunkturdaten wieder steigender Kurse auch in Europa zu erwarten.
Nächste Woche werden wir uns damit beschäftigen, wie Sie in den kommenden Monaten Ihr Kapital bewahren und nach Möglichkeit weiter vermehren können.
Von Markus Meister, FinanzNachrichten.de-Redaktionssion bringt Kursgewinne
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