- Die WELT mal wieder ganz kritisch! - Vanitas, 16.05.2006, 10:37
- Re: Die Arbeitslosen sind schuld ist doch wohl klar. (o.Text) - Loki, 16.05.2006, 11:10
- Re: Die Arbeitslosen sind schuld ist doch wohl klar. (o.Text) - Vanitas, 16.05.2006, 12:03
- Re: Esgeht wohl eher um den trefflichen Herrn Sofsky - dottore, 16.05.2006, 15:00
- "Über die Staatsgewalt" - Zandow, 16.05.2006, 15:25
- Re: Ja, hast Du zufällig die EA (Genf, 1945)? (o.Text) - dottore, 16.05.2006, 15:53
- EA (Genf, 1945)? Leider nein, aber... - Zandow, 16.05.2006, 16:23
- Re: Strand in Lissabon @Zandow - certina, 16.05.2006, 18:33
- Nix City, Oeiras isses. - Zandow, 16.05.2006, 18:55
- Re: Nix City, Oeiras isses. - certina, 16.05.2006, 19:08
- Nix City, Oeiras isses. - Zandow, 16.05.2006, 18:55
- Re: Strand in Lissabon @Zandow - certina, 16.05.2006, 18:33
- Re: Ja, hast Du zufällig die EA (Genf, 1945)? - Dimi, 16.05.2006, 16:48
- Re: Besten Dank, Zustände leider etwas fragwürdig (o.Text) - dottore, 16.05.2006, 17:27
- Jouvenel - Bücher - analyst, 16.05.2006, 18:53
- EA (Genf, 1945)? Leider nein, aber... - Zandow, 16.05.2006, 16:23
- Re: Ja, hast Du zufällig die EA (Genf, 1945)? (o.Text) - dottore, 16.05.2006, 15:53
- Könnte so auch von Radnitzky geschrieben sein. Wie wahr, wie wahr... (o.Text) - VictorX, 16.05.2006, 16:08
- Re: Esgeht wohl eher um den trefflichen Herrn Sofsky - Vanitas, 16.05.2006, 17:52
- Re: Macht und die Anwendung der Goldenen Regel - Holmes, 17.05.2006, 16:51
- Seh' ich nicht ganz so, die Prise Moralin war eher ironisch gemeint. - Vanitas, 17.05.2006, 23:05
- Re: Seh' ich nicht ganz so, die Prise Moralin war eher ironisch gemeint. - Holmes, 18.05.2006, 14:51
- Das muss man so stehenlassen, ohne Frage - Vanitas, 18.05.2006, 18:03
- Re: Es war wohl schon fast immer so... - Holmes, 18.05.2006, 22:32
- Re: Es war wohl schon fast immer so... - Vanitas, 19.05.2006, 17:33
- Re: Es war wohl schon fast immer so... - chiron, 19.05.2006, 18:33
- Re: Es war wohl schon fast immer so... Vanitas - Holmes, 23.05.2006, 19:13
- Re: Es war wohl schon fast immer so... - Vanitas, 19.05.2006, 17:33
- Re: Es war wohl schon fast immer so... - Holmes, 18.05.2006, 22:32
- Das muss man so stehenlassen, ohne Frage - Vanitas, 18.05.2006, 18:03
- Re: Seh' ich nicht ganz so, die Prise Moralin war eher ironisch gemeint. - Holmes, 18.05.2006, 14:51
- Re: Macht und VTen - Holmes - moneymind, 26.05.2006, 01:55
- Re: Macht und VTen - moneymind - Holmes, 26.05.2006, 14:50
- Re: Wahrheit, Nützlichkeit, Ziele - moneymind - moneymind, 27.05.2006, 15:57
- Re: Wahrheit, Nützlichkeit, Ziele - moneymind - Holmes, 27.05.2006, 20:29
- Re: Wahrheit, Nützlichkeit, Ziele - moneymind - moneymind, 27.05.2006, 15:57
- Re: Macht und VTen - moneymind - Holmes, 26.05.2006, 14:50
- Seh' ich nicht ganz so, die Prise Moralin war eher ironisch gemeint. - Vanitas, 17.05.2006, 23:05
- Re: Macht und die Anwendung der Goldenen Regel - Holmes, 17.05.2006, 16:51
- "Über die Staatsgewalt" - Zandow, 16.05.2006, 15:25
- Re: Die Arbeitslosen sind schuld ist doch wohl klar. (o.Text) - Loki, 16.05.2006, 11:10
Re: Seh' ich nicht ganz so, die Prise Moralin war eher ironisch gemeint.
-->Hi Vanitas,
danke für den ausführlichen Bericht. Ich denke, wir sind beide Menschen, die sich Gedanken darüber machen, was eigentlich mit der Menschheit los ist und warum wir eigentlich immer noch nicht das Paradies auf Erden haben.
Ich habe früher eher gedacht, dass es eine gewisse Ignoranz sei, dass die Menschen einfach nur nicht wüssten, wie sie es machen sollen, aber generell eigentlich das Gute wollen. Ich glaube auch, dass"bewusst" eigentlich nur wenige"böse" sein wollen. Jeder findet da ja auch für sich seine Ausreden, man höre sich nur mal die Sprüche von überführten Verbrechern an.
Auch ein Hitler hielt sich selbst doch nicht für das"Böse", sondern als Werkzeug der Geschichte, der einen Kampf des Guten (Arier) gegen das Böse (die Bolschewiken, Juden etc.) führte.
Diesen Glauben würde ich einem Perle und Bush ebenfalls zutrauen, denn ist das nicht eine Wahnsinns-Motivation? Sich als Teil einer grossen Geschichte zu fühlen, der die Menschheit von den Bösen (den Anderen) erlöst?
In dieser Hinsicht sind sich alle gleich, ob Saddam, Mao, Stalin etc. Es mag auch die Macht-Zyniker geben, aber ich vermute, dass diesen schnell die Entschlusskraft fehlt, wenn sie doch eigentlich die Sinnlosigkeit ihres Tuns erkennen. Und wer sich als zögerlich erweist, wird schnell von den Konkurrenten niedergemacht und verschwindet im Keller.
Ich denke seit einger Zeit sehr evoutionistisch, d.h. ich versuche zu erkennen, warum sich Verhaltensmuster entwickeln und verbreiten, während andere sich nicht verbreiten. Was hat jemand von einem bestimmten Verhaltensmuster und wie wird dieses Muster in der Zukunft weitergeben? Menschen, die sehr ehrgeizig und egoistisch sind, werden meistens über mehr Ressorucen verfügen, als Menschen, die alles gleich teilen. Die Egoisten haben aufgrund dieses Vorteils einmal die Möglichkeit, den Reichtum an ihre Kinder zu vererben, was bei Übernahme des Verhaltensmusters die Chance auf noch bessere Einflussnahme erhöht. Auf der anderen Seite werden die anderen Menschen durch das Beispiel des Erfolgreichen angeregt, es ihm gleichzutun und sich ebenfalls mehr anzustrengen und auf verschiedene Weise ihren Gewinn zu erhöhen. Eine Gesellschaft, die das tut, ist eine Gesellschaft, bei der immer alle schön gleich sind überlegen, weil sich alle Mitglieder einfach viel mehr ins Zeug legen. Wenn zwei solcher Gesellschaften miteinander in Kontakt treten, werden die"Egoisten" die Kooperationsmenschen schnell übervorteilt haben, weil sie sich nicht an deren Egalitätsregeln halten (von klassischen Überfällen und Kriegen mal ganz abgesehen).
Das ist in etwas auch die Geschichte der Menschheit: die kleinen, kooperativen Stammesgesellschaften wurden immer von den hierarchischen Gesellschaften übernommen. Allerdings heisstb das nicht, dass damit die Geschichte erledigt wäre, denn alle Reiche und Hochkulturen sind auch wieder abgestürzt. Und diese eben aufgrund des eigenen Erfolgs: das stetige Wachstum des Systems kommt an verschiedenen Fronten an seine Grenzen:
- an die Grenzen anderer Staaten und es kommt zum Entscheidungskrieg
- an die ökologischen Grenzen der Umwelt (Überweidung, Überfischung, Waldrodung, Trinkwasser)
- an die ökonomischen Grenzen (Schuldenproblematik, Wirtschaftskrise, interne Revolution)
Dann geht es unter Umständen wieder bei einem Stammesniveau los, um dann in vertrauter Folge wieder neu zu starten. Weiter ist die Menschheit bisher nicht gekommen, auch die Ägypter und die Römer hatten schon eine tolle Kultur. Aber sie haben sich nicht auf diesem Niveua haltenn können und das Gleiche sehe ich für unsere heutige Zeit auch kommen. Die Vorstellung von Francis Fukujama als dem Ende der Geschichte durch Demokratie ist eine nette Idee, aber leider so etwas von irreal angesichts der Historie, dass man eigentlich lachen müsste.
Denn das Problem ist nicht, WER gerade die Gesetze macht (Papst, König oder Parlament), sondern die Systemdynamik von Staaten schlechthin.
Leider gibt es aber auch keinen Weg zurück in das traute Stammesleben. Wo die Regierungen gescheitert sind (Teile von Afrika), da herrschen die Warlords, die ihre eigenen kleinen Machtsysteme aufbauen. Alles wieder kleine Machtpyramiden, die darauf warten zu wachsen.
Ich wäre auch dafür, dass wir mal was andere machen, sehe aber momentan keine Ideen, wie eine alternative Gesellschaftsform aussehen könnte. Alles, was wir bisher gesehen haben, war niemals von Dauer.
Beste Grüsse,
Holmes

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