- OT: Wie krank machen eigentlich Religionen? - Toby0909, 18.05.2006, 21:34
- Das zentrale Problem: Sinn-Definition - Marco Feiten, 18.05.2006, 21:49
- Re: Das zentrale Problem: Sinn-Definition - Holmes, 18.05.2006, 23:05
- Re: Das zentrale Problem: Sinn-Definition - Holmes - nereus, 19.05.2006, 11:36
- Re: Kritik an Jaynes - Nereus - Holmes, 22.05.2006, 13:56
- Re: Kritik an Jaynes - Holmes - nereus, 22.05.2006, 15:05
- Re: Kritik an Jaynes - Nereus - Holmes, 22.05.2006, 13:56
- Re: Das zentrale Problem: Sinn-Definition - Holmes - nereus, 19.05.2006, 11:36
- Re: gut formuliert......... - ottoasta, 19.05.2006, 10:24
- Re: gut formuliert......... ABER DEN GLAUBEN AN GOTT - Isis, 21.05.2006, 11:34
- Re: Das zentrale Problem: Sinn-Definition - Holmes, 18.05.2006, 23:05
- Re: Nein - Marketing ist in diesem Fall ALLES - Ein riesen Lacher! - André, 18.05.2006, 22:52
- Hat Tradition... - bernor, 19.05.2006, 10:53
- Re: Nein - Marketing ist in diesem Fall ALLES - Ein riesen Lacher! - Emerald, 19.05.2006, 13:08
- Marx zu Religion / Staat - Endless Winter, 19.05.2006, 00:02
- Die Gegenseite - Turon, 19.05.2006, 07:01
- Die Gegenseite... konnte ich in Deinem Posting leider nicht finden - Endless Winter, 19.05.2006, 09:04
- Re: @Turon: 'Rechtsempfinden' durch Religion (?) - Gegenthese - Uwe, 19.05.2006, 12:35
- Die Gegenseite - Turon, 19.05.2006, 07:01
- Passion Christi und das Judentum - Turon, 19.05.2006, 07:22
- Re: Passion Christi und das Judentum - Emerald, 19.05.2006, 07:39
- Re: im Gegensatz zu @Theo sprichst du mir aus der Seele,Bauch,Herzen usw. otw - ottoasta, 19.05.2006, 10:17
- Re:Verbieten differenziert - Mysterious, 19.05.2006, 12:02
- Re: OT: Wie krank machen eigentlich Religionen? - gehada, 19.05.2006, 22:12
- Re: OT: Wie krank machen eigentlich Religionen? AW - Isis, 21.05.2006, 11:16
- Das zentrale Problem: Sinn-Definition - Marco Feiten, 18.05.2006, 21:49
Re: @Turon: 'Rechtsempfinden' durch Religion (?) - Gegenthese
-->Hallo, @Turon,
als ich Deinen Beitrag gelesen hatte, blieben mir diese nachfolgend zitierten beiden Satzteile - memotechnisch von Dir gut an den Anfang und das Ende Deines Beitrages plaziert - in Erinnerung:
>[Turon:][i]...Und da wo keine Religion (in Hinblick auf Anstandsbewußtsein zum Beispiel vorhanden ist)...
>[Turon:] ... das Rechtsempfinden der Gemüter weltweit durcheinander zu bringen.[/i]
und damit die Frage, ob Du damit zum Ausdruck bringen möchtest, dass Religion allein in der Lage sei, zu beurteilen, was Recht sei (... und wenn ja, welche?).
Richtig scheint, dass Religion beansprucht, festzulegen, was man unter gutem 'Rechtsemfinden' zu verstehen habe und dabei die Forderung nach dem Anerkenntnis ihrer unangefochtenen und nicht zu hinterfragenden Autorität stellt, denn sonst wäre es ja nur 'Meinung'.
Doch allein dass es bereits drei monetheistische Religionen gibt, zeigt mir, dass bereits in ihrer Abgrenzung zueinander die Religionen irren müssen, ganz zu schweigen dann von ihren vermeintlichen Leitanspruch zum 'Rechtsempfinden', wie Du ihn unterstellst.
Wenn du nun von 'Rechtsempfinden' schreibst, so ist es zudem ein derartiger Begriff, der in jeder Zeit und jeder Kultur seine Auslegung erfährt, dieses in und auch außerhalb einer jeden Religion, da es das Zusammenleben von Menschen berührt. Das die verschiedenen Religionsansätze hierbei auch Hilfen für den Einzelnen wie auch für die Gesamtheit bieten, möchte ich nicht unerwähnt lassen, jedoch das Gegenteil ist auch der Fall.
Allein der Ursprung von Religionen, den ich in den Naturreligionen glaube zu erkenne, zeigt, wie Religion wirken kann, nämlich als Anerkenntnis der Verantwortung gegenüber dem Lebensraum, der wir uns als Menschheit bewußt sein könnten. Diese Erkenntnis scheint mir aber im Laufe der Zeit auch ohne Religion möglich zu sein.
Lieber Turon, nun hoffe ich, dass ich aus Deinem Beitrag nicht die falschen Schlüsse ziehe, da ich meine, dass Du - überzeichnet von mir nun dargestellt - unterstellst, dass jemand, der 'keine Religion hat', kein 'Anstandsbewußtsein' aufbringen könne.
Diese vermeintliche Unterstellung ist es, die ein kritisches Hinterfragen von Religion versucht im Keim zu ersticken, denn man würde wohl erkennen, dass das Herausarbeiten eines verträglichen 'Rechtsempfimden' mit und ohne Religion gleich schwer fällt; das fängt beim"Du sollst nicht töten..." an und hört bei den Festlegungen zu Hartz IV - stellvertretend hier genannt - nicht auf, denn es geht m.E. immer darum, immer wieder aufs Neue über Regeln des Zusammenlebens zu entscheiden. Religion - die Anerkenntnis eines Gottes - ist nach meiner Auffassung für dieses 'Wertfestlegung' nicht notwendig, sondern führt, wie der Verlauf es wohl mehr als deutlich zeigt, zu 'Stellvertreterkriegen'.
>[Turon:] ... Das Ablegen von Religionen
für einzelnen Menschen bleibt auf Dauer ein humanes Desaster...
Gegenthese: Das Annehmen von Religion als oberste und 'fremdbestimende' Instanz zum 'Rechtempfinden', ist das Armutszeugnis an die Fähigkeit der Menschen, ihr Zusammenleben eigenverantwortlich zu gestallten.
Mein Fazit: Wenn die Menschheit sich nicht auf ein 'Rechtsempfinden' einigen kann, dann wird ihr auch kein Gott helfen und auch nicht die 'Gottesfurcht' (religio). Und dass man 'Heilsversprechen' nicht trauen soll, wird bereits im frühsten, geschichtlichen 'Kindesalter' gelehrt.
Gruß,
Uwe
P.S.
Mein Beitrag behandelt nicht den seelsorgerischen Einsatz des Einzelnen - das Dasein für den Anderen -, wo dieser auch religiös motiviert wird.

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