- Zwei Kinder pro Frauenleben... - moneymind, 20.05.2006, 16:29
- Re: anknüpfend an diesen thread... (m. Link) (o.Text) - moneymind, 20.05.2006, 18:55
- ... und diesen Video (m. Link) (o.Text) - moneymind, 20.05.2006, 18:59
- Re:... und diesen Video (m. Link) (o.Text) - Tassie Devil, 24.05.2006, 03:56
- ... und diesen Video (m. Link) (o.Text) - moneymind, 20.05.2006, 18:59
- Re: Detailfehler des Statistikers - Tarantoga, 21.05.2006, 13:56
- Re: Detailfehler des Statistikers - Tarantoga - moneymind, 25.05.2006, 17:43
- Schöner Beitrag von Gunnar Heinsohn - Bremen (o.Text) - LenzHannover, 24.05.2006, 00:13
- Re: anknüpfend an diesen thread... (m. Link) (o.Text) - moneymind, 20.05.2006, 18:55
Re: Detailfehler des Statistikers
-->Insgesamt hat die Argumentation schon etwas für sich, aber in einigen Details hakt es ganz gewaltig.
Meiner Beobachtung nach ist es ausdrücklich nicht so, dass die gebildeten Frauen nur 1 Kind hätten, ich selbst kenne soweit mir jetzt bewußt ist keine Einzige. Das Problem ist, dass zu wenige überhaupt Kinder bekommen. Wenn dagegen mal die Schwelle für das Erste gefallen ist, dann kommt das Zweite meist von selbst.
Das Problem mag man bekämpfen können, indem man die Wirtschaftlichkeit vieler Kinder in den niedrigen Bildungsschichten einschränkt, aber da wird man Probleme mit einigen der Grundwerte unserer Gesellschaft bekommen. Besser wäre es, die Kinderlosigkeit der gebildeten Frauen zu bekämpfen.
Ich sehe das Problem eher in der Art, wie die Emanzipation der Frauen sich entwickelt hat. Denn die Emanzipation wie sie bisher gelaufen ist, hat gewissermaßen nur den"patriachalen Tyrannen im Haus" durch den"patriachalen Tyrannen des Marktes" ersetzt. Gewonnen wurde da wenig, aber die Familienfähigkeit und damit die Möglichkeit Kinder zu bekommen, ist weitgehend verloren gegangen. Das betrifft vor allem die gebildeten Frauen, da sie meist"emanzipierter" als ihre ungebildeten Geschlechtsgenossinnen sind.
Aber man muss das auch grundsätzlicher sehen: Die ökonomische Situation ausgeschöpfter Märkte und sinkender Gewinnmöglichkeiten befördert im Grunde einen Geburtenrückgang. Der Renditezwang kapitalistischer Gesellschaften gaukelt eine in Wirklichkeit nicht bestehende Knappheit vor, die wahrscheinlich sogar biologische Instinkte auslöst, weniger Kinder zu produzieren. Nicht umsonst ist der Geburtenrückgang allein ein Problem kapitalistischer Gesellschaften. Schon die DDR kannte das so nicht.
Die Politik träumt immer davon Wachstum durch mehr Menschen zu erreichen. Gerade Herrn Heinsohn sollte klar sein, dass dies völliger Quatsch ist. Wachstum entsteht allein durch mehr Eigentumswerte, nicht durch mehr Köpfe, auf die dies zu verteilen wäre. Mehr gebildete Kinder mögen zwar durch Erfindungsreichtum etc. mehr Eigentumspositionen schaffen können, ich behaupte aber, dass dies nicht kompensieren wird können, dass die neuen Werte auf mehr Köpfe verteilt werden müssen.
In geopolitisch-militärischer Sicht ist eine schrumpfende Bevölkerung ein Problem, wer aber glaubt, Bevölkerungswachstum würde ökonomische Probleme lösen, der träumt einen Traum mit einem bösem Erwachen. Da muss man sich nur die Staaten mit hohen Geburtenraten ansehen, das Gegenteil ist richtig.
LG,
Tarantoga

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