- Scope hätte sein eigenes Rating auf"CCC" downgraden müssen - bodensee, 22.05.2006, 16:37
Scope hätte sein eigenes Rating auf"CCC" downgraden müssen
--><font size="4">Scope strafft das Geschäftsmodell </font>
Finanzprobleme führten zum Ausscheiden von Alexandra Merz</b >
Zum ersten Mal stellt Scope seine Aktienfonds-Ratings ohne Alexandra Merz, 39, vor. Das bekannteste Gesicht der Rating-Agentur hat das Unternehmen vor drei Wochen überraschend verlassen. Die offizielle Begründung lautet, daß sämtliche Rating-Bereiche unter einer einheitlichen Leitung zusammengefaßt werden sollten. Seither ist Frank Heimsaat, 37, bei Scope für alle Analysefelder verantwortlich.
Inzwischen zeichnet sich jedoch ab, [b]daß hinter dem Ausscheiden der Immobilienfondsanalystin und Geschäftsführerin der Tochtergesellschaft Scope Analysis OEF vor allem finanzielle Gründe standen. So kündigte Scope-Chef Florian Schöller, 32, mittlerweile eine Kapitalerhöhung um 500 000 Euro an. Zudem wurde bekannt, daß einigen leitenden Mitarbeitern in den vergangenen Monaten die Gehälter in gegenseitigem Einverständnis verspätet gezahlt wurden. Und mehreren Analysten wurde gar gekündigt.
Scope war 2002 gegründet worden und hatte ursprünglich nur geschlossene Fonds analysiert. 2004 stieß Alexandra Merz hinzu. Sie wurde Geschäftsführerin der neu gegründeten Tochtergesellschaft Scope Analysis OEF. Diese wiederum gehört zu 50 Prozent Michel Houglet, dem Ehemann von Merz. Sie erweiterten das Geschäftsmodell von Scope um Analyse und Bewertung von offenen Immobilien- und Aktienfonds.
Merz hatte in dieser Funktion in den vergangenen zwei Jahren wesentlichen Anteil an einer deutlich gestiegenen Transparenz in der Branche der offenen Immobilienfonds. Ihre manchmal undiplomatische Art und teilweise vernichtenden Urteile brachten ihr dort allerdings nicht nur Freunde ein.
Merz konnte damit den Bekanntheitsgrad von Scope deutlich steigern In den vergangenen Monaten kämpfte das Unternehmen jedoch mit Glaubwürdigkeitsproblemen. So hatte die Rating-Agentur einen geschlossenen Fonds besonders gut bewertet, der von Manfred Schöller, dem Vater von Scope-Chef Florian Schöller, beraten wurde. Während hier der Verdacht eines Gefälligkeits-Ratings aufkam, geriet Alexandra Merz unter Beschuß, weil sie Anlegern explizit geraten hatte, einen offenen Immobilienfonds zu verkaufen. Daraufhin leitete sogar die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Ermittlungen gegen sie ein.
Diese Spannungen und die finanziellen Probleme gaben für Alexandra Merz wohl den Ausschlag. Sie will allerdings weiter im Geschäft tätig bleiben, wie sie versichert."Ich denke derzeit über geeignete Geschäftsmodelle sowie sinnvolle Produkte und Partnerschaften nach", sagt sie.

gesamter Thread: