- Fernsehtipp: Absturz des Autokönigs - Elmarion, 28.05.2006, 21:41
- Sorry, das ist nur ein Penner - Ventura, 28.05.2006, 21:59
- Re: Sorry, das ist nur ein Penner - Elmarion, 28.05.2006, 22:15
- Ich bin Kapitalist aus Überzeugung - Ventura, 29.05.2006, 08:38
- Spontan"JA". Volle Zustimmung. - mangan, 29.05.2006, 10:03
- Überzeugung durch Crash? - Kasi, 29.05.2006, 11:10
- Re: Ich bin Kapitalist aus Überzeugung - Isis, 29.05.2006, 12:05
- Re: Ich bin Kapitalist aus Überzeugung - weissgarnix, 29.05.2006, 12:38
- Kapitalismus ist weder ein gesellschaftliches noch ein ökonomisches Prinzip - Taktiker, 29.05.2006, 14:03
- Re: Kapitalismus ist weder ein gesellschaftliches noch ein ökonomisches Prinzip - Ventura, 29.05.2006, 14:44
- Re: Kapitalismus ist weder ein gesellschaftliches noch ein ökonomisches Prinzip - bodensee, 29.05.2006, 17:34
- Im Schnellzug nach Moskau - chiron, 29.05.2006, 14:03
- Ich bin Kapitalist aus Überzeugung - Ventura, 29.05.2006, 08:38
- Re: Sorry, das ist nur ein Penner - Elmarion, 28.05.2006, 22:15
- Sorry, das ist nur ein Penner - Ventura, 28.05.2006, 21:59
Kapitalismus ist weder ein gesellschaftliches noch ein ökonomisches Prinzip
-->>ist das einzige System, das sich ständig selbst repariert, notfalls mittels Aufstand und oder crash.
"Dynamisch" ist jedwedes"System" des Zusammenlebens. Ob sich ein System"erfolgreich" reparieren (=erhalten) kann, weiß man zwangsläufig erst in der Rückschau. Erwiesenermaßen hat sich der Manchester-Kapitalismus nicht behaupten können. Er wurde ja überwunden ="besiegt". Auch hat es in tausenden Jahren moderner Menschheitsgeschichte immer wieder Epochen mehr oder weniger marktwirtschaftlich orientierten bzw. globalen oder regionalen Handels gegeben.
Insofern stimmt die Erkenntnis des selbstorganisierten Ausgleichs banalerweise für das Zusammenleben von Menschen allgemein, nicht aber für spezifische Produktions-, Handels- und Konsummodelle. Oder wo hört Kapitalismus auf und wo fängt Planwirtschaft genau an?
Im übrigen bist Du ausweislich Deiner Systempräferenz noch kein Kapitalist. Ein solcher ist vor allem, wer sein Kapital hochgradig arbeitsteilig verwerten läßt. So gesehen ist unser heutiges Gesellschaftsmodell genauso ein Handybenutzerismus, Steuerbeamtismus, Rasterfahnderismus, Parlamentsabgeordneterismus, Alleinwohnerismus, wie Du es als Kapitalismus beschreibst. Es gibt ja in Europa oder den USA millionenfach Einkünfte, die nichts mit Lohnarbeit zu tun haben oder in hochregulierten Märkten stattfinden, oder in kleinteiligen regionalen Märkten abseits jeder Globalisierung geschöpft werden. Diese Protagonisten sind ergo abseits jeder kapitalistischen Verwertbarkeit. Haben wir also Kapitalismus? Haben wir überhaupt Marktwirtschaft?
Und weiter: Ist der sichtbare Wohlstand jetzt der kapitalistischen (globalisierten, hoch arbeitsteiligen) Komponente der Wirtschaft zuzurechnen oder den übrigen Formen der Arbeit und Organisation? Ist der gleichzeitig offenkundige Mangel an Wohlstand, Zufriedenheit, Lebensglück, Effizienz jetzt der kapitalistisch orientierten Wirtschaft zuzuschreiben oder der übrigen Welt? Und wo vollzieht sich überhaupt eine Trennlinie? Wo greifen beide Welten dienlich ineinander?
Deine Kategorien stimmen also nicht! Ich würde auf gleicher Ebene operieren, wenn ich die heutigen Verhältnisse als Funktion der Entwicklung des modernen Steuereintreibungssystems darstellen und das unter"Freiheitlich-demokratischer Grundordnungsismus" plakatieren würde.
Strenggenommen ist das Charakteristikum eines erfolgreichen (starken) Gesellschaftsmodells seine Unangreifbarkeit, Unreformierbarkeit, Starrheit. Ein starkes Modell muß keine Macht tributieren sondern ruht in sich über Jahrtausende. Du arbeitest also an der falschen Front, wenn Du Dich des bösen Sozialismus erwehren willst. Eine sinnvolle Kategorie kann höchstens eine Detailfrage sein, wie z.B. Organisation der Eigentumsverhältnisse. Hier kann nicht die Rede sein von einem"Endsieg" des staatlich sanktionierten"Privateigentums" nach dem Modell
[Profit aus Eigentumsverwertung] = privater Gewinn,
[Verlust aus Eigentumsverwertung] = gesellschaftliche Kosten
Letzteres Modell ist offenkundig unsozial (=kannibalistisch), was aber Geschmackssache (=guter Geschmack für den Eigentumshalter) ist. Es ist objektiverweise aber terminiert auf den Punkt, an dem die gesellschaftliche Leistung das Verwertungsrisiko eines Einzelnen nicht mehr fangen kann....womit auch die Frage nach der"Ewigkeit" beantwortet ist. Erkanntermaßen hat es bislang keine kapitalistische Instanz geschafft, allen Wert der Welt an sich zu ziehen. Die letzte größere Verstreuung liegt in Deutschland gerade mal 60 Jahre zurück.

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