- HSBC-Studie weicht ab: Deutsche Wohnungspreise seien stabil geblieben - manolo, 31.05.2006, 16:32
HSBC-Studie weicht ab: Deutsche Wohnungspreise seien stabil geblieben
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<font size="4">Deutsche Wohnungspreise seien nämlich stabil geblieben
und HSCB-Studie zeige auch: Häuser seien im Ausland
erst seit wenigen Jahren teurer</font>
Deutsche Wohnimmobilien seien im internationalen Vergleich keineswegs so stark unterbewertet, wie kurzfristige Analysen glauben machen. Zudem scheine der Preisauftrieb durch die Nachfrage internationaler Investoren den Höhepunkt bereits überschritten zu haben. Das legt eine gerade veröffentlichte Studie von HSBC Trinkaus & Burkhardt nahe.
Langfristig sehen die HSBC-Analysten Peter Barkow und Ireneus Stanislawek durchaus Perspektiven für den deutschen Wohnimmobilienmarkt - zumindest unter rationalen Gesichtspunkten. So verfügten die Deutschen inzwischen über ein höheres freiverfügbares Einkommen als andere Europäer. Zudem sei die Schuldenlast der deutschen Haushalte geringer. Zwei wichtige Voraussetzungen, die wenigstens theoretisch zu einer höheren Nachfrage nach Wohneigentum führen könnten.
Barkow und Stanislawek häben die Quadratmeterpreise bei den großen Transaktionen am deutschen Wohnungsmarkt der vergangenen Jahre genau untersucht. Resultat: Seit Juli vergangenen Jahres fielen die Preise. Damals habe der US-Opportunity Fund Fortress noch stattliche 877 Euro pro Quadratmeter bei der Übernahme der Nileg-Wohnungen gezahlt. Beim Kauf der hannoverschen Baubecon im November 2005 sei Cerberus ein Quadratmeter nur noch 729 Euro wert gewesen. Als Fortress im März die Dresdner Woba übernommen habe, hätte der Preis nur noch bei 660 Euro pro Quadratmeter gelegen.
Ursache der Entwicklung sei der Zinsanstieg: Opportunity Funds finanzietren ihre Käufe bis zu 90 Prozent mit Krediten. Ihre Renditen erzielten sie aus der Differenz zwischen den Mieterträgen und den Kosten für Zins und Tilgung der Darlehen. Seit sich das Fremdkapital verteuert habe, müssten sich die Gesellschaften deshalb bei den Bieterverfahren zurückhalten.
Bereits vor Monaten hätte Tobias Just, Immobilienanalyst bei Deutsche Bank Research, folgerichtig gewarnt: Das Fenster schließe sich langsam für Kommunen, die ihre Wohnungsgesellschaften zu Bestpreisen an Investoren veräußern wollten.
Auch für die künftige Entwicklung des deutschen Marktes ist das Analysten-Duo von HSBC nur vorsichtig optimistisch. Anders als zahlreiche andere Analysten, deren Prognosen nur auf der Preisentwicklung der letzten Jahre basierten, hätten Barkow und Stanislawek viel tiefer im Datenfundus der Vergangenheit gewühlt. Ihr Ergebnis: Über lange Jahre hinweg wären deutsche Wohnimmobilien deutlich teurer als vergleichbare Objekte im Ausland gewesen.
So hätte der Durchschnittspreis eines Eigenheims in Deutschland 1990 umgerechnet 150 000 Euro betragen, in den USA wären es 100 000 Euro, in Großbritannien 80 000 Euro und in den Niederlanden gar nur 60 000 Euro gewesen. Bis 1995 sei der Durchschnittspreis in Deutschland auf 180 000 Euro angestiegen - ein Plus von 20 Prozent. In den USA verteuerten sich die Objekte hingegen im selben Zeitraum nur um zehn Prozent, in Großbritannien um 12,5 Prozent.
Seither stagnierten die Preise im Westen der Republik, während sie im Osten fielen.
In den anderen Ländern hingegen hätte es seither kräftige Wertzuwächse gegeben. In Spanien hätten die Preise um 233 Prozent zugelegt, in Großbritannien um 200 Prozent, in den Niederlanden um 177 Prozent, in den USA um 100 Prozent. Teurer als in Westdeutschland seien Eigenheime im Ausland allerdings erst seit wenigen Jahren. So notierten seit 1999 niederländische Häuser höher als westdeutsche Objekte. Die Preise von spanischen, französischen und US-amerikanischen Eigenheimen hätten erst 2003 Bewertungen in den alten Bundesländern übertreffen können.
und noch was:
Skeptische US- Statistiker
In den USA würden die Warnungen vor der demographischen Entwicklungen in Deutschland und ihren negativen Folgen für den Immobilienmarkt immer lauter. Wie berichtet wurde, hatte das Urban Land Institute kürzlich wegen der schrumpfenden Bevölkerungszahlen vor Investments in europäische und japanische Immobilien gewarnt.
Inzwischen nähme das Thema in der Finanzmarktberichterstattung jenseits des Atlantiks immer mehr Raum ein. Nicht zuletzt, weil das US-Census Bureau Deutschland bis 2050 einen Bevölkerungsrückgang auf 73,6 Mio. Einwohner prognostiziere.
Das dt.Statistische Bundesamt erwarte dagegen nur einen Rückgang auf 75 Mio. Einwohner.
Die US-Statistiker führten Deutschland in der Rangliste der Länder mit dem höchsten Seniorenanteil an achter Stelle. Neben Japan sind dort nur europäische Staaten aufgeführt. Spitzenreiter ist Italien, wo fast jeder fünfte Einwohner 65 Jahre oder älter sei.

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