- Manager kauften in der DAX-Schwächephase im Mai im großen Stil eigene Aktien - wettervogel, 03.06.2006, 10:24
Manager kauften in der DAX-Schwächephase im Mai im großen Stil eigene Aktien
--><font size="5">"directors' dealings": Börsenoptimismus der
deutschen Manager so ausgeprägt wie seit 2003 nicht mehr </font>
Top-Manager kauften im großen Stil eigene Aktien
Auf dem Börsenparkett riecht es dieser Tage allenthalben nach Angstschweiß. Aber es gäbe eine besondere Gruppe"Insider", die in aller Ruhe die eingebrochene Aktienkurse zu massiven Käufen genutzt hätten:
Wie Michael Tindale vom Researchhaus Directors Deals, der jede Woche Hunderte Transaktionen auswertet, festgestellt hat, sei eine Gruppe von Investoren trotz des heftigen Auf und Ab an den Börsen offenbar gelassen, nämlich Manager großer Unternehmen.
Sie haben nach seinen Recherchen den Einbruch des vergangenen Monats sogar genutzt, Aktien des eigenen Konzerns zuzukaufen und waren dabei so fleissig wie seit dem Börsentief im Frühjahr 2003 nicht mehr. Dabei sei ein klares Muster zu erkennen: Als die Kurse in den Keller rauschten, griffen Vorstände, Aufsichtsräte und andere Führungskräfte weltweit zu, sagt der Experte vom Researchhaus Directors Deals, das diese Art von Käufen du Verkäufen der Manager untersucht.
Nicht nur aus seinen Untersuchungen geht hervor, daß sich aus dem Verhältnis von Käufen und Verkäufen Rückschlüsse auf die künftige Kapitalmarktentwicklung ziehen liessen. Die Logik dahinter: Top-Manager kennen ihr Geschäft in- und auswendig und könnten in der Regel abschätzen, ob die Aktie der eigenen Firma Kurschancen biete.
Eine große Kaufwelle von Topmanagern setzte mit dem 12. Mai ein, hat Tindale beobachtet. Gerade in Deutschland habe sich die Schnäppchenjagd der Vorstände und Aufsichtsräte besonders beobachten lassen. Am 12. Mai, dem ersten großen Ausverkaufstag, hätte es zwölf große Kauftransaktionen gegeben. Am darauffolgenden Montag, dem 15. Mai, sei die Zahl auf 18 gestiegen. Und der Wert kletterte weiter, bis er am 22. Mai. - dem Tag, an dem der Dax kurzfristig bis auf 5513 Punkte abtauchte -, mit 32 Käufen ein Maximum erreichte.
Zum Vergleich: An normalen Tagen werden lediglich fünf bis sieben Kauftransaktionen getätigt. Gleichzeitig hielten sich die Unternehmenskenner mit Verkäufen eigener Papiere zurück, so daß das von den Analysten beobachtete Buy/Sell-Verhältnis auf drei zu ein hochschnellte. Zwischen Dezember und April hatte es dagegen noch deutlich mehr Verkäufe als Käufe gegeben. ( Eine Grafik zeige zwar Ende Mai einen Rückgang, der dürfte aber darauf zurückzuführen sein, daß die Unternehmenslenker für die Veröffentlichung der Transaktionen fünf Werktage Zeit haben.)
Von diesen Daten gehe ein sehr positives Signal für den Aktienmarkt aus, sagt Andreas Hürkamp von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP). Ihm zufolge sei es nämlich keine Selbstverständlichkeit, daß fallende Kurse zu verstärkten Käufen von Vorständen und Führungskräften führten. So hätten Führungskräfte in den Schwächephasen des Jahres 2000 die Phalanx der Verkäufer angeführt, weil sie um sie Diskrepanz zwischen den unternehmerischen Fundamentaldaten und den hohen Bewertungen der Aktien wußten.
An der Wall Street sei es unter Strategen noch weitaus verbreiteter, auf die"directors' dealings" zu schauen. Dort haben die Experten der Investmentbank Morgan Stanley gerade in einer aktuellen Expertise nachgewiesen, daß es sich für Anleger auszahlen kann, die Käufe von Vorständen und Aufsichtsräten nachzuvollziehen. Allerdings liege der Teufel im Detail: Während die Kauftransaktionen sämtlicher Führungskräfte keine merkliche Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt generierten, konnten Anleger eine deutlichen Mehrertrag erzielen, wenn sie die Transaktionen des Spitzenmanagements in ihren Portfolios abbildeten. Nach Berechnungen von Morgan Stanley schnitten Anleger seit 2003 dann um 13,7 Prozent pro Jahr besser ab. Doch noch lange nicht alle Führungskräfte bewiesen immer ein glückliches Händchen.
Auffällig sei vor allem gewesen, daß der Erfolg der"directors' dealings" von Branche zu Branche stark variiert. So lieferten die Manager aus den Sektoren Medien, Pharma und Biotech viele Fehlsignale.
Sie lagen nur bei einem Drittel ihrer Käufe richtig. Unter dem Streich blieben sie sogar 19 Prozent hinter dem breiten Markt zurück. Aber auch die Manager aus der Finanzbranche verspekulierten sich in 58 Prozent der Fälle.
Am besten hätten die Führungskräfte von Energieunternehmen, Versorgern und Immobilienfirmen abgeschnitten

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