- DAX-Charttechniker halten Korrektur noch nicht für abgeschlo.: Noch 15 % minus? - certina, 23.06.2006, 14:09
DAX-Charttechniker halten Korrektur noch nicht für abgeschlo.: Noch 15 % minus?
--><font size="4">DAX: Zum Wiedereinstieg sei es noch zu früh </font>
Charttechniker halten Korrektur noch nicht für abgeschlossen -
Dax könnte weitere zehn bis 15 Prozent an Wert verlieren
Ist das Schlimmste am Aktienmarkt wirklich schon vorbei? Über diese Frage sei ein heftiger Streit zwischen fundamental orientierten und technischen Analysten entbrannt. Erstere blasen nach der Stabilisierung der vergangenen Tage zum schnellen Wiedereinstieg in Dividendentitel. So hat die Landesbank Rheinland-Pfalz ihr Dax-Ziel gerade von 6000 auf 6300 Punkte erhöht, nach der Devise, der Gewinntrend sei intakt, die Bilanzen überzeugten, das Bewertungsniveau erscheine so niedrig wie nie. Deutsche Aktien haetten erhebliches Aufwärtspotential, frohlocken sie.
Ganz anders die Charttechniker. Nachdrücklich rieten sie allenthalben davon ab, übereilt wieder in den Markt zu gehen. Sechs Wochen seien für eine Korrektur nach einer derart langen Hausse einfach zu kurz, gibt bspw. Petra von Kerssenbrock, technische Analystin bei der Commerzbank zu bedenken.
Auch ihr Kollege Klaus Deppermann von der BHF-Bank saehe keinen Grund, kurzfristig Entwarnung zu geben: Alles, was jetzt passiere, stehe im Einklang mit einem stabilen Zyklus, der alle vier Jahre ein langfristiges Tief mit sich bringe, fabuliert er. Und gemäß der Devise"investiere nie gegen den Vier-Jahres-Zyklus" sollten Anleger mit etwaigen Neuengagements noch warten.
Nicht nur Deppermann sieht charttechnisch viele Parallelen zum Jahr 1998, als das deutsche Börsenbarometer nach einer ähnlich atemberaubenden Rallye wie 2005/2006 um rund 37 Prozent abgestürztsei. Tatsächlich könne die Übereinstimmung zwischen den Kurven von damals und heute kaum augenfälliger sein. Sollte die Korrektur tatsächlich dem gleichen Drehbuch folgen wie vor acht Jahren, dürfte der Index frühestens in der zweiten Juli-Hälfte - bei vielleicht 4700 Zählern - seinen Boden finden.
Andere Kurven-Beschauer wie Robin Griffiths von Rathbone Unit Trust Management saehen die Lage sogar noch kritischer. Technische Indikatoren wie die Fibonacci-Reihe legten die Vermutung nahe, dass der Bullenmarkt im Mai zu Ende gegangen sein könnte, meint Griffiths. Der derzeitige Aufschwung werde sich seiner Einschätzung nach als kurzlebige Zwischenerholung erweisen. Mit einer nachhaltigen Wende zum Besseren rechne er frühestens Ende des Jahres.
Aus Sicht der"Techniker" seien Anleger schlecht beraten, auf eine baldige Fortsetzung der Turbo-Hausse zu setzen. Allenfalls das Spielen kurzfristiger Marktbewegungen sei erfolgversprechend.
Seit dem Absturz im Mai haetten wir keinen T r e n d m a r k t mehr, sondern einen T r a d e r a r k t, sei bspw. Behavioral-Finance-Experte Joachim Goldberg von Cognitrend überzeugt.
Um den Markt gewinnbringend zu spielen, sollten Börsianer nach Überzeugung der Chart-Auguren in erster Linie vier Marken beachten: die 100-Tage-Linie, die 200-Tage-Linie sowie das bisherige Jahreshoch und das Tief vom 13. Juni. Erstere verläuft ziemlich genau bei 5800 Punkten."Sollte der Dax die 100-Tage-Linie nach oben durchstoßen, wäre das ein klares technisches Kaufsignal", erklärt von Kerssenbrock. In diesem Fall könnte der Index wieder Kurs auf sein altes Jahreshoch nehmen. Allerdings sei dieses nunmehr ein Widerstand und hindere erst mal den weiteren Aufstieg.
Umgekehrt sollten Anleger bei einem abermaligen Abtauchen des Dax unter die 200-Tage-Linie (aktuell bei 5490 Punkten) und vor allem unter das Jahrestief bei 5292 Punkten sicherheitshalber den Verkaufsknopf drücken.

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