- BIZ fordert neue Geldpolitik: An die kommenden Schlachten denken... - dottore, 26.06.2006, 13:39
BIZ fordert neue Geldpolitik: An die kommenden Schlachten denken...
-->Hi,
aus dem heute vorgestellten JB der BIZ ergibt sich betreffend das Inflationsproblem in Kürze das:
1. Die seit Jahren praktizierte Zins- und Inflationspolitik muss überdacht werden.
2. Dies müsse zu Gunsten einer längerfristigen Prognose geschehen. Dazu:"Die politisch Verantwortlichen sollten sich noch mehr an langfristigen Inflationstrends orientieren anstatt kurzfristig danach zu streben, quantitative Ziele zu erreichen."
3. Ziel müsse es sein, die immer wiederkehrenden Ungleichgewichte zwischen nachlassender Nachfrage und inflationären Tendenzen einzuschränken. [Klartext: Nachfrage lässt schon nach, Preise (Gesamt-, nicht Kernrate) sehen noch"aufwärts" gerichtet aus, was die ZBs auf den Plan ruft, die dann die nachlassende Nachfrage auch im Kernbereich abwürgen].
4. Die BIZ moniert die"fehlerhafte Steuerpolitik" [wen wundert's] und nicht exerzierte Strukturreformen in vielen Ländern. Vor allem die"Steuerpolitik" müsse beschränkt werden. [So eine Art Theorie, das Pulver trocken zu halten].
5. Alles könne sich plötzlich ändern [wie wahr!] und manchmal auch einen gegenteiligen Effekt haben.
6. Viel mehr Indikatoren müssten befragt werden, um längerfristige Prognosen zu bekommen. [Daher werden shelter costs und asset price-Entwicklungen ausdrücklich einbezogen und im Link unten dargestellt].
Ausführlich mit informativen Grafiken bitte
hier, Kapital IV.
Sofern die etwas schwierig formulierten Ausführungen korrekt interpretiert werden, fordert die BIZ von der"Geldpolitik" überdies nicht nur Berücksichtigung der"Globalisierung", sondern dieses auch unter dem Aspekt, deren Auswirkungen mehr unter Einbeziehung künftiger (erwarteter) Entwicklungen zu sehen.
Wie gesagt: Nicht mit der Keule auf einen Feind einschlagen, der sich schon wieder aus dem Staube gemacht hat, was man aufgrund der Staubwolke aber (noch) nicht sieht. Oder: Die Schlachten, die man heute zu schlagen scheint, sind in Wirklichkeit die von gestern.
Ob die BIZ mehr ahnt ("plötzliche Änderungen") als sie ex officio zugeben will, sei jedermanns Interpretation anheim gestellt.
Gruß!

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