- HSBC:Metalle stünden erst am Anfang ihrer Hausse-geht noch 5 oder 30 Jahre... - Cichetteria, 27.06.2006, 20:48
- Re: HSBC:Metalle stünden erst am Anfang ihrer Hausse-geht noch 5 oder 30 Jahre. - Ventura, 27.06.2006, 21:30
- Re: HSBC:Metalle stünden erst am Anfang ihrer Hausse-geht noch 5 oder 30 Jahre. - sensortimecom, 27.06.2006, 22:14
- Re: oder viellecht umgekehrt? - MI, 28.06.2006, 04:54
- Re: HSBC:Metalle stünden erst am Anfang ihrer Hausse-geht noch 5 oder 30 Jahre. - Ventura, 28.06.2006, 10:23
- Re: Indien? - dottore, 28.06.2006, 14:38
- Ich muß da leider sehr zynisch mit Statistik antworten - LeCoquinus, 28.06.2006, 19:38
- Dummheit quitscht!! Rechenfehler - LeCoquinus, 28.06.2006, 19:59
- Genickschuß: 0,00074% - LeCoquinus, 28.06.2006, 20:02
- ich denke Deine Statistik hinkt - nasowas, 28.06.2006, 20:35
- Ja ich weiß... - LeCoquinus, 28.06.2006, 23:20
- Ich weiß auch was;-) - bernor, 29.06.2006, 00:19
- Danke für den Input - LeCoquinus, 29.06.2006, 06:56
- Re: Danke für Kritik - dottore, 29.06.2006, 14:40
- Vielen Dank für die Mühe! DAS sind Infos mit denen ich was anfangen kann. (o.Text) - LeCoquinus, 29.06.2006, 18:20
- Re: Noch ein Stimme zum 'Mythos Indien' (m.l.T., sorry) - dottore, 06.07.2006, 14:21
- Re: Noch ein Stimme zum 'Mythos Indien' - bernor, 06.07.2006, 23:39
- Ochlokratie (o.Text) - VictorX, 07.07.2006, 09:40
- Re: Noch ein Stimme zum 'Mythos Indien' (m.l.T., sorry) - dottore, 06.07.2006, 14:21
- Vielen Dank für die Mühe! DAS sind Infos mit denen ich was anfangen kann. (o.Text) - LeCoquinus, 29.06.2006, 18:20
- Re: Danke für Kritik - dottore, 29.06.2006, 14:40
- Re: Sorry, eben erst gesehen; stand im 'Bund' und der NZZ (o.Text) - dottore, 29.06.2006, 14:56
- Geldverleiher (Zemindars) - BillyGoatGruff, 03.07.2006, 18:00
- Danke für den Input - LeCoquinus, 29.06.2006, 06:56
- Ich weiß auch was;-) - bernor, 29.06.2006, 00:19
- Ja ich weiß... - LeCoquinus, 28.06.2006, 23:20
- Re: und die Geier fallen in Indien tot vom Himmel! - Emerald, 29.06.2006, 00:42
- Dummheit quitscht!! Rechenfehler - LeCoquinus, 28.06.2006, 19:59
- Indien - Ventura, 28.06.2006, 20:24
- Ich muß da leider sehr zynisch mit Statistik antworten - LeCoquinus, 28.06.2006, 19:38
- Re: Indien? - dottore, 28.06.2006, 14:38
- Re: HSBC:Metalle stünden erst am Anfang ihrer Hausse-geht noch 5 oder 30 Jahre. - sensortimecom, 27.06.2006, 22:14
- Re: HSBC:Metalle stünden erst am Anfang ihrer Hausse-geht noch 5 oder 30 Jahre. - Ventura, 27.06.2006, 21:30
Ich weiß auch was;-)
-->Dazu noch ein bißchen Input:
--------------------------------------
Region von Vidarbha im Osten des Bundesstaats Maharashtra (...)
In der Region haben in den letzten fünf Jahren über 1400 Baumwollbauern Suizid begangen, und die Zahl steigt rasch an. Allein in den letzten zwölf Monaten flüchteten über 500 meist junge Baumwollbauern in den Tod. Die meisten schluckten Endosulfan-Pulver, ein Insektizid, das in jedem Bauernhaushalt herumsteht.
Wirkungslose Wunderwaffe
Der unmittelbare Anlass ist fast immer chronische Verschuldung. Im Zuge der Liberalisierung hat die indische Regierung die Preise für Saatgut, Düngemittel und Pestizide freigegeben. Wegen der Vorgaben der Welthandelsorganisation (WTO) stiegen die Kosten und die Einnahmen sanken. Die Einfuhr billiger Baumwolle aus China, Pakistan und den USA drückt den Abnahmepreis unter die eigenen Produktionskosten.
Die Bauern versuchen, die sich öffnende Schere zwischen Kosten und Preisen zu überbrücken, indem sie immer mehr Chemie einsetzen. Doch wegen fehlender technischer Beratung und getrieben von Angst wird falsch und zu oft gespritzt; dies wiederum steigert die Resistenz von Schädlingen, laugt die Böden aus und reduziert die Erträge. Die Einführung von genverändertem Saatgut (Bt-Cotton) hat keine Lösung gebracht. Wie zuvor die Chemie wurde es als Allheilmittel angesehen und fand, obwohl das Saatgut viermal teurer ist als konventionelles, raschen Absatz. Die Firmen priesen Bt-Cotton als Wunderwaffe. Die Pflanze brauche weniger Düngemittel und geringe Insektenbekämpfung, da sie gegen den schlimmsten Baumwollschädling, den Kapselwurm‚ resistent sei. Doch genveränderte Baumwolle ist den klimatischen Bedingungen der Region nicht angepasst. Sie bedarf zudem einer genauen Abfolge beim Einsatz von Wasser, Insektiziden und Düngemitteln.
Im ersten Jahr kam es zu einer Rekordernte in Vidarbha. Bereits ein Jahr später ging der Ertrag zurück, und im dritten Jahr (2005), als ungleichmässige Monsunregen mit wenig Sonnenbestrahlung den Mitteleinsatz komplizierten, kam es zu einer Missernte. Für die Bauern, die alles auf eine Karte gesetzt und sich schwer verschuldet hatten, war die Schere inzwischen so weit geöffnet, dass der Lebensfaden riss. (...)
Im Unterschied zu den Millionen von Bauern, die sich mit einem winzigen Stück Land über Wasser halten, sind die Baumwollbauern von Vidarbha trotz grösserem Landbesitz weit verletzlicher. Sie hängen sowohl für ihre Inputs wie für den Absatz auf Gedeih und Verderb vom Markt - und zunehmend vom Weltmarkt - ab.
Vidarbha ist eine Trockenzone, in der neben Baumwolle nur Soja wächst, es sei denn, es gibt eine künstliche Bewässerung. Doch der Staat hat die Kanäle aus der Zeit vor der Unabhängigkeit, als Vidarbha noch Baumwolle von Weltqualität herstellte, verlanden lassen. (...)
Es ist vor allem das Fehlen eines funktionsfähigen Kreditsystems, das dafür verantwortlich ist, dass sich die Ã-ffnung der Märkte in ein Damoklesschwert für die Bauern verwandelt. Die meisten Bankkooperativen sind bankrott, da sie von Politikern jahrzehntelang als Pfründen missbraucht worden sind, da Kredite ohne Sicherheiten und Schuldeintreibung vergeben wurden. An ihre Stelle haben sich die staatlichen und privaten Geschäftsbanken gesetzt, die per Gesetz einen Teil ihres Geschäfts im Landwirtschaftssektor tätigen müssen. Doch die Sorgfaltspflicht verteuert Geschäftskredite. Und da die Bauern kaum Garantien leisten können mit Ausnahme ihrer ausgehungerten Böden, sind sie selten kreditwürdig.
In diese Lücke springen die Geldverleiher, die oft auch die Händler von Saatgut und Düngemitteln sind. Sie schiessen diese ohne Barzahlung vor, so dass ihr höherer Preis nicht sofort ersichtlich ist. Und wenn der Bauer nach einer schlechten Ernte nicht bezahlen kann, nehmen sie Baumwolle als Zahlungsmittel, meist mit einem saftigen Preisabschlag. Er verteuert das Geschäft für den Bauern noch einmal, ohne dass er sich dessen richtig bewusst wird, weil in der ganzen Transaktion nie Bargeld geflossen ist. Erst wenn die Muskelmänner vor der Tür der Hütte erscheinen und vor den Augen des ganzen Dorfs das Fahrrad, die letzten Vorräte und oft noch das Essgeschirr pfänden, sieht er, dass er eine Existenz auf Pump geführt hat. (...)
Rest: http://www.espace.ch/artikel_226141.html
------------------------------------------------------------
Und zu den beiden „divisions“, aus denen Vidarbha besteht, noch etwas Futter für den Rechenkünstler:
Nagpur: Population (2001 census): 10,665,939 (Area: 51,336 km²)
Amravati: Population (2001 census): 3,941,903 ((Area: 46,090 km²)
Mag sich daraus nun auch eine derzeit noch lächerlich gering erscheinende Suizidquote ergeben: bedrohlich (und letztlich entscheidend für das, was noch kommt) ist nicht die einzelne „Momentaufnahme“, also der Zustand, sondern, siehe oben, die sich bereits abzeichnende Dynamik des Vorgangs (bei dem noch unabsehbar ist, wie"man" ihn stoppen könnte) - siehe auch das bekannte „Gleichnis“ vom Teich mit den (anfangs) wenigen Seerosen, deren Fläche auf dem Wasser sich täglich verdoppelt...
Gruß bernor

gesamter Thread: