- Nur, damit wir das schon mal hinter uns haben... - MI, 05.07.2006, 07:44
- aber auch nur mit einem Bundeskanzler Klinsmann, statt mit Ihnen, Frau Prilente - bodensee, 05.07.2006, 08:52
Nur, damit wir das schon mal hinter uns haben...
-->Liebe Landsleute und Landsleutinnen,
die Fußball-WM ist vorbei, das ist ein Gedanke, an den wir uns jetzt gewöhnen müssen. Die deutsche Mannschaft unter Bundestrainer Jürgen Klinsmann hat uns spannende vier Wochen beschehrt und eine deutsche Mannschaft, wie sie vor dem Turnier wohl keiner so erwartet hätte.
Durch Deutschland weht ein frischer Wind, das Ausland hat ein ganz neues Bild von unserem Land bekommen, dies ist vielleicht endlich der Ruck, auf den wir so lange gewartet haben. Wir können viel von dieser Nationalmannschaft lernen. Vorbildlich hat sie uns gezeigt, was in uns Deutschen steckt und daß wir mehr können, als wir es oftmals von uns selbst glauben.
Wir wünschen uns, dass sich der Geist dieses wundervollen Turnieres - der"Teamspirit" - nun weiter auf das Land überträgt und uns bei unseren wichtigen Reformvorhaben begleitet, durch das wir Deutschland nicht nur im Fussball, sondern in allen Belangen wieder an die Weltspitze zurückführen wollen.
Dass dabei jeder seinen Teil zu beitragen muss, das wissen wir. Dass es im Leben nicht nur Siege geben kann, das wissen wir auch. Auch das können wir von unserer Fussballnationalmannschaft lernen. Man muss manchmal auch etwas einstecken können, um langfristig auf dem richtigen Weg zu sein und zu bleiben.
Genau so sind unsere Reformen angelegt: langfristig. Es wird Einschnitte geben, und die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes müssen auch hier zunächst etwas hinnehmen, was sich erst viel später als fruchbringend erweisen wird. So wie unsere Nationalmannschaft zunächst scheinbar noch gar nicht auf dem richtigen Wege war, letztlich dann aber doch ein grandioses Turnier gespielt hat, genau so kann es uns ergehen, wenn wir zunächst die tiefgreifenden Reformen unserer Systeme nicht verstehen und sie als Niederlagen und"nicht richtig" empfinden. Nur um später festzustellen, dass doch alles genau richtig war.
Liebe Deutsche und Deutschinnen, wir bitten Sie um nicht mehr und nicht weniger als um die Unterstützung unserer großen Reformprojekte, die in der Geschichte unseres Landes sicher beispiellos sind und Deutschland dahin zurückführen werden, wo es hingehört: an die Weltspitze. Wir bitten Sie um die gleiche Unterstützung, wie es unsere Fussballnationalmannschaft bekommen hat. Wir haben gesehen: in der Gemeinschaft sind wir stark und können Berge versetzen.
Ihr(e)
Bundeskanzerlin Angela Merkel
Bundespräsident Horst Köhler
SPD-Parteivorsitzender Kurz Beck

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