- Timing: Widersprüchliche Indikatoren geben Charttechnikern Rätsel auf - certina, 13.07.2006, 09:49
Timing: Widersprüchliche Indikatoren geben Charttechnikern Rätsel auf
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An Aktienmärkten sind aber eher Kursverluste wahrscheinlich
An den Aktienmärkten fällt es im Moment sehr schwer, sich ein klares Bild von der technischen Verfassung zu machen, aus dem ein eindeutiger Hinweis für die weitere Entwicklung ableitbar wäre.
Zum Teil weisen sogar Indikatoren aus der gleichen Gruppe in entgegen gesetzte Richtungen. Beispiel Stimmungs-Indikatoren: Während die Umfrage unter US-Privatinvestoren noch vor kurzem einen nahezu rekordnahen Pessimismus zeigte, spricht die jüngste Sentix-Umfrage schon wieder für eine optimistische Erwartungshaltung vieler Anleger.
Auch die Trendindikatoren beziehungsweise Marktstruktur-Indikatoren können im Moment kaum für Klarheit über die Marktverfassung und die Qualität des jüngsten Anstiegs sorgen. Während die Marktdynamik-Indikatoren dafür sprechen, daß sich die Kursgewinne der vergangenen Wochen noch weiter fortsetzen, lassen die schwachen Umsätze eher nur auf eine kurze Gegenbewegung im Abwärtstrend schließen.
Problematisch erscheint auch die relative Schwäche der Technologiewerte. Zumindest war in den Vergangenheit immer wieder zu beobachten, daß kurz vor oder an oberen Wendepunkten des S&P 500 die Phase der relativen Stärke des Nasdaq 100 zum S&P 500 zu Ende ging und umgekehrt untere Wendepunkte im Index auch mit unteren Wendepunkten in der relativen Stärke einhergingen.
Es gab in der Vergangenheit jedoch auch schon wichtige untere Wendepunkte, bei denen der Nasdaq 100 sein Tief deutlich später als der S&P 500 erzielte.
Die klarste Aussage liefert im Moment der wichtigste Langfristzyklus für die Aktienmärkte, der Vier-Jahres-Zyklus. Es gibt eine Phase innerhalb dieses Zyklus, die eine besonders hohe Wahrscheinlichkeit für fallende Kurse aufweist, nämlich die Zeit zwischen Mitte Juli und Anfang Oktober im Jahr des zu erwartenden langfristigen Tiefs.
Diese Tiefs wurden zuletzt am 11.10. 1990, 8.10. 1998 und am 10.10. 2002 erreicht. Danach wäre der nächste untere Wendepunkt im Oktober 2006 zu erwarten. Vergleicht man den Verlauf einiger Indizes in diesem Jahr mit den Kursverläufen in den Jahren 1990 und 1998, so lassen sich deutliche Parallelen erkennen. Danach wäre im besten Falle noch ein kurzfristiger Anstieg zu erwarten, dem ab Ende Juli ein um so deutlicherer Rückgang folgen dürfte.
Der Autor v Klaus Deppermann ist technischer Analyst bei der BHF-Bank
Artikel und schreibt auch in der WELT, so hier: erschienen am Do, 13. Juli 2006

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