- Es geht weniger um den Text, als um das Bild von den Mädchen, die Grüsse auf - XERXES, 19.07.2006, 08:36
- Euphorie = - MausS, 19.07.2006, 10:38
- Re: Sehr guter Kommentar, ich war davon auch total angewidert (o.Text) - MI, 19.07.2006, 10:53
- Re: Euphorie = Mauss - nereus, 19.07.2006, 11:32
- Die intelligenteste scheint sie ohnehin nicht zu sein: - Helmut, 19.07.2006, 13:23
- Euphorie = - MausS, 19.07.2006, 10:38
Re: Euphorie = Mauss
-->Hallo Mauss!
Das ist eigentlich druckreif und sollte nach Hamburg in die große Gehirn-Waschanstalt als Leserkommentar geschickt werden.
Es war schon lustig und beängstigend zugleich als ich vor einigen Tagen z.B. Steffen Seibert in den ZDF-Nachrichten zuhören durfte.
Seiner Mimik und seinem Tonfall war zu entnehmen, daß er die"Verteidigungsschläge" des bundesdeutschen Busenfreundes nicht unbedingt für gerechtfertigt hält und daher auch entsprechend bei Karin Storch in Haifa nachfragte.
Die Reporterin vor Ort ließ jedoch nichts anbrennen und Herr Seibert war danach wieder ganz auf Linie, in dem er eben nicht weiter nachbohrte.
Es geht aber offenbar auch anders, wie hier zu lesen ist:
Ein Kommentar von Bettina Marx, ARD-Hörfunkstudio Tel Aviv geklaut vom Muslim-Markt
Sie schlagen aufeinander, als wenn es kein Morgen gäbe: Israel und die Hizbollah. Mit blinder Wut feuern die einen Raketen auf Ortschaften ab und bombardieren die anderen Autobahnen, Wohnviertel und Treibstofflager.
Vor einer Woche noch konnte man in der Urlaubsregion in Nordisrael kein Zimmer mehr bekommen. Seit Monaten war alles ausgebucht. Nun liegen die Ortschaften an der Grenze wie Geisterstädte da. Auf den Bäumen der Obstplantagen verfaulen die Früchte. In der Industriestadt Haifa fürchtet man eine Umweltkatastrophe, falls einer der petrochemischen Anlagen in der Bucht von Haifa von einer Rakete getroffen wird.
Folge der jahrelangen Gewaltspirale?
Man reibt sich verwundert die Augen und fragt sich: Was hat eigentlich zu diesem Ausbruch an Gewalt geführt? War das wirklich"nur" der Zwischenfall an der Grenze, als Hizbollah-Milizen eine israelische Militärpatrouille angriffen, acht Soldaten töteten und zwei weitere entführten? Oder ist die Eskalation nicht viel eher die natürliche Folge der jahrelangen Gewaltspirale, die sich in der letzten Zeit immer schneller drehte und die zuletzt im Gaza-Streifen täglich Tote und Verletzte forderte?
In der Nacht vor dem Überfall der Hizbollah wurden bei israelischen Luftangriffen in Gaza zwei Dutzend Palästinenser getötet, unter ihnen mindestens neun Kinder. Es waren Opfer, für die sich die Welt nicht mehr interessierte. Denn nicht nur die USA hatten der Region zwischen Mittelmeer und Jordan den Rücken gekehrt. Auch die Europäer und sogar die arabischen Staaten wollten mit dem Dauerkonflikt nichts mehr zu tun haben. Sie überließen das Feld den Extremisten, die in der israelischen Besatzungspolitik dauernd neue Nahrung für ihre Wut fanden.
Zynismus, Dummheit und Arroganz
Jetzt rächt sich das Desinteresse der internationalen Staatengemeinschaft. Denn jetzt steht die Region und mit ihr die ganze Welt am Rande einer Katastrophe. Ein einziger Funke kann jetzt einen umfassenden Krieg auslösen. Doch die einzige Ordnungsmacht, auf die Israel hören würde, die Vereinigten Staaten, wenden sich ab, als hätten sie mit der verfahrenen Lage im Nahen Osten nichts zu tun. Ein Waffenstillstand sei derzeit nicht dienlich, sagte US-Außenministerin Condoleezza Rice auf das dringende Flehen der libanesischen Regierung hin. Eine Antwort, die an Zynismus, Dummheit und Ignoranz nicht mehr zu überbieten ist. Wie viele Menschen sollen denn noch sterben, bis der passende Zeitpunkt gekommen ist? Bis der Wahnsinn gestoppt wird, der das Leben auf beiden Seiten der Grenzen binnen weniger Tage in eine Hölle verwandelt hat?
Existenzrecht für alle: Israel, Libanon, Palästinenser
Nur ein sofortiger Waffenstillstand kann die weitere Eskalation stoppen. Eine Waffenruhe, der ein Umdenken und eine Neuausrichtung der Politik folgen müssen. Und dazu gehört, dass Israel sich mit seinen Nachbarn und vor allem mit den Palästinensern arrangieren muss, auch wenn es schwer fällt. Die Feindschaft lässt sich nicht mit Bomben, Aushungern und Demütigen beseitigen.
Wenn Israel als jüdischer Staat im Nahen Osten überleben will, muss es auch den anderen ein Existenzrecht in Freiheit und Würde zugestehen. Dem Libanon und den Palästinensern.
mfG
nereus

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