- verlorene Zeit..............an alle die noch was zu erledigen haben - MC Muffin, 22.07.2006, 21:53
- Re: verlorene Zeit..............an alle die noch was zu erledigen haben - Nachtigel, 22.07.2006, 22:41
- Re: Ein schöner Beitrag - MI, 22.07.2006, 23:28
- Re: Ein schöner Beitrag - Cujo, 22.07.2006, 23:39
- Re: Das Pendel schlägt halt zurück - MI, 23.07.2006, 10:33
- Re: Das Pendel schlägt halt zurück - Cujo, 23.07.2006, 11:09
- Re: Das Pendel schlägt halt zurück - MI, 23.07.2006, 10:33
- Re: Ein schöner Beitrag - Cujo, 22.07.2006, 23:39
- Re: verlorene Zeit..............an alle die noch was zu erledigen haben - klingonenjoerg, 23.07.2006, 08:02
- Schön! Ich freue mich sehr für und über euch beide. - Valerie, 23.07.2006, 16:47
Re: Das Pendel schlägt halt zurück
-->Hallo,
>Hallo Cujo,
>ich habe mich mit diesem Thema beschäftigt und viel darüber gelesen. Ich kenne auch solche Polemiken und auch, wenn ich inhaltlich übereinstimme, finde ich sie trotzdem nicht hilfreich. Ich möchte jedenfalls mit einer Alleinerziehenden nicht tauschen. Da gibts ein Lied über alleinerziehende Mütter, hörte ich kürzlich:"Soll das schon alles sein?" oder so ähnlich. Die haben jedenfalls kein leichtes Brot außer in den wenigen Fällen, wo wenigstens noch genug Geld da ist. Aber das ist eher eine Seltenheit.
Das ist richtig, ABER was ich AUCH beobachte sieht eher nicht so dramatisch aus. Ich kenne hier aus der Nachbarschaft mittlerweile ein halbes Dutzend Frauen, die aus rein egoistisch-materiellen Motiven ihre Familie an die Wand gefahren haben. Konkret sieht das so aus: Mutti und zwei Kinder bekommen vom Staat 2100 EUR (Erziehungsgeld, Regelsätze, Miete, Unterhalt, Sachleistungen, KV, RV...), die Väter legen sich zum Teil krumm, um bei der aktuellen Wirtschaftslage den Unterhalt zu leisten. Die"Damen" stecken ihre Kinder in die KITA (wird selbstredend vom Staat bezahlt) oder Ganztagsschule. Nebenher wird schwarz gearbeitet (ebay, Flohmärkte, Haareschneiden etc.). Die Verantwortung wird an Vater, Staat etc. delegiert.
http://www.amazon.de/gp/product/3895016179/028-7165025-0394132?v=glance&n=299956&v=glance
Man Du kann es empirisch nachweisen, dass mit der Änderung des Scheidungsrechts (1977?) die Zahlen der wirtschaftl. motivierten Trennungen in unnatürlicherweise gestiegen sind. Über zwei Drittel der Frauen reichen die Scheidung ein!
>Ich kenne aber auch furchtbare Geschichten, wo Mütter völlig skrupellos den Vater von den Kindern trennt, notfalls sogar sexuelle Nötigung vor Gericht angeben, und so das Leben des Vaters seelisch, moralisch und zuletzt auch physisch ruinieren.
Das kann ich aus vier Prozessen (alle gewonnen) selbst bestätigen und ist dies ist keine Ausnahme.
Ich kann nur sagen: sollte es tatsächlich eine Gruppe von Menschen geben, die diese Gesellschaft schwächen will, indem sie die Familien zerstört und die Menschen entzweit, dann hat sie wirklich ganze Arbeit geleistet.
>-
Die Gruppe gibt es. Sie sitzen gut besattelt an den Schalthebeln. Früher nannten sie sich 68er.
>Besonders besorgniserregend finde ich die Situation der Jungen in unserer Gesellschaft. Dazu gibt es lesenswerte Bücher des Autorenpaares Schnack/Neutzling ("Kleine Helden in Not" u.a.). Dazu paßt auch, daß sich Paare mittlerweile lieber Mädchen als Nachwuchs wünschen, als Jungen. So wie das aussieht, ziehen wir uns bei der permanenten Vernachlässigung der Jungen (Motto:"Die kommen schon irgendwie klar") eine lustige Söldnertruppe heran.
Die ZEIT hat einmal einen interessanten Artikel über die"Jungenproblematik" veröffentlicht. Demnach ist die überwiegende Zahl der Jungen was Lernschwäche (70% der Mädchen machen Abitur), Gewaltbereitschaft etc. gehandicapt. Der Autor ging von einer realen Behinderung aus. Auch hier muss die Ursache in der vaterlosen Gesellschaft gesucht werden bzw. in einer virilen Erziehungsstruktur (s. auch das stereotype, virile Männerbild in den Medien).
>Was die Geschlechterproblematik anbelangt, da schwenkt für mich das Pendel nun eben in die andere Richtung. Frauen mußten lange genug unter männlicher Unterdrückung leben. Natürlich müssen auch Männer (Jungs) unter weiblicher Unterdrückung leben und es gab ja bekanntlich auch Matriacharte, und es gibt schlimme Berichte, was Frauen imstande sind, anderen Menschen anzutun. Mir sind trotzdem nicht Frauen in großer Zahl bekannt, die in Kriegen Massenvergewaltigungen begehen oder sich betrinken und dann zu Hause den Mann verprügeln.
Da wäre ich vorsichtig. Frauen mißhandeln"anders". Die aktuellen Zahlen weisen aus, dass der Mißbrauch an Kinder sich geschlechterspezifisch immer mehr nivelliert. Auch die Gewaltbereitschaft von Frauen gegen Männer wächst. Untersuchungen zeigen beispielsweise auf, dass Frauen zu Gewalt mit Gegenständen neigen und so immer mehr Männer in Unterdrückungsverhältnisse geraten.
>Vielleicht ist das so eine Art Karma, das die Männer nun abtragen müssen. Sie sollen froh sein, sie bekommen nun Zeit, in sich zu kehren,"Zeit der Asche" nennt Robert Bly das. Denn mit Ruhm bekleckert haben sie sich auch nicht, das kann man wirklich nicht behaupten. Männer waren (und sind es nach wie vor) machtgierig: sie benutzen ihre Macht und wollen immer noch mehr Macht, sobald sie dieses Blut erstmal geleckt haben. Sie haben noch viel zu lernen. Das kann noch Generationen dauern, falls wir diese Zeit haben.
Du kannst an solchen Prachtexemplaren wie Rice, Albright etc. beobachten, dass Frau genauso menschenverachtend und gewalttätig agiert, wenn ihr die entsprechende Macht gegeben wird. Die Genderforschung sieht das ähnlich.
>Allerdings wenn ich mir so unsere weiblichen Polit"größen" ansehe oder weibliche"Entscheidungsträger" in der Privatwirtschaft oder diverse"Mediensternchen" - oder eben auch rechtlich einseitig privilegierte Mütter (ich kenne so einen Fall auch aus meiner eigenen Familie, das ist nur noch absurd), dann kann ich nicht sehen, daß Frauen den Verlockungen der Macht nicht genauso erlegen wären, wie die Männer - mit allen damit verbundenen Konsequenzen. Der Mensch in ihnen stirbt.
Exakt. Sie sind im Moment, geschichtlich betrachtet, das bevorzugte Geschlecht.
Das bevorzugte Geschlecht, von Martin van Creveld
Cui bono??
>Es gibt eben keine besseren Menschen, nur die, die da sind. Und wie das schon diese schöne indianische Geschichte sagt: bevor ich über den anderen urteile und mich für besser halte, sollte ich wenigstens sieben Tage in seinem Schuhen laufen.
Keiner tut freiwillig schlechtes (Epikur)
>Grüße,
>MI
Gruß
Cujo

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