- Kräftiges Wachstum in SA: Mit Fonds und Zertis womöglich diversifizieren - certina, 30.07.2006, 12:09
Kräftiges Wachstum in SA: Mit Fonds und Zertis womöglich diversifizieren
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<font size="4">Mit Fonds und Zertifikaten womöglich vom Wachstum Südafrikas profitieren</font> Das Land dürfte zudem von der Fußball-WM 2010 profitieren
Südafrika sei noch immer ein weitgehend unentdecktes Investmentthema für deutsche Anleger, liest man in der Wochenendausgaben der Journallien. Dabei sei die wichtigste Volkswirtschaft Afrikas in vielen Dingen anderen Schwellenländern überlegen. Das Land dürfte zudem von der Fußball-WM 2010 profitieren
Südafrika sei für viele Anleger ein weißer Fleck auf der Landkarte. Dabei habe die Republik, die mehr als dreimal so groß ist wie Deutschland, eigentlich alles, was Investoren freue: Ein geringes Haushaltsdefizit, eine niedrige Inflationsrate und ein stabiles, hohes Wirtschaftswachstum. Und trotz der hohen Arbeitslosenrate von deutlich mehr als 20 Prozent sei die Republik das reichste Land auf dem afrikanischen Kontinent. Doch erst mit der Bekanntgabe, dass Südafrika Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft 2010 werde, rückte Südafrika zunehmend in den Blickpunkt der Ã-ffentlichkeit.
Auch an der Börse Johannesburg hätten die Kurse - abgesehen von der kräftigen Kurskorrektur im Frühjahr - nach oben gezeigt. Nachdem die Standardwerte in 2005 bereits 44 Prozent an Wert gewonnen hätten, habe der All-Share-Index in diesem Jahr die magische Marke von 20 000 Punkten übersprungen. Besonders Werte aus den Branchen Einzelhandel, Finanzdienstleistungen und Bergbau hätten kräftig zugelegt. Allerdings seien die südafrikanischen Aktien mittlerweile nicht mehr ganz billig. Jahrelang habe ihr Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) etwa 13 betragen, inzwischen sei diese Bewertungskennziffer zeitweise auf mehr als 16 gestiegen. Fonds und Zertifikate weisen aber durchschnittlich im letzten halben Jahr einen Wertverlust von 15 bis 22 Prozent auf. Vielleicht ein guter Zeitpunkt zum Neueinstieg.
Die ganze Region rücke zu Unrecht gegenüber anderen Schwellenländern aus Asien und Südamerika in den Hintergrund, schreiben die Emerging-Markets-Experten von ABN Amro Asset Management in einer Studie. Dabei biete der Kontinent mit Südafrika einen Investment-Standort, der den Vergleich mit anderen Schwellenländer-Märkten nicht zu scheuen brauche. So sollen beispielsweise in den kommenden drei Jahren mehrere Milliarden Dollar in den Ausbau und die Entwicklung der Infrastruktur gesteckt werden - und dies nicht nur wegen der Fußballweltmeisterschaft im Jahre 2010.
Einziger Schönheitsfehler: das sehr hohe Leistungsbilanzdefizit von über zehn Milliarden Dollar. In diesem Punkt hat Südafrika gegenüber anderen Schwellenländern eine klare Schwachstelle, räume DekaBank-Volkswirt Dietmar Hornung ein Insgesamt stehe Südafrika im Schatten der großen Emerging-Market-Länder, fügte Oliver Stönner von der Commerzbank hinzu. Zu Unrecht: Denn Südafrika sei allein schon als Rohstoffquelle, insbesondere von Gold und Platin, hochinteressant.
Die Republik sei nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) einer der wichtigsten Rohstofflieferanten der Welt. Das Land könne noch lange Zeit eine führende Rolle in der weltweiten Rohstofflieferung einnehmen, sofern die politisch-ökonomischen Rahmenbedingungen erhalten blieben, heiße es im aktuellen DIW-Wochenbericht. Bisher habe die von der Regierung eingeleitete Politik einer zunehmenden Beteiligung der schwarzen Bevölkerung an der Rohstoffgewinnung nicht -"wie zunächst befürchtet" - dazu geführt, dass sich große Investoren zurückgezogen hätten.
Im Gegenteil: Das Black Economic Empowerment, mit dem die Regierung die Benachteiligung der schwarzen Bevölkerung zu beseitigen versucht, ist mittlerweile stark akzeptiert. Deshalb stelle es auch keine Belastung für das Wachstum dar, konstatiere DekaBank-Experte Hornung. Er sei sich sicher, dass Südafrika im Vorfeld der WM 2010 immer stärker auch als Investmentthema wahrgenommen werde. Afrika sei die letzte Weltregion, die noch ein bisschen wie im Dornröschenschlaf liege, sagt Hornung. Inwieweit jedoch das Land direkt von der Fußball-WM profitieren werde, sei unklar, so Hornung.
Das Interesse werde wachsen, glaubt auch Schwellenland-Experte Stönner. Südafrika sei wenig anfällig durch Ereignisse in Asien oder Südamerika. Deshalb sei Südafrika auch gut als Anlage geeignet, wenn man das Portfolio diversifizieren wolle. Positiv sei auch die geringe Volatilität des Wechselkurses zu werten.
Doch obwohl im MSCI Emerging Market Index der Kapstaat mit mehr als zehn Prozent vertreten sei, sind direkte Investitionsmöglichkeiten von Deutschland aus Mangelware.
Lediglich zwei reine Länderfonds stehen dem deutschen Anleger zur Auswahl (UBS EF SA CH0002785738 und EMIF SA LU0120084495. Beide weisen eine „Performance“ von minus 15 % für das letzte halbe Jahr auf und ein Plus von 18 % für den 12-Monatsbereich aus.
Daneben gibt es zwar viele der breiter aufgestellten Emerging-Market-Fonds, die jedoch in der Regel nur einen geringen Anteil Südafrika im Portfolio haben.
Etwas breiter sei dagegen das Angebot bei den Zertifikaten. So habe ABN Amro gleich fünf Südafrika-Zertifikate ohne Laufzeitbeschränkung im Angebot. Neben dem Papier auf die 40 TopaktienwerteABN Top 40 SA NL0000210144) an der Börse Johannesburg, habe die niederländische Bank jeweils ein Zertifikat auf die Entwicklung von Gold, Platin, Ressourcen sowie Immobilien emittiert, ist zu lesen.
Nach dem großen Erfolg des"WM-Select 2006", mit einer Performance von mehr als 300 Prozent in sechs Jahren, habe die West LB mit dem"South Africa 2010 Select" ein Nachfolgeprodukt aufgelegt. DE0006998883 (-22 % / + 1 %)
Der Korb setze sich aus elf Aktien zusammen, die nach Ansicht der West LB-Experten von der Fußball-WM in Südafrika profitieren könnten. Dazu zählten neben Baufirmen beispielsweise die Brauerei SAB Miller, der Einzelhändler Edgars oder Telecom South Africa.
Ebenfalls auf das Sportgroßereignis ziele das WM-Südafrika-Zertifikat der Dresdner Bank ab. Es investiert in zehn südafrikanische Unternehmen mit Wachstumspotential. Das Besondere: Wenn das Zertifikat am Laufzeitende über dem Ausgabepreis von 100 Euro notiere, wirken sich Kursveränderungen mit einem Hebel von 1,2 aus. Das sogenannte Outperformance-Zertifikat (DE0006998883 (-15 %/k.A.) liege jedoch nach der jüngsten Kurskorrektur aktuell deutlich unter dem Ausgabepreis.

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