- Spatzseite zu"Gewalt stiftet Kultur, Kultur stiftet Gewalt" o. Krieg ist Frieden - prinz_eisenherz, 30.07.2006, 18:09
- Beispiel Südamerika - Zandow, 30.07.2006, 19:38
- Re: Beispiel Südamerika - bernor, 30.07.2006, 21:47
- Geradlinigkeit - Zandow, 30.07.2006, 22:07
- Beispiel Südamerika. Kein Beweis. Nur ein schlechtes Beispiel von vielen. - prinz_eisenherz, 30.07.2006, 21:57
- Des Teufels Küche - Zandow, 30.07.2006, 23:00
- Re: Beispiel Südamerika - bernor, 30.07.2006, 21:47
- Beispiel Südamerika - Zandow, 30.07.2006, 19:38
Beispiel Südamerika
-->Hallo Prinz,
>... dann muss die folgende Schlussfolgerung erlaubt sein,...:
>Je stärker die Gewaltmittel, je hemmungsloser die damit angewendete Gewalt, ob staatlich, ob sog. Terroristen, ob kriminelle Banden oder Einzeltäter, desto höher die kulturelle Entwicklungsstufe in diesem Land.
Just dieses zeigt uns die Geschichte.
Nehmen wir mal als Beispiel die südamerikanischen Hochkulturen (!) der Mayas, Inkas und Azteken. Alle diese Hochkulturen beginnen ihre Geschichte mit einem mythischen Gründer(paar) irgendwo im südamerikanischen Busch. Nach vergleichsweise wenigen (bei den Inkas nur 13!) Herrschergenerationen können wir noch heute auf die Reste gigantischer Reiche schauen, die man wirklich nur als Hochkultur bezeichnen kann. Daß die geographische Ausbreitung und die Entwicklung eben dieser Kulturen mit zunehmender (!) Gewalt verbunden war, kann nicht übersehen werden.
So befanden sich die Inkas beim Eintreffen der Spanier im Krieg nicht nur sowohl im Norden als auch im Süden ihres über 5.000 km langen Reiches, sondern hatten auch im Inneren mit erheblichen Aufständen zu kämpfen. Gerade an der vergleichsweise geradlinig verlaufenden Geschichte der Inka kann man sich entwickelnde Kultur und zunehmende Gewalt sehr gut sehen.
Auch im Inneren nahm die Gewalt mit der Höherentwicklung der Kultur zu! Weniger bei den Mayas (siehe die Totenbücher) aber in erheblichen Umfange bei den Inkas und fast schon exzessiv bei den Azteken stand das Menschenopfer, der Mord am Altar, als eine Gewaltausübung. Von zunächst Einzelopfern in der Entstehungsphase der Reiche bis hin zur Abschlachtung Hunderter Menschen als religiöser Ritus im Stadium der Hochkultur.
Doch Gewalt ist nicht nur Krieg oder Mord am Altar, sondern auch der Zwang des Staatsvolkes, Dinge zu tun, die von diesem nicht erwünscht sind. Arbeit für den Staat/den Herrn z.B. Während früher noch direkt zur Fronarbeit angetreten werden muße (für eine begrenzte Zeit), so erfolgt heutzutage das Abpressen von Arbeitsleistung über den Einzug von Steuern (wobei in D soeben der Halbteilungsgrundsatz gekippt wurde!!!). Dieser zwangsweise Einzug der Steuern kann nur durch ein Vorhalten und den Einsatz eines Gewaltpotentials gelingen.
Es ist also nicht so, daß"hochzivilisierte" Gesellschaften die Gewalt nicht mehr kennen, nur weil Frieden im Inneren herrscht. Die wachsende Gewalt besteht im Zwang, den immer unsinniger werdenden Gesetzen Folge leisten und immer höhere Steuern zahlen zu MÜSSEN!!!
Gruß, <font color=#008000>Zandow</font>

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