- Spatzseite zu"Gewalt stiftet Kultur, Kultur stiftet Gewalt" o. Krieg ist Frieden - prinz_eisenherz, 30.07.2006, 18:09
- Beispiel Südamerika - Zandow, 30.07.2006, 19:38
- Re: Beispiel Südamerika - bernor, 30.07.2006, 21:47
- Geradlinigkeit - Zandow, 30.07.2006, 22:07
- Beispiel Südamerika. Kein Beweis. Nur ein schlechtes Beispiel von vielen. - prinz_eisenherz, 30.07.2006, 21:57
- Des Teufels Küche - Zandow, 30.07.2006, 23:00
- Re: Beispiel Südamerika - bernor, 30.07.2006, 21:47
- Beispiel Südamerika - Zandow, 30.07.2006, 19:38
Re: Beispiel Südamerika
-->Hi Zandow,
So befanden sich die Inkas beim Eintreffen der Spanier im Krieg nicht nur sowohl im Norden als auch im Süden ihres über 5.000 km langen Reiches, sondern hatten auch im Inneren mit erheblichen Aufständen zu kämpfen. Gerade an der vergleichsweise geradlinig verlaufenden Geschichte der Inka kann man sich entwickelnde Kultur und zunehmende Gewalt sehr gut sehen.
hier darf ich mich mal einklinken, weil’s mit der „Geradlinigkeit“ etwas hapert, da hier"externe Auslöser" mitwirkten,
siehe http://www.indianer-welt.de/sued/inka/inka-fall.htm:
„Schon 1524 kamen Gerüchte über"Schwimmende Festungen" mit weißhäutigen, bärtigen Fremden an Bord an den Inka-Hof. Diese Nachrichten sorgten für erhebliche Unruhen. Außerdem eilten die Pocken den Konquistadoren voraus und es gab eine große Epidemie, die die Armeen der Inka und viele Familien hinwegraffte.
Auch der Inka Huayna Capac starb 1525 an den Pocken und mit ihm sein aussichtsreichster Erbe. Somit war die Erbfolge nicht mehr geregelt. Der Hofstaat bestimmte den in Cuzco anwesenden Huascar, ein legitimer Sohn des verstorbenen Inka, zum neuen Inka. Leider war ein Großteil des Hofstaats zu dieser Zeit gerade in Quito, der zweiten Hauptstadt des Reiches, und diese waren mehrheitlich für Atahualpa, einem unehelichen Sohn des alten Inka. Auch die Befehlshaber der in Quito stationierten Armee bevorzugten Atahualpa. Dieser hatte sich die meiste Zeit seines Lebens an der Seite seines Vaters aufgehalten und sich mehr als einmal auf dem Schlachtfeld bewährt. Trotzdem erklärte Atahualpa seine Loyalität gegenüber dem neuen Inka Huascar. Da er aber befürchten mußte, daß ihn Anhänger seines Bruders ermorden würden, blieb er in Quito.
Nachdem Huascar nach fünf Jahren Atahualpa mit Gewalt in seine Hände bekommen wollte und Soldaten nach Quito schickte, stürzte Atahualpa das schon geschwächte Land in einen Bürgerkrieg. Huascar gelang es seinen Bruder gefangenzunehmen, aber der konnte fliehen und zu seiner Armee zurückkehren. Es kam zu mehreren Schlachten, in denen Atahualpa siegreich blieb und so gelang es ihm, Cuzco zu erobern und Huascar gefangenzunehmen.
In diesen unruhigen Zeiten traf Pizarro mit 160 Abenteurern, unter ihnen 67 Reiter mit Muskete, Armbrust, Pike, Lanze und Geschütz, wieder in Tumbes ein, das auch durch den Bürgerkrieg und die Pockenepidemie gelitten hatte. Fünf Monate lagerte er an der Küste, plünderte die Lagerhäuser des Inka und versuchte soviel wie möglich über das Inkareich zu erfahren. Als ihm zu Ohren kam, daß sich Atahualpa nur 14 Tagesmärsche entfernt, in Cajamarca aufhielt, setzte er sich in Richtung Landesinnere in Bewegung. (...)“
Gruß bernor

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