- OT: Wasser-Haushalt in Italien - Emerald, 02.08.2006, 10:13
- so ein Unsinn - das ist genau mein Thema! - Toby0909, 02.08.2006, 10:25
- Re: so ein Unsinn - das ist genau mein Thema! - weissgarnix, 02.08.2006, 10:51
- kann ich nicht ganz zustimmen... - Toby0909, 02.08.2006, 11:14
- kann das denn überhaupt stimmen? Re: kann ich nicht ganz zustimmen... - weissgarnix, 02.08.2006, 12:22
- @weissgarnix - Toby0909, 02.08.2006, 14:50
- noch zwei Links zur"Arbeit" der Genmafia... mL - igelei, 02.08.2006, 17:55
- @weissgarnix - Toby0909, 02.08.2006, 14:50
- kann das denn überhaupt stimmen? Re: kann ich nicht ganz zustimmen... - weissgarnix, 02.08.2006, 12:22
- kann ich nicht ganz zustimmen... - Toby0909, 02.08.2006, 11:14
- Der Film ist auch sehr gut. (o.Text) - igelei, 02.08.2006, 17:21
- Re: so ein Unsinn - das ist genau mein Thema! - weissgarnix, 02.08.2006, 10:51
- so ein Unsinn - das ist genau mein Thema! - Toby0909, 02.08.2006, 10:25
Re: so ein Unsinn - das ist genau mein Thema!
-->Ich glaube, hier sollte man mal ein wenig differenzieren:
1) Mineralwasser: brauchen wir nicht drüber zu reden, das gibt's halt nur an bestimmten Orten, wenn es jemand woanders will, muss es wohl oder übel abgefüllt und transportiert werden. Gilt für Dinge wie San Pellegrino, Vittel, Evian, Gerolsteiner, Vöslauer, Selters...
2) Tafelwasser: zB Bonaqua oder im weitesten Sinne auch Perrier... eine starke Marke, unter der ganz gewöhnliches Leitungswasser (allenfalls mit Zusätzen) verkauft wird... ökonomisch das gleiche wie 3)
3)"Purified Water": diese Kategorie gibt's erst seit ein paar Jahren, als Coke und Pepsi damit in USA angefangen haben. Ist wirklich nichts anderes, als gereinigtes und aufbereitetes Wasser, die economy-Ausgabe von 2)
So und jetzt die Frage an Radio Eriwan: warum greifen Leute zu 1) 2) oder 3), statt ganz normales Leitungswasser zu trinken?
Simple Antwort:
1) weil Leitungswasser in vielen Ländern riecht und schmeckt wie Sau (Italien, Spanien, Frankreich, USA)
2) weil sie im Bezug auf Wasser genauso zu Markenfetischisten geworden sind, wie bei allen möglichen anderen Konsumgütern
Was nun den"Marktpreis" des Wassers betrifft: den kann man gut und gerne auch ablehnen und fordern, dass Wasser für lau zu haben ist. Problem ist nur, dass dann mit H2O dasselbe passiert, wie mit allen anderen Dingen, die"nichts kosten": wir versauen und verschwenden es bis zum geht nicht mehr. Dafür gibt es so zahlreiche Beispiele (u.a. das Wasser selbst, aber Luft wäre zB auch sehr adequat), dass wir darüber hoffentlich nicht zu debattieren brauchen.
Und ob nun eine staatliche Institution, die das Wasser aufbereitet und für (ziemlich saftige) Gebühren verteilt, soviel besser ist, als eine marktwirtschaftliche Konstellation, in der Wettbewerb herrscht, wage ich zu bezweifeln. Das Problem mit dem Wasser ist nur (ähnlich Strom), dass es zu einem vollständigen Wettbewerb nicht leicht kommen würde, man müßte also wohl eine Art Regulierungsbehöde einschalten, ähnlich wie bei der Telekom. Aber selbst dann, ist es vermutlich das kleinere Übel.
By the way: dass Nestle oder andere mit dem Wasser 1000%-ige Margen machen würden, ist wohl eine Mär...Perrier steht meines Wissens kurz vor der Schliessung mangels Profitabilität und jedes Jahr gehen so- und soviele Mineralwasser-Abfüller pleite. In französischen und italienischen Supermärkten ist Wasser eine sogenannte Lockvogel-Category, da werden so rasende Margen dann auch nicht verdient, weil Konkurrenz bis aufs Messer...
>Neslte und all die anderen Abüller würden sich niemals auf so ein bodenlos schlechtes Geschäft einlassen! nur 800 bis 1000 % Marge??? Niemals!!
>Nestle und all die anderen füllen ja bekanntlich Leitungswasser oder teils sogar Gebrauchtwasser in Flaschen und verkaufen es unter Zugabe von supertollen Zusätzen und der konservierenden Kohlensäure als edles Perrier, Bonaqua oder wie der ganze Müll heißt. Eigenkosten: ca. 0,0002 Euro pro Liter. Die Marge fängt bei 1000 % erst an.
>Die scheissen sich auch nichts von armen Ländern Naturschutzgebiete aufzukaufen und dort die Quellen dauerhaft zu schädigen - weil"ihnen das Wasser gehört". Daß danach ein paar Millionen Brasilianer nichts mehr zu saufen haben, weil der Fluß trocken ist, das ist egal. Ein Naturrecht auf Wasser gibt es eben bei NEstle nicht. Das Recht hat der, der die Leute am meisten bescheißt.
>Sehr wirksam in letzter Zeit auch die Kampagnen der Konzerne für einen"Marktpreis für Wasser". Die wollen sich die Welt unter den Finger reißen. So wie Monsanto und Pioneer mit ihren dreckigen Hybridsamenmist. Und die Konsumenten und Börsianer merken es nicht einmal. 2000 Maissorten alleine in Mexiko in den letzten Jahren erfolgreich ausgerottet - scheißegal, weil wir kennen Mais nur in verarbeiteter Form in Popcorn und Frühstückschemiebrocken.
>Erst gestern abend wurde auf NTV wieder für das"blaue Gold" geworben und daß man es endlich handeln kann.........
>Widerlich.
>Nochmal der Buchtip. We feed the world.
>Sehr gutes Bucht. Film habe ich noch nicht gesehen, ist aber sicher auch gut.
>
>Toby

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