- OT: Wasser-Haushalt in Italien - Emerald, 02.08.2006, 10:13
- so ein Unsinn - das ist genau mein Thema! - Toby0909, 02.08.2006, 10:25
- Re: so ein Unsinn - das ist genau mein Thema! - weissgarnix, 02.08.2006, 10:51
- kann ich nicht ganz zustimmen... - Toby0909, 02.08.2006, 11:14
- kann das denn überhaupt stimmen? Re: kann ich nicht ganz zustimmen... - weissgarnix, 02.08.2006, 12:22
- @weissgarnix - Toby0909, 02.08.2006, 14:50
- noch zwei Links zur"Arbeit" der Genmafia... mL - igelei, 02.08.2006, 17:55
- @weissgarnix - Toby0909, 02.08.2006, 14:50
- kann das denn überhaupt stimmen? Re: kann ich nicht ganz zustimmen... - weissgarnix, 02.08.2006, 12:22
- kann ich nicht ganz zustimmen... - Toby0909, 02.08.2006, 11:14
- Der Film ist auch sehr gut. (o.Text) - igelei, 02.08.2006, 17:21
- Re: so ein Unsinn - das ist genau mein Thema! - weissgarnix, 02.08.2006, 10:51
- so ein Unsinn - das ist genau mein Thema! - Toby0909, 02.08.2006, 10:25
kann das denn überhaupt stimmen? Re: kann ich nicht ganz zustimmen...
-->>Mineralwasser - ok. Über den Preis lässt sich streiten.
>Wenn Coca Cola (Nestle, wer auch immer) in Indien (Bayern, Schweden, am Südpol, wo auch immer) beginnt sein Gesöff herzustellen (ich nehme an es ist bekannt wieviel Liter Trinkwasser für einen Liter Cola gebraucht werden) und das Zeug in Flaschen füllt ohne selbst einen erheblichen Marktpreis für das Wasser zu zahlen oder in irgendeiner Art und Weise beschränkte Nutzungsrechte hat und in Folge dessen (bei Coca Cola und Nestle ist es nachweislich passiert) der Grundwasserspiegel einer ganzen Region abfällt und die Region austrocknet bzw. Flüße versiegen, bzw. ein Nationalpark austrocknet - und sich die dann hinstellen und behaupten, wenn die Leute Wasser saufen wollen, dann sollen sie dafür zahlen - dann finde ich das in der Tat sehr problematisch und ethisch verwerflich.
Jetzt überleg mal: wo würde Nestle, Coke, wer auch immer, Wasser am billigsten bekommen? - Antwort: dort wo es Unmengen davon gibt. Vermutlich werden die eines Tages nur noch Meerwasser entsalzen, wenn die Verarbeitungskosten aufgrund des technischen Fortschritts erst so tief gefallen sind, dass das die günstigste Alternative ist. Mir fällt auf anhieb nicht ein einziger Grund ein, warum sich Coke oder Nestle ausgerechnet dort niederlassen sollten, wo nach relativ kurzer Zeit das Wasser knapp wird und damit der Preis bzw. die Herstellkosten natürlich enorm steigen. Ergo bezweifle ich die von dir behauptete Kausalität schon mal ganz ausdrücklich. Nota bene: es kann sein, dass in unmittelbarer Nachbarschaft zu Coke mal ein Fluss austrocknet und ein Nationalpark versiegt, aber das muss noch lange nicht heissen, dass das eine mit dem anderen unbedingt was zu tun hat.
Und wenn du heute Wasser"saufen" willst, dann zahlst du in der Regel immer dafür, oder es zahlen andere für dich. Selbst wenn du dich aus deinem eigenen Brunnen versorgst, dann hast du denn auch mal irgendwann gegraben oder graben lassen, und dafür an irgend jemand was gelöhnt. Die Idee, dass heutzutage irgendwas"frei verfügbar" sein muß hat - leider Gottes - nur noch nostalgischen Wert. Denn überall dort, wo es mal frei verfügbar war, haben wir es dummerweise - und zwar lange bevor Coke und Nestle auf der Bildfläche erschienen - entweder restlos ausgebeutet oder so verunreinigt, dass es zwar nach wie vor da, aber nicht ohne weiteres genießbar ist.
>Ob man bei uns zu viel oder zu wenig zahlt - darüber können wir auch streiten. Vielleicht wären teuerere Wasserpreise in den ENTWICKELTEN Ländern wirklich keine schlechte Idee - aber nicht um damit irgendwelchen neutralen schweizerischen Mördern und Babyvergiftern (ihr kennt die Stories sicher) die Taschen voll zu stopfen.
ich kenne die Stories nicht, und unterstelle auch weder Nestle noch Coke noch irgendeinem anderen vorsätzliches Gefährden von Babies und generell der Allgemeinheit. im Gegenteil, ich glaube vielmehr, deren Qualitätsstandards sind extrem hoch. Da mag ab und wann was passieren, aber bitte, wo nicht?
>Privatisierung der Wasserwirtschaft: Von mir aus ja - aber 1. mit der Pflicht jedem Deppen zum gleichen Preis Zugang zu Wasser anzubieten und 2. nur in den entwickelten Ländern.
ob Depp oder nicht spielt keine Rolle. Ob der Preis bezahlt werden kann oder nicht, das ist der einzig entscheidene Punkt. Und dummerweise gilt für eine Reihe von Entwicklungsländern (inkl. vieler Regionen im"entwickelten" Südamerika), dass sie adequate Preise nicht oder nicht mehr bezahlen können. Das hat aber weniger mit den 1000%-Margen der Abfüller zu tun, sondern eher damit, dass die Herstellungskosten für Trinkwasser dort extrem hoch sind. In Südamerika zB wegen eines katastrophalen technischen Zustands der Förder- und Verteilungsanlagen. Und warum wurde dort privatisiert? Weil Staat/Kommune sich die Investitionen in das Trinkwassersystem schlicht nicht leisten wollten/konnten. Kömmet also Thames Water oder Generale des Eaux und was sagen die? -"Klar investieren wir hier, aber für jeden investierten Euro wollen wir irgendwann 1,50 zurückhaben"... und ist das verwerflich?
>Schließlich haben RWE Thames Water und die Franzosen ja vorgemacht, was passiert, wenn die Weltbank einem Entwicklungsland zur Auflage macht, die Wasserwirtschaft zu privatisieren. Die Firmen haben sich dumm und dämlich verdient - einige sehr reiche GEbiete in den Städten der armen Welt haben auch Wasser - alle andern haben nichts.
Das kann alleine deshalb schon nicht sein, weil dann außerhalb der reichen Gebiete schlicht alle tot wären. Was sie aber nicht sind. Ergo muß dein Satz lauten: die, die es sich leisten können, bekommen sauberes Wasser in Premium-Qualität, alle anderen müssen sich mit billigerem (von mir aus auch minderwertigerem abfinden). Es mag aber vereinzelt sogar umgekehrt sein, nämlich dass Stämme im tiefsten Urwald oder in den Eisgebieten des Südens Wasser für lau geniessen können, und zwar (noch) in einer Qualität, von der du und ich und die Bewohner der reichen Städte nur träumen können.
>Sorry für dieses - von mir eher ungewohnt - extrem linke Gedankengut. Aber wenn es um Ungerechtigkeiten geht, dann bin ich teils extrem links. Auch wenn ich von den linken - wirtschaftlich - absolut nicht überzeugt bin und mir auch die meisten linken Denkweisen ansonsten nicht in den Krams passen. Aber hier finde ich hört sich alles auf. Und ich will es auch mal lieber liberal nennen - obwohl da denken alle immer gleich wieder an Nestle.....
ich sehe da nichts ungerechtes. Wenn du unter"Ungerechtigkeit" verstehst, dass Wasser, dessen Gewinnung/Aufbereitung gewisse Kosten verursacht, nicht für umsonst oder zu subventionierten Preisen zu haben ist, dann hast du das Problem schlichtweg nicht verstanden bzw. machst es genauso, wie es die"Linken" immer machen, nämlich nur die anderen bezahlen lassen zu wollen. Das ist aber einen Tick zu simpel für meinen Geschmack.
>Toby

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