- nochmal zu"UK Pension Liabilities", plus ein Bonbon für die Allemannos... - weissgarnix, 07.08.2006, 15:02
- Re: nochmal zu"UK Pension Liabilities" / danke! (o.Text) - - Elli -, 07.08.2006, 15:43
- Ist doch klar... - Marco Feiten, 07.08.2006, 16:34
- Re: Ist doch klar... - Jacques, 07.08.2006, 17:31
- Ist doch klar, für Immos? - prinz_eisenherz, 07.08.2006, 20:17
- Bzgl."Japanischer Lösung" und etwas Rußland - eesti, 07.08.2006, 17:32
- Re: Sehr klar! - dottore, 07.08.2006, 18:16
- Re: klar, wenn die Familie für die Alten haftet, gibt´s künftig wieder mehr - André, 07.08.2006, 21:41
- Re: klar, wenn die Familie für die Alten haftet, gibt´s künftig wieder mehr - MC Muffin, 08.08.2006, 08:45
- Re: Wenn die Familie für die Alten haftet, gibt´s künftig wieder mehr Kinder - André, 08.08.2006, 12:10
- Falsch - MC Muffin, 08.08.2006, 17:52
- Re: Wenn die Familie für die Alten haftet, gibt´s künftig wieder mehr Kinder - André, 08.08.2006, 12:10
- Re: klar, wenn die Familie für die Alten haftet, gibt´s künftig wieder mehr - MC Muffin, 08.08.2006, 08:45
- Herrlich, diese Volten... - bernor, 07.08.2006, 21:47
- Re: klar, wenn die Familie für die Alten haftet, gibt´s künftig wieder mehr - André, 07.08.2006, 21:41
- Karsten Vilmar reloaded! - Elmarion, 07.08.2006, 18:43
- Re: Strichnin/Arsen reloaded! - dottore, 07.08.2006, 18:48
- Re: Ist doch klar... - Tassie Devil, 07.08.2006, 19:33
- Re: Ist doch klar... - Jacques, 07.08.2006, 17:31
- Danke und zur Ergänzung noch ein paar Gedanken... - TESLA, 07.08.2006, 17:13
- selbst ist der Mann - Ventura, 07.08.2006, 18:43
nochmal zu"UK Pension Liabilities", plus ein Bonbon für die Allemannos...
-->Hi,
dottore hat bekanntlich an dieser Stelle vor ein paar Wochen die Pensionsproblematik des öffentlichen Sektors in Großbritannien erörtert.
In der Wochenendausgabe der englischen FT nun ein sehr erhellender Beitrag zur Situation im privaten Sektor:
- das Defizit in den Pensionsplänen britischer Firmen beträgt, nach Analysen des englischen Versicherungsmathematikers Lane, Clark und Peacock, aktuell rund 36 Mrd. Pfund
- das ist, obwohl die Aktienmärkte bis zum Erhebungsstichtag der Analyse top performt haben und im betrachteten Zeitraum die Unternehmen außerdem Rekordbeiträge von 12 Mrd Pfund an ihre Pensionsfonds überwiesen haben, lediglich 1 (!) Mrd. Pfund weniger als im Vorjahr
- als Konsequenz daraus, gehen mehr und mehr Firmen dazu über, ihre Pensionspläne für neue Mitarbeiter zu schliessen bzw. bereits existierenden Mitgliedern die weitere Erhöhung der Anwartschaften zu versagen (heisst: zusätzliche Dienstjahre wirken nicht mehr pensionserhöhend)
- mithin gibt es am Markt nur noch sogenannte"Defined Contribution"-Pläne, bei denen die Rentenhöhe nicht von einem bestimmten Gehalt vor Renteneintritt, sondern ausschliesslich von der Rendite des im Pensionsplan akkumulierten Kapitals abhängt
- das wiederum stellt zunehmend die Arbeitnehmer unter Schock, denen langsam aber sicher dämmert, dass sie so nie auf eine Rente kommen werden, bei der sie auch nur annähernd ihren Lebensstandard halten werden können. Zumal die gesetzliche Rente in Großbritannien, im Vergleich zur deutschen, absolut pillepalle ist.
- der Artikel in der FT rechnet auch sehr schön vor, wie lachhaft unseriös die Idee einer"privaten Pensionsvorsorge" für den überwiegenden Teil der Bevölkerung ist, und da sind wir mittendrin in der deutschen Rentenproblematik. Zwei einfache Rechenregeln illustrieren dies:
1) die"20er-Regel": danach benötigt, wer als Rentner nur 5% seines Sparvermögens per anno als Rente verkonsumieren will, den 20-fachen Betrag als Vermögen bei Renteneintritt. Wer sich also, sagen wir mal, mit 2.000 Euro pro Monat bescheiden will, mithin pro Jahr also 24.000 Euro benötigt, der sollte bei Renteneintritt ein Pölsterchen von runden 24.000 x 20 = 480.000 Euro auf dem Konto haben. Und das kann der durschnittliche Sparer in Deutschland doch durchaus erwarten, oder? Wohlgemerkt: netto irgendwelche Rentensteuern und bis dahin aufgelaufene Inflation.
2) die"72er-Regel": nach dieser Regel errechnet sich der Zeitraum, in dem sich ein Vermögen bei gegebener Wachstumsrate verdoppelt. Wenn also jemand zB ein jährliches Vermögenswachstum von 8% erzielt, dann beträgt der Zeitraum, bis sich sein Vermögen einmal verdoppelt, genau 9 Jahre. Wiederum nominal und ohne Berücksichtigung von etwaigen Steuern. Wenn man aber Inflation und Steuern mit ins Spiel bringt, dann beträgt der real und nachhaltig zu erzielende Zuwachs vermutlich nicht mehr als 2% bis 3%. Bei einer 3%igen Realverzinsung nach Steuern würde die Verdoppelung des Kapitals also etwa 24 Jahre benötigen. Oder anders gesagt: wer bei Renteneintritt mit 65 die obigen 480.000 Euro auf dem Konto haben möchte, der sollte spätestens im Alter von 41 einen Betrag von 240.000 Euro angespart haben, oder er muß zusehen, wie er einen entsprechende Beträge Monat für Monat und Jahr für Jahr beiseite schafft, wobei ihm natürlich der Zins- und Zinseszinseffekt nicht mehr voll zu Gute kommt, weshalb er effektiv mehr sparen muß.
Tolle Aussichten, oder?
Viva Generationenvertrag, mit dem werden wir alle noch super-viel Spaß haben...

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