- mal was für die Kritiker von aktiv gemanagten Produkte - Toby0909, 28.08.2006, 10:16
- Einspruch! Hier spricht das Volk! - prinz_eisenherz, 28.08.2006, 16:48
- nimm doch einfach einen ETF-Dachfonds - da ist das Managerrisiko raus! - richie, 28.08.2006, 17:52
- Da ist das Managerrisiko raus! Was? Die werden rausgeschmissen?:)) - prinz_eisenherz, 28.08.2006, 19:45
- nimm doch einfach einen ETF-Dachfonds - da ist das Managerrisiko raus! - richie, 28.08.2006, 17:52
- Einspruch! Hier spricht das Volk! - prinz_eisenherz, 28.08.2006, 16:48
Einspruch! Hier spricht das Volk!
-->## Und vor allem: Was sind das eigentlich für Leute, die schreiben und schreien, daß die aktiv gemanagten Produkte in 70 % der Fälle schlechter sind und dann empfehlen in Produkte zu gehen, die in 100 % der Fälle schlechter sind? Und warum reicht es nicht, sich auf die anderen 30 % zu konzentrieren? ##
Hallo Toby0909,
ich würde gerne einmal die Rolle des stinknormalen Geldanlegers einnehmen wollen, der ich tatsächlich auch bin, in die du dich vielleicht nicht mehr hineinversetzten kannst.
Ich habe und hatte nicht vor mir die Feinheiten der raffinierten Geldanlage anzueignen, genauso wie ich nicht vorhabe eine KFZ - Lehre zu absolvieren, um meinen PKW selbst zu reparieren, oder eine Maurerausbildung, um mit mein Haus selbst zu bauen. Somit stehe ich vor dem Problem, bei diesen Beispielen und bei der Geldanlage, einen geeigneten Service zu finden, der mir dabei hilft, nach meinen Wünschen, nach meinen Absichten, nach meinen Möglichkeiten, eine Geldanlage zu zimmern.
Anleihen, Aktien, Zertifikate, alles Möglichkeiten, die schon ein vorsichtiges Eindringen in dieses Servicesegment bedeuten, mit Hilfe und nur über die Banken. Um die komme ich als Normalo nicht herum, um eines der oben genannten Anlageprodukte zu erwerben. Schon hierbei lande ich bei einem Fachmann, von denen es bekanntermaßen „sonne“ und „solche“ gibt. An wen ich gerate, das kann ich dem weder von den Augen ablesen, noch hat der ein Testzertifikat auf dem Schreibtisch, auf dem seine Erfolge und, oder seine Misserfolge abzulesen sind. Das ganze erinnert stark an einen Besuch beim Zahnarzt, oder bei einem Schamanen. Entweder ich vertrau dem oder ich lasse es sein.
Die moderne Alternative, die für einen Laien am schlüssigsten sich darbietet, das sind die Fonds. Dahinter vermuten der unwissende Anleger eine Mannschaft an Fachleuten, die mit dem Geld sehr viel professioneller umgehen können als ich. Klar, siehe die Beispiele oben, das mit dem PKW reparieren und das mit dem Haus bauen. Was ich den dort tätigen Fachleuten noch unterstelle ist, das sie gute Kaufmöglichkeiten, aber auch kommende Krisensituationen sehr viel früher erkennen als ich, der sich bei einem KGV von 30 die Telekomaktien gekauft hat und nicht rechtzeitig gemerkt hat wann der Absturz kommt. Keine Bange, die habe ich nicht gekauft, aber viele andere schon u.a. auch die Fonds. Der dabei unvermeidbare Geldverlust, den verbucht selbstredend der laienhafte Einzelkämpfer, z. b. bei den Aktien, auf seine mangelhaften Hintergrundinformationen zu der drohenden Pleite und begibt sich, daraus seine Lehre gezogen, dann in die Hände von Spezialisten, wie er meint, er kauft Fondanteile.
Nun habe ich zwar keine Telekomaktien gekauft, aber ich hatte längere Zeit einen aktiv verwalteten Fond. Und nun kommt das Dilemma. Als dann 2000 die Kurse für Aktien schwer in den Keller rasten. Da war ich doch einen winzigen Augenblick so naiv anzunehmen, das mein Fond, der von Fachleuten!!! geführt wird, alles Leute, die furchtbar viel Ahnung haben, das die diese Katastrophe rechtzeitig erkannt und diese, viel eleganter als wir Laien es können, diese ausgebremst haben. War dem so? Keinesfalls!
Mein Fond, zugegeben, war mit -16% noch recht glimpflich davon gekommen, bei anderen, die ich mir angeschaut habe, versagte die Papiergröße am unteren Ende, um die absteigende Gerade des Gewinneinbruches darzustellen. Erkennst du, was ich meine, bei allem Unverständnis, welches aus deinen Zeilen herauszulesen ist?
Hinzu kommt,"30% waren besser", na und. Wer sagt mir am Beginn meiner Anlage bei einem Fond, welche das in der Zukunft sein werden? Noch dazu das nicht unbeträchtlichen Risiko, das schon nach kurzer Zeit der erfolgreiche Fondverwalter wechselt, und ein weniger fähiger seinen Platz übernimmt, um nicht Versager zu schreiben. Die Aussage mit dem „aber 30% waren gut“, im nachhinein, die bringt mich in der Gegenwart, beim Suchen nach einem gut geführten Fond nicht einen Schritt nach vorn, weil ich eben nicht hellsehen kann.
So, und nun du wieder. Wo in meinen Betrachtungen als Fritze Flink, dem Kiesfahrer, oder als Ludwig Lecker dem Bäckermeister, liege ich total daneben?
MfG
eisenherz

gesamter Thread: