- 584795 Millionen steckten zur Jahresmitte in deutschen"Publikumsfond-Produkten" - certina, 29.08.2006, 12:11
584795 Millionen steckten zur Jahresmitte in deutschen"Publikumsfond-Produkten"
--><font size="4">Anleger hätten Fidelity und Templeton einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Ausländische Investmenthäuser hätten unter Rückflüssen aus Aktienfonds gelitten.
DWS sei mit 117 Milliarden Euro Vermögen unangefochtener Marktführer geblieben.</font>
Die Flucht der Anleger aus Aktienfonds hätte die großen ausländischen Investmentgesellschaften, die in Deutschland den Markt aufrollen wollen, zurückgeworfen.
. Das gehe aus der Fondsstatistik hervor, die der Branchenverband BVI zu Wochenbeginn veröffentlicht hat. So seien aus den Produkten von Fidelity dieses Jahr (zum Stichtag 30. Juni 2006) hierzulande insgesamt 431 Mio. Euro mehr abgeflossen als hineingesteckt worden seien. Damit verminderte sich das von deutschen Anlegern in Fonds der internationalen Nummer eins gehaltene Vermögen auf 14 458 Mio. Euro.
Auch die zweite große ausländische Fondsgesellschaft auf dem hiesigen Markt, Franklin Templeton, habe Federn lassen müssen. Das für den 30 Mrd. Euro schweren Aktienfonds Templeton Growth bekannte Investmenthaus habe im ersten Halbjahr einen Mittelabfluss von 39 Mio. auf 14 510 Mio. Euro zu verzeichnen gehabt.
Die beiden großen ausländischen Fondsgesellschaften Franklin Templeton und Fidelity litten im ersten Halbjahr darunter, dass ihre Flaggschiffprodukte im Zuge der Börsenturbulenzen besonders abgestraft wurden, konstatierte Christian Michel, Fondsanalyst bei Feri Rating & Research.
Diese Entwicklung sei für die prominenten Fondshäuser umso bitterer, als es sie bei ihrem Vorhaben zurückgeworfen habe, den deutschen Platzhirschen das Revier streitig zu machen. So habe Franklin Templeton das Ziel ausgegeben, in den nächsten fünf Jahren in olldie Riege der ersten fünf vorstoßen zu wollen. Fidelity wolle mittelfristig"zu den führenden Anbietern in Deutschland gehören". Allerdings sei der Weg bis zur Spitze noch weit: Aktuell liegt Franklin Templeton beim verwalteten Fondsvermögen auf Platz sieben, Fidelity auf Platz acht.
Die ehrgeizigen Angreifer aus den USA seien dafür bestraft worden, keine oder kaum Geldmarkt- und Garantieprodukte im Angebot zu haben. Gerade diese beiden Fondskategorien seien indes bei hiesigen Anlegern in den zurückliegenden turbulenten Börsenzeiten gefragt gewesen.
Der BVI-Statistik zufolge flossen im ersten Halbjahr 8717 Mio. Euro in die als Kapitalparkplatz geschätzten Geldmarktfonds, weitere 3360 Mio. Euro steckten Anleger in Garantiefonds, die einen Werterhalt des eingesetzten Kapitals versprechen. Die Manager von Aktienfonds hätten hingegen verkraften müssen, dass ihnen unter dem Strich 3515 Mio. Euro entzogen worden seien. Anbieter, die vor allem auf dem Gebiet der Aktienfonds stark seien, hätten unter diesem zyklischen Verhalten der Anleger gelitten, habe Fondsexperte Edgar Mitternacht fest gestellt.
Im Vergleich mit den Wettbewerbern und in absoluten Zahlen sei es für den deutschen Marktführer DWS hingegen ein gutes Halbjahr. Stolze 7946 Mio. Euro seien der Deutsche-Bank-Tochter zwischen Januar und Juni zugeflossen - mehr als jedem anderen Fondsanbieter. Mit nunmehr 116 717 Mio. Euro verwaltetem Vermögen stehe sie unangefochten an der Spitze. Für die DWS zahle es sich derzeit aus, eine sehr breite Produktpalette zu haben, erläutert Mitternacht. Wollten verunsicherte Anleger einen Aktienfonds verkaufen, könne ihnen der Bankberater gleich ein anderes DWS-Produkt, etwa im Bereich Geldmarkt, empfehlen.
Auf Platz zwei hinter der DWS rangiere die Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken, Union Investment, mit 78 075 Mio. Euro. Rang drei belege dar Sparkassen-Investmentableger Deka mit 77 582 Mio. Euro, gefolgt von Allianz Dresdner Global Investors sowie der Activest-Gruppe. Letztere habemit 3115 Mio. Euro den zweithöchsten Mittelzufluss erzielt. Die HVB-Tochter habe von ihrer guten Positionierung bei Total-Return- und Geldmarktprodukte profitiert.
Insgesamt verwalteten deutsche und ausländische Anbieter zur Jahresmitte 584 795 Mio. Euro in Publikumsfonds, das seien 7802 Mio. Euro mehr als Anfang 2006 gewesen.

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