- WK II - Macht, Schuld & Sühne (Einleitung) und eine späte Antwort für nereus - Ghandi, 03.09.2006, 12:35
- Re: WK II - Macht, Schuld & Sühne - @Ghandi - Baldur der Ketzer, 03.09.2006, 14:13
- Parallelen damals und heute (Kuweit, 9/11) - Baldur der Ketzer, 03.09.2006, 15:23
- Re: Franklin, der Friedensfürst - Tempranillo, 03.09.2006, 14:27
- Re: Franklin, der Friedensfürst - weissgarnix, 03.09.2006, 16:21
- Re: Geschenke werden gerne angenommen - Tempranillo, 03.09.2006, 16:54
- Re: wer hat den 2.WK begonnen - Baldur der Ketzer, 03.09.2006, 16:55
- Re: wer hat den 2.WK begonnen - weissgarnix, 04.09.2006, 11:03
- Re: Die extrem normative Kraft des Faktischen - Tassie Devil, 03.09.2006, 22:15
- Re: Danke für die Zusammenfassung (Polens Rolle vor Kriegsausbruch) - Baldur der Ketzer, 03.09.2006, 22:22
- Re: Die extrem normative Kraft des Faktischen - weissgarnix, 04.09.2006, 10:15
- Re: Volles Mass - Tassie Devil, 05.09.2006, 19:19
- Re: Volles Mass - weissgarnix, 05.09.2006, 19:52
- Re: Volles Mass - Clarius, 05.09.2006, 22:34
- Re: Volles Mass - weissgarnix, 05.09.2006, 19:52
- Re: Volles Mass - Tassie Devil, 05.09.2006, 19:19
- Re: Franklin, der Friedensfürst / Link - - Elli -, 03.09.2006, 16:32
- Re: Franklin, der Friedensfürst / Link - Tempranillo, 03.09.2006, 16:57
- Re: meine Aufmerksamkeit...... - - Elli -, 03.09.2006, 17:19
- Re: Franklin, der Friedensfürst / Bavendamm - weissgarnix, 04.09.2006, 17:00
- Re: Franklin, der Friedensfürst / Link - Tempranillo, 03.09.2006, 16:57
- Re: Franklin, der Friedensfürst - weissgarnix, 03.09.2006, 16:21
- Re: WK II - Macht, Schuld & Sühne (Einleitung) und eine späte Antwort - Ghandi - nereus, 03.09.2006, 17:19
- Re: WK II - Ursache und Schuld - Tarantoga, 04.09.2006, 01:05
- Re: WK II - Ursache und Schuld - Tempranillo, 04.09.2006, 10:52
- Re: WK II - Ursache und Schuld - Tarantoga, 04.09.2006, 12:22
- Re: Beckmessern sollte erlaubt sein - Tempranillo, 04.09.2006, 15:28
- Re: Vom Nutzen der Historie.. - Tarantoga, 04.09.2006, 16:56
- Re: Beckmessern sollte erlaubt sein - Tempranillo, 04.09.2006, 15:28
- Re: WK II - Ursache und Schuld - Tarantoga, 04.09.2006, 12:22
- Re: WK II - Ursache und Schuld - weissgarnix, 04.09.2006, 11:33
- Re: WK II - Ursache und Schuld - Tempranillo, 04.09.2006, 10:52
- Re: WK II - Macht, Schuld & Sühne - @Ghandi - Baldur der Ketzer, 03.09.2006, 14:13
Re: WK II - Ursache und Schuld
-->>Der deutsche Nationalstaat hat der Welt 43 Jahre Frieden geschenkt (1871-1914).
Ehm, der Beginn 1871 war der gewonnene Krieg gegen Frankreich nebst dessen Beute. Als dieser Wachstumsschub verbraucht war, begann Deutschland (zwar in Abkehr von Bismarck) Kolonien zu erobern und"seinen Platz an der Sonne" zu erkämpfen. Es ging allen Beteiligten um territoriale Expansion, der insgesamt begrenzte Platz führte bekanntlich zum WK1 als Entscheidungsschlacht. Deutschland hat bekanntlich verloren. Hätte Deutschland gewonnen, die folgenden Kriege, die die Amerikaner geführt haben, wären von Deutschland geführt worden...
>Bei den USA dagegen wirst Du seit ihrer Gründung (1776) nicht ein, ich bin mal etwas vorsichtig, kaum ein Jahr finden, wo sie nicht irgendwo Krieg geführt oder eine militärische Intervention betrieben haben.
Stimmt, s.o.
>Es spicht sehr viel dafür, daß nicht der Nationalismus die beiden Weltkriege hervorgebracht hat, sondern der Internationalismus.
Nennen wir es ruhig Imperialismus. Das Problem ist aber, dass wie dottore nachgewiesen hat, die Finanzierung eines Staates nur als expandierendes Imperium längerfristig möglich ist. Das liegt kurz gesagt daran, dass die Struktur der Herrschaft mittels Zwang (auch des Gewaltmonopols) aus einer imperialistischen Struktur entstanden ist - nämlich dem vorfinanzierten Unterwerfen anderer und der Rendite durch Tribut. Weil im staatsinneren (von den eigenen Bürgern) so wenig Rendite zu holen ist, wie wenn ein Unternehmen nur mit sich selbst Handeln würde, funktioniert die notwendige Vorfinanzierung der Herrschaftsgewalt als (Binnen-)Staat nicht, der Staat muss expansiv und imperialistisch werden.
>Ja. Wenn der Kern des Problems die Staatsmacht ist, dann verstehe ich nicht, was besser werden soll, wenn man Staat und Macht systematisch von nationalen zu kontinentalen, letztlich vielleicht sogar globalen Einheiten aufbläht? Das ist so, als würde man sagen, der Staat ist ein Übel, wir brauchen mehr Staat.
Volle Zustimmung. Die heutige Auflösung der Staaten ist auch nur die Eingliederung in den amerikanischen Staat, bzw. die Einbindung in dessen Finanzierung als moderne Variante der Tributpflicht. Das ist nicht die Lösung.
Das letzte vernünftige Volk auf europäischem Boden waren die Kelten. Als Herrmann der Cherusker (anderen als Arminius bekannt) nach seinem großen Sieg gegen 3 römische Legionen Pläne hegte, sich zum König und Herrscher aller Kelten zu machen, da haben sie ihm die Kehle durchgeschnitten, wie es dort Tradition war wenn jemand sich zum Herrscher über die anderen machen wollte..
Der große Irrtum des abendländischen Nationalstaats ist meiner Meinung nach bei Thomas Hobbes zu finden. Er konstatierte, dass der"Naturzustand" der Krieg aller gegen alle sei und es deshalb des Leviathans bedürfe, um Frieden zu schaffen. Spätestens die Weltkriege und insbesondere Auschwitz haben ihn widerlegt. Der Leviathan beseitigt den Krieg und die Gewalt nicht. Er unterdrückt ihn nur an bestimmten Stellen, um ihn anderswo (sowohl nach aussen, aber im Fall des Holocaust entgegen Hobbes eben auch nach innen) umso stärker und konzentrierter hervorzubringen. Die Folgen davon treten zwar nur vereinzelt auf, sie sind im Ergebnis aber weit schrecklicher, als es der"Naturzustand" je sein könnte.

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