- Baldiges Patt im Kampf um den Goldpreis? - Buchenberg, 22.09.2006, 09:45
- Dazu Hellmeyer (aus dem Urlaub zurück) - XERXES, 22.09.2006, 10:07
- Sorry, da fehlt noch was.... - XERXES, 22.09.2006, 10:08
- Re: Baldiges Patt im Kampf um den Goldpreis? - Wal - - Elli -, 22.09.2006, 14:46
- Re: Das war nicht mein Gesichtspunkt beim Goldpreis - Buchenberg, 22.09.2006, 15:07
- Meine Vermutung von 2002: Ein 'normaler' Goldpreis von 600 USD ist zu erwarten.. - Buchenberg, 22.09.2006, 15:27
- Re: Das war nicht mein Gesichtspunkt beim Goldpreis - welcher denn? - certina, 22.09.2006, 19:02
- @certina, Frage: Fritze Flink & seine nutzlosen Goldklumpen, versteckt im WC?:) - prinz_eisenherz, 22.09.2006, 22:05
- Re: @certina, Frage: Fritze Flink & seine nutzlosen Goldklumpen, versteckt im WC?:) - certina, 22.09.2006, 23:02
- @certina, Frage: Fritze Flink & seine nutzlosen Goldklumpen, versteckt im WC?:) - prinz_eisenherz, 22.09.2006, 22:05
- Re: Das war nicht mein Gesichtspunkt beim Goldpreis - Buchenberg, 22.09.2006, 15:07
- Dazu Hellmeyer (aus dem Urlaub zurück) - XERXES, 22.09.2006, 10:07
Dazu Hellmeyer (aus dem Urlaub zurück)
-->Drei Wochen Urlaub - Märkte in unverändertem Fahrwasser!
Der Euro eröffnet heute Morgen bei 1.2790, nachdem gestern einmal mehr Daten aus den USA
massiv enttäuscht haben. Der JPY konnte in diesem Zuge gegenüber dem USD deutlich zulegen
und notiert aktuell bei 116.35.
Bevor wir uns um die gestrigen Veröffentlichungen kümmern, bedarf es einiger grundsätzlicher
Bemerkungen.
In den abgelaufenen drei Wochen überraschten Konjunkturdaten aus den USA unverändert
tendenziell negativ. Das betraf unter anderem Bauausgaben, ISM-Index verarbeitendes Gewerbe,
US-Handelsbilanz, US-Leistungsbilanz, US-Kapitalzuflüsse, Industrieproduktion und
Kapazitätsauslastung, NAHB-Immobilienmarktindex, Hausbaubeginne und den gestern
veröffentlichten „Philadelphia Fed Survey“. Entsprechend haben sich die Zinserwartungen in den
USA verändert. Mittlerweile impliziert die Zinskurve für die USA keine weiteren Zinserhöhungen (im
Gegensatz zu der Eurozone!).
Die Marktreaktion auf diese qualitativen Veränderungen ist am Devisenmarkt und an den
Edelmetallmärkten erstaunlich.
Der USD notiert gegenüber dem Euro seit Ende April 2006 zwischen 1.2440 und 1.2975. Seit Ende
Juli ist die Bandbreite mit 1.2620 - 1.2920 noch limitierter.
Im Bereich der Edelmetalle fällt das Bild noch skurriler aus. Wir fokussieren uns hier auf Gold
(Hintergrund: Jährliche Produktion 2.500 Tonnen sinkend - Nachfrage circa 4.000 Tonnen
steigend). Gold hat seit 5000 Jahren monetäre Eigenschaften. Aktuell hat Gold de jure keine
Währungseigenschaft, de facto ist diese Eigenschaft jedoch latent gegeben. Gold ist seit Ende
April 2006 von mehr als 730 USD pro Unze auf zutiefst etwa 540 USD gesunken. Aktuell notiert
der Goldpreis bei 587 USD pro Unze. Dabei kann Gold nicht wie der USD beliebig vermehrt
werden. Die Themen strukturelle Ungleichgewichte oder Demographie sind Gold gleichfalls nicht
bekannt.
Mithin gewinnt der USD am Edelmetallmarkt über einen Zeitraum von knapp 5 Monaten an Boden,
obwohl die Attraktivität des USD unter Wachstums- und Zinsgesichtspunkten überraschend
deutlich leidet.
Am Devisenmarkt zeichnet sich der überraschende Rückgang der Attraktivität von USD-Anlagen
durch Stabilität des USD gegenüber Hauptwährungen aus.
Wir nehmen diese Entwicklungen zur Kenntnis und betonen, dass freie Märkte nicht nur auf
Konferenzen verbal hervorgehoben werden müssen, sondern gelebt werden sollten!
Freie Märkte sollen nicht nur einen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage schaffen, sondern
auch Risiken angemessen bewerten.
Es ist nicht die Aufgabe der globalen Zentralbankgemeinde, primär dafür Sorge zu tragen, dass es
zu einer Fortsetzung der globalen Ungleichgewichte kommt.
Den Zusammenhang zwischen Handeln und Konsequenz des Handels anzugreifen oder
aufzulösen kann dauerhaft nicht zielführend sein und steht im diametralen Gegensatz zu dem
Ansatz freier Märkte und Systeme!
Gabor Steingart hat sich zu dem Thema USD einige lesenswerte Gedanken gemacht. Der Link
lautet: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,437158,00.html.
Die gestern veröffentlichten Daten aus den USA konnten nicht überzeugen. Die
Arbeitslosenerstanträge nahmen von revidiert 311.000 auf 318.000 zu. Analysten hatten einen
Anstieg von 308.000 auf 310.000 unterstellt.
Die Frühindikatoren sanken den Erwartungen entsprechend per August um 0,2%. Der Vormonat
wurde von -0,1% auf -0,2% revidiert.
Der „Philadelphia Fed Survey“ per September brach überraschend stark von 18,5 auf -0,4 Punkte
ein. Die Konsensusprognose lag bei 14,3 Punkten.
© Dismal Scientist
Damit hat der Index den tiefsten Stand seit April 2003 markiert. Obiger Chart verdeutlicht den seit
Mitte 2004 unter markanten Schwankungen andauernden sukzessiven Rückgang des Index.
Der Auslieferungsindex sank von 22,3 auf -6,8 Punkte. Der Auftragsindex sackte von 15,7 auf -1,3
Zähler. Dagegen verbesserte sich der Beschäftigungsindex von 8,2 auf 10,7. Der Index, der die
durchschnittliche Wochenarbeitszeit misst, sank markant von 12,4 auf 5,4 Punkte. Mithin ist das
Bild im Bereich der Beschäftigung widersprüchlich.
Der Markt war auf den „Philadelphia Fed Survey“ fokussiert, der sich für den USD belastend
auswirkte. Im Hinblick auf die Amplitude der Abweichung gegenüber der Prognose muss die
Reaktion am Devisenmarkt als unterproportional klassifiziert werden.
Heute steht die Veröffentlichung des Auftragseingangs der Industrie der Eurozone per Juli auf der
Agenda. Analysten unterstellen einen Anstieg um 1,2% im Monatsvergleich nach einem Rückgang
um 2,5% per Juni. Im Jahresvergleich ergibt sich damit voraussichtlich ein Anstieg um 8,8% nach

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