- WK II - Wunsch & Wirklichkeit - Ghandi, 24.09.2006, 11:10
- Re: Die Vergangenheit wird immer unterschiedlich interpretiert werden, - André, 24.09.2006, 14:11
- Re: prinzipiell d`accord, André - Ghandi, 24.09.2006, 15:16
- Re: Nicht nur mir wäre es lieber es ginge à la Ghandi! - André, 24.09.2006, 15:42
- Re: Und hier kommen die nächsten brisanten Nachrichten: - André, 24.09.2006, 15:54
- Exsowjetische Teilrepubliken werden wieder eingesammelt - Ecki1, 25.09.2006, 10:22
- Re: Und hier kommen die nächsten brisanten Nachrichten: - André, 24.09.2006, 15:54
- Re: Nicht nur mir wäre es lieber es ginge à la Ghandi! - André, 24.09.2006, 15:42
- Re: prinzipiell d`accord, André - Ghandi, 24.09.2006, 15:16
- Re: WK II - Wunsch & Wirklichkeit - MausS, 24.09.2006, 17:57
- Re: WK II - Wunsch & Wirklichkeit - Tassie Devil, 25.09.2006, 05:03
- Re: Die Vergangenheit wird immer unterschiedlich interpretiert werden, - André, 24.09.2006, 14:11
WK II - Wunsch & Wirklichkeit
-->>Ich bin nach langem Studium und Abwaegungen zu der Auffassung gelangt, dass Hitler's Intentionen eine Neuordnung Europas mit einer dem deutschen Reich angemessenen, jedoch keinesfalls voellig ueberzogenen Machtstellung, moeglichst ohne jegliche kriegerische Auseinandersetzungen zumindest mit den grossen Nationen darin, waren.
Tassie Devil am 20. September 2006, Beitrag 364475
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August 1942, Winniza in der Ukraine
"Seit langem habe ich alles vorbereiten lassen: als nächsten Schritt werden wir südlich des Kaukasus vorstoßen und dann den Aufständischen im Iran und Irak gegen die Engländer helfen. Ein anderer Stoß wird am Kaspischen Meer entlang gegen Afghanistan und gegen Indien geführt. Dann geht den Engländern das Ã-l aus. In zwei Jahren sind wir an der Grenze Indiens. Zwanzig bis dreißig deutsche Elite-Divisionen genügen.
Dann bricht auch das britische Weltreich zusammen. Singapur haben sie bereits an die Japaner verloren. Ohnmächtig müssen die Engländer zusehen, wie ihr Kolonialreich zusammenbricht." Das klang nicht überheblich. Tatsächlich schien es für Hitler in Europa keinen Widerstand mehr zu geben. Lakonisch fuhr er fort:"Napoleon wollte über Ägypten und Rußland die Welt erobern. Er wäre zum Ziel gekommen, wenn er nicht große Fehler gemacht hätte. Die werde ich vermeiden. Verlassen Sie sich darauf!"
Zitat Adolf Hitlers aus den Spandauer Tagebüchern von Albert Speer, 26. März 1947
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Widersprüchlicher und kontrastreicher können Meinungen bzw. Weltanschauungen wohl kaum sein, als die zwischen dem GröFaZ des 1000jährigen Reiches und einem sympathischen kleinen Mister Devil von Down Under.
Hitler strebt laut eigener Aussage nach nichts Geringerem als der Weltherrschaft (exakt so, wie er es früher plante) und Tassie fabuliert etwas von der „Neuordnung“ Europas (was natürlich indirekt auch nicht ganz falsch ist, nur im größeren Rahmen eben ;-)
Was von Tassie hier bislang zum Thema - zum Teil durchaus faktenreich - dargestellt wurde, ist - im Ganzen gesehen - ein interessantes Wunsch- und Zerrbild des Geschehens während der NS-Zeit.
Eine Frage dazu: Gibt es - ganz allgemein gesprochen - ein reflexhaftes Sehnen nach der scheinbar guten alten Zeit mit einem starken Führer, der mit eiserner, aber gerechter Hand für Recht & Ordnung sorgt? - Eine Sehnsucht, gewachsen aus jener tiefen Abneigung gegen den real-existierenden Sozialismus der „BRDDR“ unserer Tage?
Wie groß ist der Wunsch der Deutschen, angesichts relativ zerfahrener politischer Lage und kaum noch vorhandener Glaubwürdigkeit der Politiker, die jüngere deutsche Geschichte um zu deuten und den „Führer“ in eine Phantasie-Rolle hinein zu projizieren - in die des tragischen germanischen Helden, der stets das Gute will und leider nur Böses schaffte?
Nach dieser Version segelte der liebe Adolf quasi auf den Schwingen der Friedenstaube - stets im Windschatten deutscher Panzer - durch Europa, Richtung Moskau, Ziel-Richtung Indien (siehe oben), baff staunend, wohin ihn die Reise denn noch überall führen würde.
Der Baldur hat in einem Beitrag weiter unten etwas sehr Gescheites zur Subjektivität von Wahrnehmung geschrieben. Und ein geschichtliches Ereignis, das wegen des Tötens so vieler unschuldiger Menschen emotional derart mit „Schuld“ beladen ist, wie das Thema „Wer hat den Krieg angezettelt“, macht es der Objektivität doppelt schwer, durch den Nebel der Vorurteile, Wünsche & Sehnsüchte bis zum Auge des Betrachters durchzudringen.
„Empathie“ ist die Fähigkeit, sich in das Denken & Verhalten Anderer zu versetzen. Generell wird diese dem weiblichen Geschlecht eher zu- und vielen Männern oftmals abgesprochen. ;-)
Wenn man die teilweise doch sehr subjektive, eigenwillige Interpretation der NS-Zeit hier im Forum liest, fragt man sich, ob derjenige, der das schreibt sich schon einmal für eine Sekunde gedanklich mit den Gefühlen und dem Denken der ANDEREN - Franzosen, Engländer, Dänen, Norweger, Polen, Juden etc. - befasst hat.
Gleichwohl, bei der Frage nach der"besonderen" deutschen Schuld, damals wie heute, werden sich hier im Forum Differenzen wohl nur in Nuancen ergeben, wenn überhaupt. - Vielleicht ist es dennoch sinnvoll, das folgende Dokument für diejenigen, die es noch nie gelesen haben, hier rein zu stellen, als Überleitung...

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