- Jim Rogers: Weiter steigende US-Zinsen bei bevorstehender US-Rezession... - certina, 24.09.2006, 19:42
- Re: Die Zinsen macht der Markt, nicht die FED - Theo Stuss, 24.09.2006, 20:04
- Aber die FED kann die Kräfte des Marktes hinauszögern, aber - Laui, 24.09.2006, 21:22
- Re: Die Zinsen macht der Markt, nicht die FED - Theo Stuss, 24.09.2006, 20:04
Jim Rogers: Weiter steigende US-Zinsen bei bevorstehender US-Rezession...
-->hi,
Ist immer wieder nett,"was" von Weltenbummler Jimmy Rogers zu lesen.
tschuess
G.C.
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<font size="4">Jim Rogers: Investoren sollten jetzt von Metallen auf Agrarprodukte umschichten - weil die nämlich noch schneller stiegen...</font>
Mitten in der Jahrhunderthausse von Aktien um das Jahr 2000 herum sattelte Jim Rogers, der zusammen mal mit Georg Soros in 1973 den Quantum-Fonds gegründet hatte, auf Rohstoffe um. Sein ins Leben gerufener International Commodity Index, kurz RICI genannt, der sich aus Metall - und Agrarrohstoffen zusammensetzt, erzielte seitdem einen Wertzuwachs von 265 Prozent. Den aktuellen heftigen Rückgang etwa beim Gold und Kupfer empfindet der Guru lediglich als eine Verschnaufpause im Bullenmarkt. Er gäbe der Rohstoffrallye noch weitere 10 bis 15 Jahre.
Rogers, der sich mit 37 Jahren in 1979 schon mal frühzeitig zur Ruhe gesetzt hatte, kam nicht durch Theorien zu den Rohstoffen, sondern durch seine viele Weltreisen, auf denen er immer wieder sanierungsbedürftige Minen und raffinerien sah. Schon 1980 fuhr er mit dem Motorrad durch China, was ihn bis heute fasziniert.
Weitere publikumsträchtige und mit dicken Büchern abgeschlossene Weltreisen folgten. Und so stehe auch heute im Zentrum seiner Rohstoffeuphorie das Riesenreich China, und es ist für ihn zweifelsfrei d a s Land der Zukunft. In 20 Jahren wäre China die Violkswirtschaft Nummer eins in der Welt, ist er sich sicher.
Und er will aus den USA weg. Zur Zeit probiert er aus, ob er mit seiner Familie (Frau Paige Parker und 3jährighe Tochter Hilton) lieber in Shanghei oder in Singapur leben wird. Seine Villa auf der New Yorker Upper West Side stehe für 15 Millionen Dollar zum Verkauf.
Rogers sieht den Boom allenthalben in China weitergehen. Lediglich beim Immobilienmarkt könne er sich eine Abkühlung vorstellen. Dafür stiege die Nachfrage nach Lebensmittel. Und daher empfiehlt er auch seinen Anhängern, von Metallen nun auf Agrarprodukte wie Baumwolle, Kaffee und Sojabohnen umzuschichten. Diese Preise wären immer noch im Keller, aber die Nachfrage stiege rasant weiter, weil die Menschen in China mehr Geld für den Konsum zur Verfügung hätten.
Weil eben die 1,3 Milliarden (!) Menschen in China wohlhabender würden, und sich eine Mittelschicht bilde, sehe er die rapide Nachfrage nach westlichen Lebensmittelns wie Kaffee oder Orangensaft zunehmen. Auch wollten die Menschenmassen mehr Proteine in Form von Fleisch oder Sojaprodukten zu sich nehmen. Und man würde in dem Riesenreich gerade jetzt erst erkennen, dass man die Bevölkerung auf Dauer gar nicht ernähren könne. Man begänne erst., die Landwirtschaft zu fördern. Bis das Angebot aber der Nachfrage angepasst wäre, würden die Preise für „weiche Rohstoffe“ wie Baumwolle, Zucker, Wolle, Kaffee, Nutzholz, Gummi und vor allem Korn und Ã-lsamen dramatisch steigen.Auf einzelne Lebensmittel wolle er aber seine Empfehlung nicht herunterbrechen. Da müsse schon jeder selbst seine Hausaufgaben machen...
Die Metallpreise kletterten aber laut Rogers ebenfalls weiter. Aber längst gingen nicht mehr alle in China gefertigte Produkte in den Westen. Längst gäbe es eine Mittelklasse in China, die selbst Kühlschränke, Fernseher, Textilien und Computer selbst kaufen würde. Noch gäbe es nur 30 Millionen private Autos in China, während auf den amerikanischen Straßen 235 Millionen rollten. Dabei habe China die vierfache Einwohnerzahl. Es sei wirklich weltfremd zu glauben, dass Chinas Aufstieg vom Land der Bauern zur Industrienation sich nicht im zunehmenden Wettbewerb um Rohstoffe niederschlagen würde.
Dass die Rohstoffmärkte zunehmend und besonders volatil seien, bestreitet er keine Sekunde. Die derzeitigen Kurseinbrüche will er daher nicht als solche bezeichnet wissen, sondern höchstens milde Korrekturen. Er erinnert an die Goldpreisrallye in den 70er Jahren. Ehe Gold damals 1980 das bisherige Allzeithoch von 850 Dollar erreicht hatte, fiel der Preis Mitte der 70er noch mal zwischendurch um 50 Prozent, und zwar von 200 auf 100 Dollar, erinnert er.
Für die USA sieht Altmeister Rogers dagegen schwierigere Zeiten anbrechen. Nach fünf Jahren wirtschaftlicher Expansion sei die grösste Volkswirtschaft der Welt nach reif für eine Rezession. Beginne der Abschwung nicht in diesem Jahr, dann käme er mit Sicherheit im nächsten Jahr, schließlich hätteman in den USA regelmässig alle fünf bis sechs Jahre eine Rezession, und er halte auch die Inflationszahlen, die die US-Regierung herausgebe für geschönt. Der Preis von Benzin habe sich verfünffacht, der Preis für Kupfer versechsfach, und die erzählten einem, man habe keine Inflation festgestellt. Die lügen, ist er sich sicher.
Er erwartet auch, dass die Leitzinsen weiter steigen. Deshalb warnt er auch davor in den US-Dollar zu investieren und empfiehlt als Alternative den Can-Dollar, denn aus Kanada kämen viele Rohstoffe. Diese Währung würde von der weltweiten Entwicklung profitieren. Amerikanische Aktien und Anleihen wolle er dagegen meiden. Er habe zudem all’ seine Anlagen in Schwellenländern mit Ausnahme Chinas verkauft. Denn sollte es nämlich in den USA krachen, seien die Schwingungen an den Börsen der Schwellenländern seiner Ansicht nach auf jeden Fall noch heftiger zu spüren.
Und auf dem amerikanischen Notenbankpräsidenten Ben Bernanke ist Roger übrigens gar nicht gut zu sprechen: Der kenne sich an den Finanzmärkten nicht im Geringsten aus. In seinen Aufsätzen hätte der nie einen Hehl daraus gemacht, dass er Geld drucken würde, um eine Depression zu vermeiden. Rogers gehe somit davon aus, dass die Inflation weiter steigen und damit der Dollar leiden würde: Bernanke werde sich als Desaster für die USA herausstellen...

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