- Studie:Auch Deutsche arbeiten mehr als tarifgefordert+haben zweitmeisten Urlaub - certina, 25.09.2006, 09:36
- Re: Studie:Auch Deutsche arbeiten mehr als tarifgefordert+haben zweitmeisten Urlaub - Inge, 25.09.2006, 14:21
- Re: Deutsche arbeiten...dazu eigene Erfahrung - Baldur der Ketzer, 25.09.2006, 20:05
- Ignoranz/Gleichgültigkeit./. innere Kündigung - Nachtigel, 25.09.2006, 23:17
- Re: Ignoranz/Gleichgültigkeit./. innere Kündigung - Milly, 26.09.2006, 00:04
- Re: Ignoranz/Gleichgültigkeit./. innere Kündigung - Milly - nereus, 26.09.2006, 07:43
- Re: Ignoranz/Gleichgültigkeit./. innere Kündigung - Milly/nereus - certina, 26.09.2006, 11:42
- Re: Ignoranz/Gleichgültigkeit./. innere Kündigung - Milly, 26.09.2006, 12:36
- Re: Ignoranz/Gleichgültigkeit./. innere Kündigung - Milly/nereus - certina, 26.09.2006, 11:42
- Re: Ignoranz/Gleichgültigkeit./. innere Kündigung - Milly - nereus, 26.09.2006, 07:43
- Re: Ignoranz/Gleichgültigkeit./. innere Kündigung - Milly, 26.09.2006, 00:04
- Re: @ Baldur mal ne Frage... und einige stellungsnehmende Aussagen - Worldwatcher, 26.09.2006, 00:56
- Re: Deutsche arbeiten...der Fisch stinkt zuerst am Kopf - Cujo, 26.09.2006, 09:31
- Re: Deutsche arbeiten...der Fisch stinkt zuerst am Kopf - Baldur der Ketzer, 26.09.2006, 15:07
- 50% gehalt - 100% arbeit - gab's auch früher schon - Kicker, 26.09.2006, 11:42
- Ignoranz/Gleichgültigkeit./. innere Kündigung - Nachtigel, 25.09.2006, 23:17
Re: Deutsche arbeiten...der Fisch stinkt zuerst am Kopf/ @ Baldur
-->>Hallo, Cujo,
>soweit ich es mitbekommen habe, ist das ein neuer Chef, der erst seit kurzem die Verantwortung für diese offenbar defizitäre Filiale trägt.
>Die Tatsache, daß die Kassiererin meinen nebensatz als Anlaß nahm, gleich den Chef zu holen, zeigt mir, daß da durchaus ein frischer Wind weht, daß die sich bemühen, mögliche Fehler zu finden und abzustellen.
>Der Knaller ist offenbar schon seit 26 Jahren in diser Firma, in dieser Filiale angestellt. Jetzt kann man lange lamentieren, daß vielleicht ich ungewöhnlich aggressiv gewesen sei (nein, ich hatte Zeit und war gut drauf), daß er ja bisher auch für die Mehrzahl der Kunden akzeptable gewesen sein mußte, usw.
>Zugestanden. Es ist ein Laden, der Marktführerschaft beansprucht, und eine andere Filiale davon glänzte schon seit vielen Jahren mit arroganten, zweifelhaften Mitarbeitern. Bloß scheinbar konnten die sich das leisten, Fassade macht oft blind, ich kann da die zuvor gemachten Bemerkungen (Kunden wertschätzen guten Service oft nicht und rennen zum Billichheimer oder lassen sich blenden von Aufmachung und bekannten Namen).
>Da ich viele Jahre nicht mehr dort war, war dieser Eindruck für mich offenbar ungewohnt und schockierend.
>Ich denke, es war ja gar nicht seine Unkenntnis, was meine Reaktion hervorrief, sondern die absolute Angepisstheit, die Schnoddrigkeit, mit der ihm alles wurscht war in einem offensichtlich völlig leeren Laden in teurer Innenstadtlage. Anstatt zu sagen, oh, da kenne ich mich nicht aus, ich frage mal nach, war ihm alles zuviel, er machte nur das, worum ich ihn als Kunde selber gebeten hatte (rufen sie bitte mal in der Werkstatt an, rufen sie doch dann in der Zentrale an......).
>Das ganze dauerte an die 20 Minuten, nur das Trauerspiel, also nicht das Umsehen vorher und das Gespräch mit Cheffe später eingeschlossen.
>Warum ich überhaupt dort war? Mußte schnell und unkompliziert was besorgen und es war sowohl in der Nähe, als auch zu erwarten, daß es vorrätig war.
>Fazit: er kann sich seit 25 Jahren dort halten, obwohl er sich mit Sachen nicht auskennt, die durchaus im Kernbereich seiner betreuten Abteilung liegen. Ich vermute, er hat viel Stammkunden, die mentalitätsmäßig ihm ähnlich sind. Warum auch nicht, aber objektiv gesehen, ist so jemand als Ansprechpartner im Laden für jedermann deplaziert.
>
>>Zum erstem: Wer ist eigentlich der unfähige Arsch? Ich meine eindeutig der Chef, denn er setzt einen Mann an eine Position auf die dieser nicht vorbereitet wurde!
>Nee, nee, der Chef sucht ja gezielt nach Gründen, wieso da was schief lief, und als ich den Namen des Mitarbeiters nannte, setze er eine Sorgenmiene auf, der weiß schon, wo die Probleme liegen, zumal er ja neu ist, also nicht betriebsblind ist.
>Aber sofort im Anschluß daran ließ er seine völlige Hoffnungslosigkeit durchblicken, er hat bezüglich dieses Typen resigniert, er kann nichts tun, außer ihn rauszuschmeißen, und das darf er eben nicht.
>Und für eine fristlose Kündigung reichen die Beobachtungen nicht, weil er ja nichts klaut oder Kunden ungebührlich behandelt - nein, er ist nur menschlich und fachlich inkompetent, wenn es sich nicht um bekannte Altkunden seiner Generation handelt.
>Bessere Vorbereitung, der ist sich doch mit seinen 26 Jahren in der Firma viel *sicherer* als ein Neudazugekommener, der ist therapieresistent, sieht sicher nur noch seine Rente.
>>Dadurch setzt der Chef seine Fachabteilung in ein schleches Licht, Kunden werden vergrault und somit kann es nicht verwundern wenn der Laden rote Zahlen schreibt.
>>Also ich würde den Chef, der eine unfähige Oberpfeife ist hochkantig rauswerfen.
>Er dankte mir dafür, daß ich ihm die Situation geschildert habe, ich bat ihn, das zuvor dabeistehende Lehrmädchen unabhängig zu befragen, wie sie alles mitbekommen hatte, der weiß, daß das ein Schwachmat ist, aber es sind ihm die Hände gebunden, es hilft nur entfernen, und das verbietet sich.
>Das ist ja das, was ich ausdrücken wollte, im Wildwasser des Tagesgeschäfts reißt ein Ruderverweigerer den Rest auch mit rein, wenns dumm kommt. Aber man muß ihn mit durchziehen, ohne, daß man SAnktionen ergreifen kann. Das ist doch echt daneben.
>
>>Merke: Der Fisch stinkt immer am Kopf zuerst!
>Zugestanden, ich hab ja auch gewußt, daß bei denen Hochnäsigkeit und Überlegensheitsdünkel seit jeher seuchenhaft durch die Kundenberater wabert, mit etlichen löblichen Ausnahmen, sonst wäre ich gar nicht hingegangen.
>Wer zuläßt, daß solche Pfeifen überhaupt 26 Jahre mit im Boot mitschwimmen, hat die Situation mit verschuldet. Einverstanden.
>Aber jetzt haben sie es gemerkt und wollen etwas tun, aber das dürfen sie jetzt auch nicht. Ist vielleicht auch gerecht so, daß mit großer Zeitverzögerung sich alles rächt.
>Erinnert mich übrigens sehr an Mercedes früher, da war das nicht anders.
>
>>Nach meiner Meinung eine total falsche Beurteilung der geschllderten Situation.
>Was die Ursachen anbetrifft, schließe ich mich gerne Deiner Kritik an, aber was die mögliche abhilfe anbetrifft, bleiben denen dort die Hände gesetzlich gebunden - der Chef kännte ja die Kündigung nicht thematisiert, wenn er sich nicht zuvor schon damit befaßt hätte.
>
>>
>>Zum zweiten: Mir persönlich ist ein anständiger ehrenwerter Kloputzer angenehmer als ein überheblicher vermeintlich gebildeter Zeitgenosse der vor lauter Vornehmheit neben die Toilette schei...
>
>Auch da bin ich mit Dir einer Meinung, ich hätte besser sagen sollen, den Gehweg fegen etc., weil es mir auf die Trivialität der Tätigkeit ankam, nicht auf einen unterschwelligen, abwertenden Aspekt, der so mit hereingekommen ist.
>Ich hab mich während meiner Studienzeit öfters mal mit dem Reinigungspersonal an der Uni unterhalten, was ich da zu hören bekam, betreffend Toilettensituation, manchmal auch zu sehen, war unglaublich, wobei man allerdings einen Fremdzugang ebenfalls annehmen mußte, es gibt ja keine Eingangskontrollen - unabhängig davon faßte man sich schon an den Kopf..........
>
>>Übrigens schlechte Beratung ist nach meiner Erfahrung unabhängig vom Lebensalter des Beraters!
>Eben, deswegen war ich so frustriert, ein alter Knabe, der seit 26 Jahren nichts anderes tut, als in dieser Abteilung zu sitzen, hätte es seit 26 Jahren wissen müssen....
>Beste Grüße vom Baldur
------------
Moigäähn Baldur,
danke für die ausführliche Antwort.
Für mich ist noch schwerer die Situation zu beurteilen kenne ja nur Deine Schilderungen, die ich nicht in Zweifel ziehe. Eine Stellungnahme des Angeklagten ist wohl nicht zu bekommen. Sehr bedauerlich! Da Du viele Jahre nicht in dem Laden warst, kannst Du sicher nicht nachvollziehen was in der Zwischenzeit dort abging, die vermuteten roten Zahlen lassen einiges erahnen. Schon gar nicht wie sich der Mitarbeiter verhalten hat oder ob und wann er sein Verhalten änderte.
Mir bekannte Berichte aus dem Bereich Einzelhandel geben folgendes Bild;
Ein großer Kaufhauskonzern verringerte sein Verkaufspersonal aus Kostengründen soweit dass zu verkaufsschwächeren Zeiten ein(e) Verkäufer/in
drei Fachabteilungen betreuen sollte. Zusätzlich wurde noch erwartet das angelieferte Ware auszupacken, zu kontrollieren, sortieren, etikettieren und in Verkaufsregalen einordnen sei. Zu verkaufsstärkeren Zeiten wurde die Anzahl des
Verkaufspersonals auf zwei erhöht. Es spielte dabei keine Rolle um welche Art von Warengruppen es sich dabei handelte. Lagen z.B. Buchabteilung, Haushaltswaren und Sportartikelbereich nebeneinander so waren diese zu betreuen, mit einer entsprechenden Qualität der Beratung, kann man sich ja wohl vorstellen. Motto:Ein Verkäufer - schlecht bezahlt, Ausbildung na ja, notwendiges Übel, Kostenfaktor den können wir überall hinstellen macht eh keinen Unterschied.
Kommt man auf die Idee von einem Rechtsanwalt zu verlangen ad hoc einen neuen Kunststoff zu entwickeln? Von einem Chemiker eine Blinddarmoperation durchzuführen?
Nun zu dem von Dir teilweise mit Recht gescholtenen Verkäufer.
Es ist ja nicht leicht für einen Verkäufer zu erraten, ob ein Kunde angesprochen werden möchte oder nicht. Ich ziehe es meistens vor mich in Ruhe umzusehen und bei Bedarf einen Verkäufer anzusprechen.
Hatte er nicht auch darauf hingewiesen, dass der Bereich in dem er eingesetzt wurde nicht sein Interessengebiet bzm. Fachgebiet sei. Zugegeben der Bursche hat sich außerordentlich unprofessionell (saublöd) verhalten. Die Frage ist nur warum? 26 Jahre kann man so einen Stil nicht erfolgreich durchhalten.
Für mich ist der ´´Chef´´ immer noch unfähig! Erst kurzzeitig in dem Laden gibt er den Mitarbeiter schon auf. Was hat er getan? Mal ein Gespräch geführt um das Problem abzuklären? Frage: Wo präsentiert sich so ein Geschäft eigentlich? In den Vorstandsetagen, Direktorenzimmern, Abteilungsleiterräumen? Wo ist der point of sale? So ein Verkäufer gehört in der Verfassung nicht in den Verkaufsbereich der vergrault die Kunden. Der muß back stage eingesetzt oder filialübergreifend umgesetzt werden. Was aber macht der Chef? Rollt mit den Augen!
Keine Ahnung von Mitarbeiterführung. Statt in einem maroden Laden, in dem die Stimmung bestimmt nicht sonderlich gut ist, die Mannschaft positiv zu motivieren macht er in einem Gespräch mit einem Kunden noch Mitarbeiter nieder. Da *freut* sich die gesamte Belegschaft und ist mit Begeisterung bei der Sache. Dem Kunden wird bestätigt er befindet sich in einem Scheißladen. Der kommt nie wieder und macht auch noch Negativwerbung!
Besser wäre es m.E. gewesen dem Kunden zu sagen Herrn X, guter Mann in seinem Fachbereich, mußten wir aus personellen Gründen hier fachbereichsfremd einsetzen aber wir arbeiten daran die personelle Situation zu verbessern. Dadurch
hangelt er sich etwas am Problem vorbei. Die Belegschaft stellt fest *Prima Chef* der steht zu uns da ziehen wir mit am Strang. Der Kunde sagt sich halb besänftigt: *Na die tun was um die Qualität zu steigern, denen können wir ja noch einmal eine Chance geben.*
Noch eine Bermerkung: Billichheimer und schlechter Service sind mir lieber als
teure Marktführer mit arrogante, zweifelhaften Mitarbeitern und schlechtem Service. Den Kostenunterschied lasse dann lieber ich in meiner Geldbörse!
Die arroganten Verkäufer in den vermeintlich besseren Geschäften kenne ich auch zur Genüge. Habe mir noch zu DM-Zeiten extra zur Einkaufstour von der Bank ein paar 1000 DM Scheine geben lassen, bin dann mit gepflegter etwas über Durchschnitt liegender Kleidung in Läden der schon sehr gehobenen Preisklasse marschiert, wurde dort taxiert und auch zu den Ständen mit Sonderangeboten geleitet, habe meine Auswahl getroffen, Ware einpacken lassen,die 1000 DM Scheine zur Bezahlung auf den Tresen gelegt und die plötzlich aufgerissenen Augen sowie die spontan autretenden Schluckbeschwerden der Verkäufer/innen mit einem inneren Lächeln zur Kenntnis genommen. Beim Verlassen der Läden wurden dann die Türen für mich aufgerissen und ich wurde mit einer Verbeugung verabschiedet. Wollte nur zeigen *Leute geht nicht nach Äusserlichkeiten*.
Gruß
Cujo

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