- USA-Aktienoptionsskandal kostete Investoren bisher mindestens 7,9 Mrd. - certina, 29.09.2006, 10:38
- Re: USA-Aktienoptionsskandal kostete Investoren bisher mindestens 7,9 Mrd. - Doomsday, 29.09.2006, 17:32
USA-Aktienoptionsskandal kostete Investoren bisher mindestens 7,9 Mrd.
-->Rückdatierte Aktienoptionen
<font size="5">US-Optionsskandal vernichtet Abermilliarden </font>
Die betroffene Unternehmen haben massive Kursverluste erlitten.
Etwa 70 Unternehmen, darunter Apple Computer und Home Depot,
müssen sich auf nun Aktionärsklagen gefasst machen.
New York - Der Aktienoptionsskandal in den USA hat den Investoren bisher mindestens 7,9 Mrd. Dollar an Marktwertverlusten beschert. Hintergrund: Unternehmen hatten den Zeitpunkt für die Gewährung von Aktienoptionen rückdatiert und damit Führungskräften Aktien unterhalb des Marktpreises zugeteilt. Die US-Börsenaufsicht SEC und das US-Justizministerium ermitteln nun.
Bei über zwei Drittel der 117 Unternehmen, die bis 31. August Ermittlungen über ihre Optionsgewährung bekannt gaben, ist der Aktienkurs am nächsten Tag gefallen, zeigen Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Kursverluste kosteten im Schnitt 2,6 Prozent vom Marktwert, was 2,5 Prozentpunkte unter der durchschnittlichen Kursentwicklung am selben Tag bei vergleichbaren Unternehmen aus dem Standard & Poor's und Bloomberg-Indizes lag.
Außer Kursverlusten müssen sich etwa 70 Unternehmen, darunter Apple Computer und Home Depot, auf 220 Aktionärsklagen gefasst machen. Mehr als 20 Manager hat der Optionsskandal bislang den Job gekostet, darunter Gregory Reyes, ehemals Vorstandsvorsitzender bei Brocade Communications Systems. Fünf früheren Vorstandsmitgliedern droht eine strafrechtliche Anklage. Mindestens 19 Gesellschaften, auch Broadcom und Applied Micro Circuits, haben bereits den Gewinn um insgesamt 2,5 Mrd. Dollar korrigiert. Über 30 Unternehmen haben angekündigt, es dürfte zu Gewinnkorrekturen kommen, darunter Cablevision Systems.
Die Anlageerträge in der Analyse von Bloomberg basieren auf Unternehmen, die zwischen dem 1. Januar und dem 31. August Ermittlungen bekannt gaben. Die Aktienkurse wurden auf täglicher, wöchentlicher und monatlicher Basis gemessen und zwar ab dem Tag, als das Unternehmen mitteilte, dass Überprüfungen stattfinden. Der Ertrag wurde dann mit einer Gruppe ähnlicher Unternehmen aus dem S&P-Index verglichen. Ein Teil der Kursbewegung dürfte jedoch auf branchen- oder marktspezifische Aspekte zurückzuführen sein. Um dies bei der Ermittlung der Kursreaktion zu berücksichtigen, wurde bei der Kursschwankung der Ausschlag der Marktindizes vergleichbarer Aktien am gleichen Tag abgezogen.
Hierzu ein Beispiel: Der Aktienkurs der Jobbörse Monster Worldwide sackte am 12. Juni 8,1 Prozent ab. Da vergleichbare Aktien an dem Tag 1,8 Prozent einbüßten, wurden nur 6,3 Prozentpunkte der Optionsankündigung zugeschrieben. Der bereinigte Marktwertverlust belief sich bei allen Unternehmen auf insgesamt 7,9 Mrd. Dollar am ersten Handelstag. Bei 78 der 117 Unternehmen gab der Kurs am ersten Handelstag nach, 80 schnitten schlechter ab als vergleichbare Werte. Die größten Verluste verzeichneten QuickLogic und SafeNet. Ihr Aktienkurs sackte um jeweils 22 Prozent ab, während Vergleichsindizes an dem Tag kaum verändert waren.
Nach einer Woche hatten sich 62 von 114 Aktien noch nicht erholt und 71 hinkten den Vergleichswerten hinterher. Insgesamt kam die Gruppe auf einen durchschnittlichen Wochenverlust von zwei Prozent und schnitt 2,6 Prozentpunkte schlechter ab als vergleichbare Aktien. Den größten Kursrutsch erlebte Vitesse Semiconductor. Die Aktie des Mikrochip-Herstellers sackte in den 30 Tagen nach Bekanntgabe der Ermittlungen um stolze 52 Prozent ab. Der 39-Werte umfassende Supercomposite Semiconductors Branchenindex von S&P fiel in dem Zeitraum lediglich um vier Prozent.
Die Kursrückgänge spiegeln die Zweifel der Investoren über die Integrität des Managements wider, erläutert Charles di Bona, Branchen-Analyst bei Sanford C. Bernstein in New York. In ihren Augen seien die Manager"gierig und bestechlich", erklärt Bill Riegel, Chef-Aktienfondsmanager bei TIAA-CREF. [b][i]Bloomberg

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