- Zur deutsch-polnischen Historikerkonferenz in Warschau, Teil I - Zandow, 30.09.2006, 18:29
- Zur deutsch-polnischen Historikerkonferenz in Warschau, Teil II - Zandow, 30.09.2006, 18:34
- Re: Sachlich wahrscheinlich alles zutreffend - noch in den 50ern wurde an dt. - André, 30.09.2006, 19:48
- Über die Eidgenossen habe ich seit der letzten Abstimmung eine bessere - LenzHannover, 01.10.2006, 02:10
- Re: Zur deutsch-polnischen Historikerkonferenz in Warschau, Teil II - Tassie Devil, 01.10.2006, 11:54
- Re: Sachlich wahrscheinlich alles zutreffend - noch in den 50ern wurde an dt. - André, 30.09.2006, 19:48
- Re: ´kleine Würmchen´ - Ghandi, 01.10.2006, 10:32
- Re: Kleines Würmchen - Tassie Devil, 01.10.2006, 13:05
- Re: Kleines Würmchen - nomen est omen - Ghandi, 01.10.2006, 15:21
- Re: Kleines Würmchen - nomen est omen - Tassie Devil, 02.10.2006, 01:25
- Re: Kleines Würmchen - nomen est omen - Ghandi, 01.10.2006, 15:21
- Re: Das kann man auch ganz anders sehen - Tempranillo, 01.10.2006, 13:59
- Re: Das kann man auch ganz anders sehen - ja - Ghandi, 01.10.2006, 15:17
- Re: sorry Tempranillo - Ghandi, 01.10.2006, 15:32
- Re: Das kann man auch ganz anders sehen - Ghandi - nereus, 01.10.2006, 18:49
- Re: Das kann man auch ganz anders sehen - ja - Ghandi, 01.10.2006, 15:17
- Re: Auf dem Obersalzberg: Göring tanzt auf dem Tisch, blutrünstiges Versprechen - Tempranillo, 01.10.2006, 14:56
- Re: Kleines Würmchen - Tassie Devil, 01.10.2006, 13:05
- Zur deutsch-polnischen Historikerkonferenz in Warschau, Teil II - Zandow, 30.09.2006, 18:34
Zur deutsch-polnischen Historikerkonferenz in Warschau, Teil I
-->Hallo Gemeinde,
am 28. und 29. September trafen sich in Warschau"renommierte Wissenschaftler" ("Die Welt", 27.9.06) aus Deutschland und Polen, um gemeinsame Vergangenheit zu diskutieren."Die Welt" schrieb dazu am Mittwoch:
>>>Wurden die Deutschen aus Ostmitteleuropa nach 1945 nun vertrieben oder"umgesiedelt"? Darf, ja muss man an die unschuldigen Opfer dieser gewaltsamen Völkerverschiebung gedenken - oder"relativiert" solches Erinnern die Verantwortung"der" Deutschen für Weltkrieg und Holocaust.<<<
Diesen Fragen soll hier nicht weiter nachgegangen werden.
Weiter in"Die Welt":
>>>Zufällig pünktlich zum eskalierenden Streit um die jüngere deutsch-polnische Vergangenheit hat der Historiker Jochen Böhler seine Erkenntnisse zum Verhalten der deutschen Armee-Einheiten im gerade eroberten Polen jetzt als Buch herausgebracht. Unter dem Titel"Auftakt zum Vernichtungskrieg" stellt der 37-jährige zusammen, was er schon 2004 in einer Ausstellung des Deutschen Historischen Instituts in Warschau präsentiert hatte (Fischer Taschenbuch Frankfurt/Main 2006. 279 S., 12,95 €).
Verbrecherisch war die Kriegführung der Wehrmacht gegen Polen zunächst durch den <font color=#FF0000>unprovozierten</font> Überfall auf den Nachbarstaat am 1. Sebtember 1939 - das bestreitet heute außer wenigen der radikalen Rechten nahe stehenden Publizisten wie Stefan Scheil und Gerd Schultze-Rhonhof niemand mehr.<<<
Im folgenden zitiere ich aus einem Buch ("Überfall auf den Gleiwitzer Sender" von Georg Jaeckel; zitierbar, da nicht auf dem Index stehend). Dabei sind nachprüfbare Ereignisse, welche von deutscher Seite damals sehrwohl als Provokation empfunden wurden, blau markiert. Eine rote Markierung diene lediglich der besonderen Aufmerksamkeit.
Für evtl. sich entwickelnde Diskussionen zum Thema bitte ich sowohl um ein Festhalten an Fakten als auch den Verzicht jeglicher Polemik oder sonstiger(wahrscheinlich sogar strafbarer) Meinungsäußerungen.
Zitate aus dem Buch:
>>>>>
Der Überfall auf den Gleiwitzer Sender, der laut heute üblicher Ansicht von der nationalsozialistischen Führung als Anlaß für den Einmarsch der Deutschen in Polen fingiert wurde, hat allem Anschein nach nicht stattgefunden. Die Meldung vom Überfall wurzelte entweder in einem Missverständnis deutscherseits oder in der Meldung eines polnischen Rundfunksenders (möglicherweise sogar des britischen Senders, der im polnischen Teil Oberschlesiens stationiert war). Eine Falschmeldung durch den polnischen Rundfunk entspräche auch ganz der polnischen Verhaltensrichtung vor Kriegsbeginn. Dieses Verhalten war ausgerichtet auf eine ununterbrochen sich steigernde Provozierung der Deutschen, um diese in einen Krieg zu zwingen. Es gab in den Tagen, Wochen und Monaten vor dem Kriegsausbruch so viele und so schwerwiegende Provokationen von polnischer Seite, darunter <font color=#0000FF>hunderte von Grenzverletzungen durch polnisches Militär und polnische Terrorbanden mit Morden, Feuerüberfällen, Brandschatzungen, Gebäudesprengungen und Brückenzerstörungen, dazu eine sich ständig steigernde Drangsalierung der deutschen Minderheit in Polen mit zahlreichen Morden, Misshandlungen, Verhaftungen, Enteignungen, Hauszerstörungen, Verfolgungen der evangelischen Kirche, Vertreibungen u.a.m.</font>, sodaß es gar nicht erforderliche war, einen Anlaß zum Krieg zu fingieren. Der Krieg war schon da, er war nur noch nicht förmlich erklärt. Und angefangen hatte ihn offensichtlich nicht die deutsche, sondern die polnische Seite. Obendrein <font color=#0000FF>kam es am 31. August auch noch zur Generalmobilmachung des polnischen Heeres</font>. Das allein kam schon einer Kriegserklärung gleich. Bei dem angeblichen Überfall auf den Sender Gleiwitz <font color=#0000FF>gab es nicht einmal ein Todesopfer unter den Deutschen</font>, hingegen <font color=#0000FF>gab es solche Todesopfer bei anderen Grenzzwischenfällen in diesen Tagen (bei Pfalzdorf und Röhrsdorf) und in den Tagen zuvor (bei Sonnenwalde, Alt-Eiche und Neukrug) </font>, außerdem <font color=#0000FF>wurden am 31. August der deutsche Konsul in Krakau ermordet, die Eisenbahnbrücke bei Dirschau gesprengt, Teile Danzigs von polnischen Truppen besetzt - nachdem zuvor schon die Nahrungsmittelzufuhr aus Polen nach Danzig unterbunden worden war - und obendrein gab es noch an dutzenden von Stellen militärische Überfälle in reichsdeutsches Gebiet hinein, während in Polen die Morde an Deutschen sprunghaft anstiegen, um schließlich in den folgenden Tagen im gezielten, hauptsächlich nach Listen vorgenommenen Massenmord an 40.000 bis 60.000 Deutschen zu gipfeln</font>. Warum also einen Fall fingieren, wo es doch genügend echte Fälle gab, Fälle, die wirklich stattfanden, Fälle von eindeutiger kriegsmäßiger Aktivität, mit denen Deutschland gezwungen werden sollte, endlich militärisch zu reagieren! Die deutsche Regierung bemühte sich zwar seit langem und mit großer Intensität, den Konflikt auf diplomatischem Wege zu überwinden. Doch dieses Bemühen bewirkte keine Abschwächung, sondern nur eine Verschärfung der antideutschen Aktivitäten. Offensichtlich wollte man keine diplomatische, sondern eine kriegerische Lösung. Polen hatte dafür die volle Rückendeckung Frankreichs und Englands. Die herrschenden Kreise in Polen, England, Frankreich und die mit ihnen verbundenen überstaatlichen Machtgruppen wollten ganz einfach das vollenden, was sie mit dem Ersten Weltkrieg und dem Versailler Diktat gegonnen hatten: die völlige Zerschlagung Deutschlands und des deutschen Volkes, die Vernichtung des neuen Karthago. Hierbei erhofften die maßgebenden Kreise in Polen das, was von ihnen immer wieder gefordert worden war: die Ausdehnung Polens bis zur Oder und Neiße. Die chauvinistische Aufhetzung Polens durch katholische, faschistische und freimaurerische Führer, englische Agenten und deutsche Widerstandskreise, die englische Blankogarantie, der polnische Korridor, die gewaltsame Entdeutschung Westpeußens, Posens und Oberschlesiens mit den dabei stattfindenden Drangsalierungen, Enteignungen, Gewalttaten - sie waren nichts anderes als das zielstrebige hergerichtete Pulverfaß. Es liegt Material vor, das Bände füllt.
…
Die damalige Entwicklung wird natürlich von der regierenden Geschichtsschreibung ganz anders gesehen. Die Deutschen haben den Krieg verloren, und der Sieger schreibt die Geschichte. Und da sich der Sieger nicht die Wiederauferstehung der Wahrheit und des Rechts, und schon gar nicht die eines deutschen Deutschlands zum Ziel gesetzt hat, ist seine Geschichtsschreibung (und die seiner Helfershelfer unter den Deutschen) entsprechend. Doch die Geschichtsschreiber des Siegers mögen mir erklären, wieso der von ihnen so hochgespielte Fall Gleiwitz mit keinem einzigen Wort in der Rede erwähnt wird, die Hitler am 1. September 1939 vor dem deutschen Reichstag hielt, um dem deutschen Volk und der Weltöffentlichkeit darzulegen, warum es zum Krieg mit Polen kam. Ist das nicht höchst seltsam?
Tja, Geschichtsfälschung will gelernt sein.
Roland Bohlinger
Der Überfall auf den Gleiwitzer Sender
…
Im Nürnberger Prozeß und in Massenmedien berichtete später der SS-Sturmbannführer Naujocks von einem Plan, wonach er von SD-Chef Heydrich ausersehen worden sei, mit fünf oder sechs ausgesuchten polnisch sprechenden Männern einen Überfall auf den Gleiwitzer Sender vorzutäuschen, weil man einen Kriegsgrund gegen Polen brauchte. Doch sind die Widersprüche zwischen den einzelnen Berichten von Naujocks so zahlreich und schwerwiegend, daß diese nicht als wahrheitsgetreue, zuverlässige Unterlagen gelten können.
Als Falschmeldung erweist sich auch, daß in den Berichten mehrfach von Schießereien gesprochen wird, die während des Überfalls geschehen sein sollen. Wegen der zunehmenden Kriegsgefahr baute im Sommer 1939 die Reichswehr die Grenzwacht auf, eine aus Freiwilligen bestehende paramilitärische Organisation, in der das Offizierskorps von Reserveoffizieren gestellt wurde. Im Raum Gleiwitz wurde mit ihrem Aufbau der Volksschullehrer Otto Radek beauftragt, Oberleutnant d.R., später Hauptmann d.R. des Weltkriegs 1914/18, und als verantwortlicher Kommandeur eingesetzt. Seit dem 24. August 1939 war die Grenzwacht voll im Einsatz, mit scharfer Munition ausgerüstet und mit dem Objektschutz beauftragt. Der Sender wurde von der 3. Kompanie, Grenzwachbatallion 1/68 bewacht.
Nach dem Bericht von Naujocks stürmte am 31. August 1939 um 20.30 Uhr angeblich ein Kommando in polnischer Uniform schießend in das Gebäude des Senders und überwältigte das Bedienerpersonal, <font color=#0000FF>wobei es im Senderaum zu einer „furchtbaren Schießerei“ gekommen sein soll, bei der Naujocks mehrfach mit der Pistole gegen die Decke geschossen haben</font>. Dann hätten die Männer „lautlos, wie sie gekommen waren“, das Gelände des Senders verlassen. Nur ist dies ein reiner Phatasiebericht, weil das Haus durch eine Wachmannschaft geschützt war, die es vor dem Betreten Unbefugter schützte.
Eine ungeklärte Frage ist, wie der Rundfunk dazu kam, ein immerhin wichtiges Ereignis zu melden, das gar nicht stattgefunden hatte. Denn der Kommandeur erfuhr von dem Vorfall zu Hause in den Radionachrichten. Darauf ließ er sich in seinem Dienstwagen zum Sender fahren. <font color=#0000FF>Die Wachmannschaft bis auf einen Posten, der seelenruhig auf und ab schritt, schlief und wußte von nichts. Als der Kommandeur die Wache vorhielt: „Hier ist doch geschossen worden, da müssen doch die Einschüsse feststellbar sein“, konnte er sich überzeugen, daß es im ganzen Hause keine Einschußspur gab</font>. Die Wachmannschaft berichtete allerdings, daß sie einige SS-Männer in Zivil, die sich ordnungsgemäß ausgewiesen hätten, in den Senderaum gelassen hätten, wo sie über ein Wettermikrophon Sprechübungen in Deutsch und Polnisch veranstaltet hätten. Nach wenigen Minuten hätten sie sich aber mit „Heil Hitler“ wieder korrekt verabschiedet.
Hier war offensichtlich eine Zwecklüge verbreitet worden, nachdem ein irgendwann einmal erwogenes Unternehmen nicht durchgeführt worden war. Der Kommandeur rief daher vom Sender aus beim Armee-Kommando in Breslau an, das ihn beschied, daß alles in gewellter Ordnung sei. Doch wurde er zu absolutem Schweigen verpflichtet. Dies läßt darauf schleißen, daß höheren Orts irgendwann einmal mit dem Gedanken eines fingierten Überfalls gespielt worden war.
Daß am deutschen Sender Ruhe herrschte, wird durch einen Hitlerjungen und unabhängig davon auch von Bewohnern in der Nachbarschaft bestätigt. Diese waren von Breslauer, durch die Rundfunkmeldung „ganz aufgeregten“ Verwandten angerufen worden und staunten nun wegen der in ihrer Nähe herrschenden Ruhe darüber, daß dort ein Überfall mit Schießerei stattgefunden haben soll. Eine offene Frage ist, wie es im Breslauer Sender zu der falschen Radiomeldung über die Schießerei im Gleiwitzer Sender kam, die den Kommandanten zum Eingreifen im Sender Gleiwitz veranlaßten. Otto Radek, der als Kriegsteilnehmer in sechsjährige jugoslawische Kriegsgefangenschaft geriet, von wo er 1951 nach Marbach am Neckar kam, setzte sich 1962 mit seinem Gleiwitzer Lansmann Eberhard von Zalewski in Verbindung, um die Angelegenheit zu klären. Leider mußte er wegen fortschreitender Krankheit seine Untersuchungen abbrechen. Im Zuge der deutsch-polnischen Verständigung wäre es von großem geschichtlichem Wert, bei den zuständigen polnischen Stellen nachzuforschen, ob die damaligen Nachrichten des Reichssenders Breslau, die falsche Meldung über die Schießereien im Gleiwitzer Sender brachten und den Kommandeur Otto Radek zum Eingreifen veranlaßten, amtlich gespeichert und vielleicht bis heute aufbewahrt wurden.
Dem Auftreten der Männer, mit denen die Wache zu tun hatte, lag zweifellos ein Auftrag zugrunde. Sollte dieser aber dahin gegangen sein, für Hitler einen Kriegsgrund zu schaffen, dann war die politisch-militärisch wirklichkeitsfrend.
Die polnischen Okkupationsbestrebungen in Posener Land
Schon <font color=#FF0000>1907</font> schrieb Przeglad Wszechpolski (Allpolnische Revue):
<font color=#FF0000>„Dumm ist Polen ohne Posen. Armselig würde tatsächlich das künftige Polen … nicht nur ohne Posen, sondern auch ohne Schlesien, ohne Zutritt zum Meere, also ohne Danzig und Königsberg sein … die jetzt zu Preußen gehörenden Provinzen bilden eine notwendige Bedingung für das Erstehen des Polenreiches …“</font>
Am 1. August 1914 kam es zu dem von Polen herbeigesehnten deutschen Krieg gegen Rußland. Durch seinen Siegeszug befreite der deutsche Soldat 1915 Russisch-Polen von der russischen Herrschaft, und am 5. November 1916 proklamierten die Mittelmächte das Königreich Polen. Als aber Punkt 13 der Wilsonschen Punkte, wonach der polnische Staat „die von unbestreitbar polnischer Bevölkerung bewohnten Gebiete umfassen“ sollte, zu polnischen Forderungen nach der ganzen Provinz Posen, Danzig und dem größten Teil von West- und Ostpreußen führte, protestierten am 25. und 27. Oktober 1918 die Vertreter Brombergs mit der Erklärung, deutsch sein und bleiben zu wollen. <font color=#0000FF>Mitte Oktober 1918 geschahen in der Provinz Posen die ersten polnischen Gewalttaten gegen Deutsche, und nach dem Waffenstillstand am 11. November kam es in Warschau zu offenen Feindseligkeiten, wobei die deutsche 17.000 Mann starke Besatzung von einer kleinen Zahl polnischer Legionäre entwaffnet wurde. In Ostrowo wurde das 7. Polnische Infanterie-Regiment aufgestellt, überall bildeten sich polnische Volkswehren, Bürgerwehren und Kriegervereine.</font> <font color=#FF0000>Zur Internierung deutscher Zivilisten wurden in Szcypiorno und Stralkowo im Posener Raum die ersten europäischen Konzentrationslager eingerichtet, denen nach 1926 weiter folgten.</font>
…
Die polnische Provokationsstrategie
Die Russen waren 1915 in Polen bis an die Beresina, die Grenze von 1793, zurückgeworfen worden. Der Sonderfriede von Brest-Litowsk am 9. Februar 1918 zwischen Deutschland und der als selbständig anerkannten Ukraine hatte die Polen, die selbst ukrainisches Gebiet begehrten, tief verletzt. Am 3. März 1918 mußte Rußland u.a. auf seine Provinzen Polen und die Ukraine verzichten. Am 14. November 1918 wurde die polnische Republik ausgerufen und Josef Pilsudski zum Staatsoberhaupt ernannt.
…
<font color=#FF0000>1930</font> schreibt die Zeitschrift Mocarstwoiwec:
<font color=#FF0000>„Wir sind uns bewußt, daß Krieg zwischen Polen und Deutschland nicht vermieden werden kann … Unser Ideal ist, Polen mit Grenzen an der Oder im Westen und der Neiße in der Lausitz abzurunden und Preußen bis zur Spree einzuverleiben. In diesem Krieg werden keine Gefangenen gemacht, es wird kein Platz für humanitäre Gefühle sein.“</font>
1932 schreibt der Danziger polnische Generalkonsul Lalicky:
„… Auch die vom germanischen Haß geknechteten Ostpreußen kehren wieder in den Schoß des Vaterlandes zurück. …“
<font color=#0000FF>Seit März 1932 entstand eine bedrohliche polnische Truppenkonzentration um Ostpreußen. Handelspolitische Maßnahmen Berlins beantwortete Pilsudski wiederholt mit militärischen Aufmärschen an der Grenze</font>, was die Reichswehrführung einen Einfall in Schlesien oder Ostpreußen befürchten ließ. Der polnisch-sowjetische Pakt von 1932 verstärkte die Berliner Befürchtungen eines polnischen Präventivschlages. Der militärisch hochüberlegene Pilsudski ging 1933 zweimal Paris um Mitwirkung bei einem Überfall auf Deutschland an, das aber ablehnte. <font color=#0000FF>1934 kündigte Polen, das seine Ausweisungs-, Enteignungs- und Polonisierungspolitik verstärkt fortsetzte, die Minderheitenschutzverträge auf und entzog damit die Minderheitenfrage der Einflussnahme des Völkerbundes</font>.
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Die Auswirkungen des Deutschenhasses zeigte sich in verschiedenster Weise: <font color=#0000FF>Verbot der deutschen Sprache bei den Gottesdiensten - Auflösung deutscher Organisationen - Verbot deutscher Schulen und Ferienkolononien - Verbot deutscher Zeitungen - Schließung deutscher Wirtschaftsbetriebe - Kündigungen und Entlassungen bei Arbeitsstellen - Frevel gegen Kirchen und Friedhöfe - Terror gegen Personen und Sachen - Genocid an den Deutschen. [Wohlgemerkt: das geschah lange von dem Kriegsausbruch 1939!]</font>
Am 25. Februar 1938 gilt die Stimmung der Deutschen in Polen als hoffnungslos und verzweifelt. Sie sind enttäuscht, daß die deutsche Presse keine Notiz von ihrem Leid nimmt, und sie sehen mit Grauen und dem Gefühl absoluten Verlassenseins ihrem Untergang entgegen. Die schärfste deutschfeindliche Kundgebung der letzten acht Jahre fand am 25. Februar 1939 vor dem Warschauer Botschaftsgebäude statt. <font color=#0000FF>Zum ersten Mal sang man den Haßgesang der Rota. Sprechchöre wechselten sich ab, wie „Nieder mit Hitler“, „Fort mit den deutschen Hunden“, „Es lebe das polnische Danzig“. Auf einer Kundgebung der Akademischen Legion am 28. Februar in der Warschauer Universität, an der u.a., wie der Botschafter berichtet, der vom Kriegsminister ernannte Leiter der Legion eine von Ausfällen gegen Deutschland durchsetzte Rede, die auch die Forderung nach alten deutschen Gebieten an Polen enthielt (Zwischenrug: „Das polnische Ostpreußen!“). Im Juni oder Juli 1939 äußerte Marschall Rydz-Smigly in einer Offiziersversammlung die von einem Teilnehmer registrierten Worte:
„Polen will den Krieg mit Deutschland, und Deutschland wird ihn nicht verhindern können, selbst wenn es das wollte.“
An der ostpreußischen Grenze werden drei polnische Angriffsdivisionen und eine Panzerbrigade zusammengezogen, gegen die oberschlesische Grenze marschieren zwei Divisionen und eine Kavalleriebrigade, um Danzig zieht sich der Ring der polnischen Truppen immer enger zusammen. Am 24./25. März 1939 wird dem Auswärtigen Amt die kurzfristige Einziehung vom 3-4 Jahrgängigen Reservisten und von Reserve-Offizieren technischer Truppen, das Auslaufen der Kriegsflotte sowie die Zusammenziehung von 4.000 Mann polnischer Truppen bei Gdingen gemeldet. Am 31. März 1939: Mobilmachung Polens. Aufmarsch polnischer Truppen an der Grenze von Ostpreußen, Schlesien, Brandenburg, Pommern. Seit Juli 1939 fallen jede Nacht mit ständig wechselndem Einsatzort polnische Reiter sengend und mordend im ostpreußischen Grenzgebiet ins Reich, Deportationen vieler tausend Volksdeutscher in Konzentrationslager, über 200 von polnischem Militär hervorgerufene Grenzzwischenfälle, Grenzüberschreitungen und damit verbundene Gewalt- und Mordtaten. Am 25. August 1939 erklärte Hitler dem britischen Botschafter Sir Neville Henderson: Die polnischen Provokationen seien unerträglich geworden. In der letzten Nacht seien 21 neue Grenzzwischenfälle seitens Polen erfolgt.</font>
Deutschland sei im Interesse des europäischen Friedens fest entschlossen, diese Zustände an seiner Ostgrenze zu beseitigen. Die Korridorreglung werde von Deutschland als die schwerste Belastung des Versailler Vertrages empfunden. Doch am gleichen Tage schloß Großbritannien mit Polen einen engen Bündnisvertrag [mit dem Großbritannien Polen seinen Beistand im Kriegsfall zusicherte, auch wenn der Krieg von Polen in Gang gesetzt würde, R.B.]. Am 28. August erschien Henderson bei Hitler. Dieser war freundlich, forderte aber die Entsendung eines bevollmächtigten Vertreters Polens bis zum 31. August nach Berlin, der aber nicht erschien.
30. August 1939: Einstellung des Zugverkehrs von und nach Ostpreußen durch Polen.
31. August 1939: Ermordung des deutschen Konsuls in Krakau. - Generalmobilmachung Polens. - Sprengung der Eisenbahnbrücke bei Dirschau durch Polen. - <font color=#0000FF>Einfall polnischer Truppen im Freistaat Danzig.</font>
[Damit ist eindeutig klar, wer den Krieg nicht nur provozierte, sondern auch anfing und dass es eines fingierten Überfalls auf den Gleiwitzer Sender gar nicht bedurfte - falls ein solcher je geplant gewesen sein sollte. R.B.]
Hitlers endgültiger Angriffsbefehl: Angriff am 1. September 4.45 Uhr.
Am 31. August früh erscheint bei Henderson Botschafter Lipski, und jener setzt ihm die deutschen Vorschläge auseinander mit der abschließenden Bemerkung:
„Das ist doch alles nicht unvernünftig.“
Um 18.30 Uhr: Lipski bei Ribbentrop. Er verneinte die Frage, ob er bevollmächtigt sei, die Lage mit ihm sachlich zu diskutieren. Josef Beck im Sommer 1939 gegenüber Außenminister Gafencu, Rumänien:
„Im Gegensatz zu allen seinen Vorgängern erkennt Hitler die Realität der bolschewistischen Gefahr, … auf Grund seiner Doktrin und seiner Vergangenheit und aus seinem ganzen politischen und nationalen Wesen heraus kann er mit dem bolschewistischen Rußland nicht in Einklang kommen! Ich weiß, daß hier für das Deutschland Hitlers das zentrale, grundlegende und entscheidende Problem ist. … Welches Interesse könnte infolgedessen Deutschland daran haben, gegen Polen Krieg zu führen? Die Schwächung Polens käme Rußland zugute; wenn der polnische ‚Vorposten’ fallen sollte, würden sich Europas Tore dem bolschewistischen Ansturm öffnen. Glauben Sie, daß Hitler das will? Ich weiß, daß er es nicht will! …“
<font color=#FF0000>Dazu erklärte 1943 der exilpolnische Minister General Sosnkowski in London vor Journalisten:
„Hitler wurde vor die Notwendigkeit gestellt, Krieg zu führen zu einem Zeitpunkt, da er weitere unblutige Siege zu erringen hoffte.“</font>
…
Beim Einmarsch fielen den Deutschen in Warschau die Akten des Außenministeriums und des Geheimdienstes in die Hände. Das Auswärtige Amt veröffentlichte 1940 die wichtigsten Akten. Sie beweisen dokumentarisch die polnische Urheberschaft am Kriegsausbruch.
…
Nachschrift
Nach der Drucklegung äußerte eine Oberschlesierin gegenüber dem Verfasser, sie habe während des Krieges mit anderen in Oberschlesien den britischen Sender für Deutsche gehört und sei überzeugt, daß die Behauptung, Hitler habe einen polnischen Überfall auf den Sender Gleiwitz vortäuschen lassen, um einen Grund für einen Angriff auf Polen zu haben, vom britischen Sender stammt. Da antideutsche Falschmeldungen eine wichtige Aufgabe dieses Senders waren, ist dies durchaus plausibel. Leser, die hierzu etwas zu sagen wissen, werden zur Klärung des Falles um eine Mitteilung gebeten.
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(Teil II folgt)

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