- Zur deutsch-polnischen Historikerkonferenz in Warschau, Teil I - Zandow, 30.09.2006, 18:29
- Zur deutsch-polnischen Historikerkonferenz in Warschau, Teil II - Zandow, 30.09.2006, 18:34
- Re: Sachlich wahrscheinlich alles zutreffend - noch in den 50ern wurde an dt. - André, 30.09.2006, 19:48
- Über die Eidgenossen habe ich seit der letzten Abstimmung eine bessere - LenzHannover, 01.10.2006, 02:10
- Re: Zur deutsch-polnischen Historikerkonferenz in Warschau, Teil II - Tassie Devil, 01.10.2006, 11:54
- Re: Sachlich wahrscheinlich alles zutreffend - noch in den 50ern wurde an dt. - André, 30.09.2006, 19:48
- Re: ´kleine Würmchen´ - Ghandi, 01.10.2006, 10:32
- Re: Kleines Würmchen - Tassie Devil, 01.10.2006, 13:05
- Re: Kleines Würmchen - nomen est omen - Ghandi, 01.10.2006, 15:21
- Re: Kleines Würmchen - nomen est omen - Tassie Devil, 02.10.2006, 01:25
- Re: Kleines Würmchen - nomen est omen - Ghandi, 01.10.2006, 15:21
- Re: Das kann man auch ganz anders sehen - Tempranillo, 01.10.2006, 13:59
- Re: Das kann man auch ganz anders sehen - ja - Ghandi, 01.10.2006, 15:17
- Re: sorry Tempranillo - Ghandi, 01.10.2006, 15:32
- Re: Das kann man auch ganz anders sehen - Ghandi - nereus, 01.10.2006, 18:49
- Re: Das kann man auch ganz anders sehen - ja - Ghandi, 01.10.2006, 15:17
- Re: Auf dem Obersalzberg: Göring tanzt auf dem Tisch, blutrünstiges Versprechen - Tempranillo, 01.10.2006, 14:56
- Re: Kleines Würmchen - Tassie Devil, 01.10.2006, 13:05
- Zur deutsch-polnischen Historikerkonferenz in Warschau, Teil II - Zandow, 30.09.2006, 18:34
Re: ´kleine Würmchen´
-->Hi Zandow,
wenn du erlaubst, formulieren wir das Geschehen etwas flapsiger & einprägsamer:
Die frechen Polen haben sich vorgedrängelt!
Des Führers Plan war ursprünglich gewesen, in seiner bislang erfolgreichen Salamitaktik fortzufahren und sich die Kandidaten EINZELN vorzuknöpfen - von West nach Ost, in der Reihenfolge: Frankreich, Russland u.s.w.
Dummerweise gab´s den englisch-französischen Beistandspakt für Polen (den er nicht besonders ernst nahm).
Der von dir eingestellte Text hatte dabei aus Hitlers Sicht gerade mal Kreisliga-Format, weil IHN kleine Scharmützel wie diese nicht interessierten. Er wollte ganz woanders hin:
Champions League- bzw. Weltliga waren seine Ziele. Und Polen gehörte in seinen Augen nun wahrlich nicht in diese Kategorie - ein Gegner zum Aufwärmen, mehr nicht.
Siehe dazu am Schluss des Beitrages die Auszüge aus Hitlers Ansprache vor den Oberbefehlshabern auf dem Obersalzberg vom 22.08.1939 („´Unsere Gegner sind kleine Würmchen´“)
<hr>
Ganz generell können wir uns auch überlegen, nach welchem Maßstab wir das WK II-Geschehen bewerten wollen.
Eine Möglichkeit ist, wie auf einem Kerbholz aufzurechnen, welche Seite die schlimmsten Schurkenstreiche begangen hat. Das ist die etwas weinerliche Gutmenschen-Methode.
Die Zweite: Du kannst im Sinne von dottore vorgehen und schauen, wer die klügste Machtpolitik betrieben hat.
Bei allem, was man Adolf Hitler vorwerfen kann und muss: Klare Ziele & Interessen verfolgte der Bursche immer - ganz im Gegensatz zu unseren heutigen Politikern.
Ein universell gültiges Bewertungskriterium für Punkt 2 postulierte bereits anno 1513 Niccolo Machiavelli in seinem „IL Principe“:
<center>„Die LUST, seinen Besitz zu vergrößern, ist ein natürliches und allgemein verbreitetes Verlangen
und diejenigen, die es tun, wenn sie es können,
werden gelobt oder wenigstens nicht getadelt.
Wenn sie es aber nicht können und
es doch auf alle Weise tun wollen,
so ist das ein Fehler und muss getadelt werden.“</center>
[img][/img]
<hr>
Adolf Hitler am 22.8.39 vor den Oberbefehlshabern:
Es war mir klar, daß es früher oder später zu einer Auseinandersetzung mit Polen kommen mußte. Ich faßte den Entschluß bereits im Frühjahr, dachte aber, daß ich mich zunächst in einigen Jahren gegen den Westen wenden würde und dann erst gegen den Osten....
Es wurde mir klar, daß bei einer Auseinandersetzung mit dem Westen Polen uns angreifen würde. Polen strebt den Zugang zum Meer an....
Wesentlich hängt es von mir ab, von meinem Dasein, wegen meiner politischen Fähigkeiten.... In der Zukunft wird es wohl niemals wieder einen Mann geben, der mehr Autorität hat als ich.....
Unsere Gegner haben Führer, die unter dem Durchschnitt stehen. Keine Persönlichkeiten. Keine Herren, keine Tatmenschen....
Es ist notwendig, das Militär zu erproben. Wenn irgend möglich, nicht in einer Generalabrechnung, sondern bei der Lösung einzelner Aufgaben.
Das Verhältnis zu Polen ist untragbar geworden.... Meine Vorschläge an Polen (Danzig und Korridor) wurden durch Eingreifen Englands gestört....
Jetzt ist die Wahrscheinlichkeit noch groß, daß der Westen nicht eingreift. Wir müssen mit rücksichtsloser Entschlossenheit das Wagnis auf uns nehmen....
In England ist keine tatsächliche Aufrüstung, sondern nur Propaganda....
In Frankreich ist Mangel an Menschen (Geburtenrückgang). Für die Aufrüstung geschah wenig. Die Artillerie ist veraltet. Frankreich wollte nicht in dieses Abenteuer hinein....
Wir werden den Westen halten, bis wir Polen erobert haben.... Unsere Gegner sind kleine Würmchen....
Rußland hat kein Interesse an der Erhaltung Polens... Vorschlag eines Nichtangriffspakts....Von Ribbentrop wird übermorgen den Vertrag schließen.
Nun ist Polen in der Lage, in der ich es haben wollte....
Die politische Zielsetzung geht weiter. Anfang zur Zerstörung der Vormachtstellung Englands ist gemacht....
Quelle: Hans-Adolf Jacobsen: Der Weg zur Teilung der Welt, 1977

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