- Klartext zur Globalisierung - Albrecht, 14.10.2006, 18:27
- Re: Klartext zur Globalisierung - Inge, 14.10.2006, 20:54
- Re: Stieglitz zur Globalisierung - Doomsday, 15.10.2006, 17:20
- Re: Klartext zur Globalisierung - Burning_Heart, 14.10.2006, 21:17
- Klartext zur Globalisierung. Wo? - prinz_eisenherz, 14.10.2006, 21:21
- Danke für diesen Text, @Prinz - Vanitas, 15.10.2006, 11:35
- Re: Beispiel Grohe - Emerald, 15.10.2006, 12:22
- Auch wenn ich die Botschaft verstehe - Grohe ist ein schlechtes Beispiel - TESLA, 15.10.2006, 20:23
- Grohe ist ein schlechtes Beispiel. Leider ist mir kein besseres eingefallen.:)) - prinz_eisenherz, 15.10.2006, 22:17
- Re: Die Ursache g emäß Meinhard Miegel - Hasso, 15.10.2006, 10:06
- Quelle? - fridolin, 15.10.2006, 11:29
- Re: Quelle? - Hasso, 15.10.2006, 12:30
- Die deformierte Gesellschaft heißt der Schinken - Plfichtlektüre... - TESLA, 15.10.2006, 20:14
- Die Ursache liegt woanders. - offthspc, 15.10.2006, 12:30
- Quelle? - fridolin, 15.10.2006, 11:29
- Re: Klartext zur Globalisierung - Inge, 14.10.2006, 20:54
Re: Klartext zur Globalisierung
-->Hi
>Bohrende Fragen:
>Um die folgenden Fragen schlagen Politiker und Medien einen weiten Bogen. Warum bloß?
>1. Wie kann es sein, dass vor der Globalisierung (vor 1980) die Reallöhne im Durchschnitt um 5 % pro Jahr stiegen, seit Beginn der eigentlichen Globalisierung (Abbau der Zollgrenzen) die Reallöhne sinken?
Unsere inflabedingten zu hohen Löhne wurden durch niedrigere ersetzt.
>2. Wie kann es sein, dass wir vor der Globalisierung und vor der EU in der BRD meistens eine Vollbeschäftigung hatten, es danach aber zur unüberwindbaren Massenarbeitslosigkeit kam?
Outsourcing, Automatisierung, Staatsschulden.
>3. Wie kann es sein, dass nicht eine einzige der vielen Gesetzesänderungen und neoliberalen Reformen seit 1980 wirklich gegriffen hat?
Weil Politiker nur gute Miene zum bösen Spiel der Großkapitalisten machen.
Und die wollen niedrige Löhne.
>4. Wie kann es sein, dass der immense technische Fortschritt seit 1980 nicht mehr zur Verbesserung des Lebensstandards beitrug?
Wenn teuere durch billige Arbeiter ersetzt werden, sinken hier die Löhne und steigt die Arbeitslosigkeit. Wenn darum das Geld immer weniger reicht, dann sinkt der Lebensstandard.
>5. Wie kann es sein, dass die etwa 70prozentige Produktivitätssteigerung seit 1980 für die Bevölkerung unseres Landes keine positiven Auswirkungen hatte?
Vor allem weil die Abgaben so stark gestiegen sind.
Unsere Maschinen und Know-how sind so hoch im Vergleich zu damals, daß wir theoretisch nur noch zwei Tage die Woche arbeiten müssten um genug für ein angenehmes Leben zu produzieren. Statt dessen ist der Stress gestiegen. Arbeiter sind kein Teil mehr der Firma sondern Kostenfaktoren die ausgebeutet werden.
Ausserdem kommt hinzu, daß man ab einem gewissen Level nicht glücklicher werden kann. 1980 gab es keine Videogeräte oder PCs, und Autos/Maschinen waren schlechter, aber das Glücklichlevel war schon überschritten. Darum können wir erfinden was wir wollen, besser wirds nicht mehr. Es gab mal eine Reportage von einer Familie die auf der Müllhalde lebte und sich von Abfall ernährte. Geheizt wurde die Hütte mit qualmenden Plastiktüten. Lebenserwartung war dort so 40 Jahre und trotzdem waren die glücklich und heulten nicht rum sondern lachten. Die wussten nicht, wie die in der 1. Welt leben und konnten deshalb auch nicht traurig sein über das was ihnen entgeht.
>6. Falls es in Deutschland am 1. 1. 2005 immer noch über vier Millionen Arbeitslose gibt, wenn der Staat bis dato die Verschuldung nicht in den Griff bekommt und wenn die Reallöhne auch weiterhin nicht steigen - darf dann der Wähler vielleicht hoffen, dass endlich einmal über den Nutzen der EU, über den Euro, die Globalisierung und die Folgen des grenzenlosen Freihandels nachgedacht wird? Oder stehen diese Themen erst bei sechs oder acht Millionen Arbeitslosen und völligem Staatsbankrott an?
>Alles nur Teilschritte auf die NWO!?
Die Industrie sagt wo es lang geht und die wollen die Löhne senken, weil jeder nur an seine Firma denkt. Kommt ein Politiker auf die Idee da was gegen zu tun, geht er mit Betonschuhen schwimmen.
Es gibt zwei Wege. Einmal, die Grenze aufmachen und Verlust von Arbeitsplätzen akzeptieren, oder die Grenze zu und Zoll auf Importe bis die Löhne der Anderen auf unserem Niveau sind.
Für uns hier im Paradies ist die Zweite Lösung besser, aber dann springen eine Menge Leute über die Klinge, die sich jetzt noch knapp über Wasser halten können.
>Gruß
>Albrecht

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