- Deutschlands Unterschicht - oekognom, 15.10.2006, 22:30
- Muß man sich solcher Pseudothemen annehmen? - Taktiker, 15.10.2006, 23:48
- Re: Muß man sich solcher Pseudothemen annehmen? - Morricone, 16.10.2006, 09:03
- Re: Muß man sich solcher Pseudothemen annehmen? - Cujo, 16.10.2006, 09:53
- Re: Muß man sich solcher Pseudothemen annehmen? - MI, 16.10.2006, 13:25
- Re: Muß man sich solcher Pseudothemen annehmen? - Cujo, 16.10.2006, 09:53
- Re: yep - MI, 16.10.2006, 13:34
- Heute in der U-Bahn einen Spiegel durchgearbeitet... - Taktiker, 16.10.2006, 14:06
- Re: Ha, ha, netto-Gucken - MI, 16.10.2006, 15:48
- Ich kann Dir sagen, das steigert die Informationsaufnahme um 1000% - Taktiker, 16.10.2006, 16:03
- Re: Ha, ha, netto-Gucken - MI, 16.10.2006, 15:48
- Heute in der U-Bahn einen Spiegel durchgearbeitet... - Taktiker, 16.10.2006, 14:06
- Re: Muß man sich solcher Pseudothemen annehmen? - Morricone, 16.10.2006, 09:03
- Re: Deutschlands Unterschicht - klingonenjoerg, 16.10.2006, 04:47
- Re: Deutschlands Unterschicht - oekognom, 16.10.2006, 22:41
- FAZ - eine Oberschichtpostille plaudert laut - Taktiker, 16.10.2006, 15:06
- Wieso neue Unterschicht? - XERXES, 16.10.2006, 15:12
- Die Mittelschicht braucht Streicheleinheiten - Taktiker, 16.10.2006, 15:46
- Re: Die Mittelschicht braucht Streicheleinheiten - Cujo, 16.10.2006, 16:34
- Die Mittelschicht braucht Streicheleinheiten - Taktiker, 16.10.2006, 15:46
- Muß man sich solcher Pseudothemen annehmen? - Taktiker, 15.10.2006, 23:48
Re: Die Mittelschicht braucht Streicheleinheiten
-->Moin,
Wie also sozialen Aufstieg, Erfolg und Standing manifestieren?
Genauso wie es Pierre Bourdieu bereits in"Die feinen Unterschiede" festgestellt hat. Für Bourdieu ist Distinktionsgewinn für die erfolgreiche Durchsetzung eines neuen vorherrschenden Geschmacks bzw. Lebensstils als Mittel im Kampf um gesellschaftliche Positionen prägend. Diese Kulturkämpfe zwischen den gesellschaftlichen Klassen finden in einem sogenannten Raum der Lebensstile statt, d.h. Distinguiertheit wird immer feiner und raffinierter. Soziale Abgrenzung immer schwieriger.
Gewinner bei diesen Distinktionkämpfen ist wie immer die Oberschicht. Schon Sartre hat dieses Phänomen erkannt. Er nennt dies die"intermediäre" Gesellschaft. Bsp: Die"vornehme" Verkäuferin bei Hermes taxiert die Kundin aus dem gleichen sozialen Milieu hochnäsig, da sie sich vermeintlich abgrenzen will durch die Zugehörigkeit zu"Hermes". Diese Distinktionen sind bvon der Oberschicht gewollt.
>- Bildungsstand: Fernseher raus (sorry Cujo:-) ) und ich bin ein Bildungsbürger. Tittytainment ist für die"anderen".
Ja, auch das Sozialprestige durch das Bildungsniveau ist eine Möglichkeit der Distinktion. Bei mir war es der Ekel (TV als Appelation der niedersten Instinkte). Aber wie sagt Dethlefsen? Das was man am meisten von sich weist, zeigt genau in die richtige Richtung. *g*
Gruß
Cujo
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Der Habitus aber, so zeigt der frühere Ethnologe und jetzige Soziologe, ist ein klassenspezifisches Erzeugunsprinzip sozialer Praxis. Er erlaubt nicht nur die Koordination innerhalb einer Klasse oder Schicht, sondern hat insbesondere auch die Funktion, höhere Klassen von niedrigeren zu unterscheiden - gerade durch die 'feinen Unterschiede' wie etwa den Gebrauch des Fischbestecks, eine bestimmte sprachliche Intonation, bestimmte Arten der Begrüßung etc.
Wie weit der Habitus das Alltagsleben und den Geschmack der verschiedenen Schichten durchzieht (und innerhalb einer Schicht auch uniformiert), führt Bourdieu in dieser ausgreifenden, von vielen Beispielen durchzogenen Untersuchung vor.
Niemand wird dieses Buch lesen können, ohne dabei einen großen, weitgehend unbekannten Teil von sich selbst - in kritischer Perspektive - zu entdecken. (amazon)
<ul> ~ Die feinen Unterschiede</ul>

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