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- Azteken und Tsunami - Zandow, 19.10.2006, 16:36
Re: Azteken und Tribut - dottore
-->Hallo dottore!
Der Bildtext enthält den von Ihnen fettgedruckten Satz: Tribute supported the ruler and nobles, as well as religious and public institutions.
Das könnte man frei übersetzen mit: Die Tribute/Abgaben unterstützten den Herrscher/Monarchen und den Adel, als auch religiöse und öffentliche Institutionen.
Demnach gehörten religiöse Einrichtungen AUCH zu den Empfängern, so wie heute die Kirche als Institution vom Staat Steuermittel/Zuwendungen erhält.
Ich kann hier noch keinen Zusammenhang zur der Erfindung der Religionen zum Zwecke des Tributs erkennen.
Was hätte es für einen Sinn gemacht, Unterworfene in Massen abzuschlachten? Dann wären die Gebiete entvölkert worden und hätten ihrerseits kaum die immensen Tributmengen abliefern können.
Zustimmung, im Sinne der Tribut-Opferung.
Wie hätten die Tributforderungen auch tatsächlich sichergestellt werden können? Durch Bettelbriefe gewiss nicht. Da lag es nahe, Geiseln zu schlachten oder Hochrangige aus dem säumigen Tributgebiet.
Moment!
Was heißt hier säumig?
Waren die unterjochten Stämme denn unwillig Tributzahlungen zu leisten?
Wenn ich es recht verstanden hatte, wurden z.B. die „Blumenkriege“ nur deshalb geführt, um überhaupt Opfer zu finden/erlangen.
Dann haben wir die Zurschaustellung von Schädeln (wieder anderer Codex):
Was hatte es denn mit dieser „Schädel-Ausstellung“ konkret auf sich.
Kann man das dem Codex entnehmen?
Waren es Opfer an die Götter? Der Sinn des Opfers liegt in der Opferung selbst und nicht im Zurschaustellen irgendwelcher Überreste. Diese sind zur Schau gestellt, nicht um die Götter"gnädig" zu stimmen, sondern zur Abschreckung für unbotmäßige Zeitgenossen.
Oder auch als Trophäen, so wie sich heute die versammelte Jägerschar vor dem Ertrag ihrer Treibjagd ablichten läßt.
Die Abschreckung könnte auch im Sinne von „kommt uns bloß nicht zu nahe“ zu verstehen sein.
Die Tributthese wäre allerdings auch eine Möglichkeit.
Remakes von katastrophistischen Erinnerungen machen in diesem Kontext auch keinen Sinn.
Da würde ich zunächst die Mythen zu Rate ziehen.
Mögen Sie auch durch zeitlich lang dauernde Einflüsse „verfälscht“ worden sein, einen rationalen Kern haben sie allemal.
Das Zurschaustellen von Köpfen (Person schlechthin) finden wir auch bei den Bauernkriegen, wo Bauern, die dem Abgabendruck entkommen wollten und von ihren Herren erschlagen wurden, als Schädel zur Schau gestellt wurden.
Hierbei handelte es sich aber um kein kultisches Relikt, sondern einfach um eiskalte Rache und Abschreckung vor Nachahmung.
Der geopferte Christus erscheint nicht solo am Kreuz, sondern mit Krone / Dornenkrone oder INRI.
Das stimmt. Nur was lesen wir dazu bei Markus 15.17?
Die Soldaten aber führten ihn in den Hof hinein, das ist das Prätorium; und sie rufen die ganze Schar zusammen.
Und sie legen ihm ein Purpurgewand an und flechten eine Dornenkrone und setzten sie ihm auf; und sie fingen an, ihn zu grüßen: Sei gegrüßt, König der Juden!
Das klingt wie Abu Ghraib vor knapp 2.000 Jahren.
Aufgescheuchte Soldaten die ihr böses Spiel trieben und dies auch heute noch tun.
Die präkolumbianischen Opferungen waren Schau-Spiel, die Plätze vor den Tempeln sind sämtlich ziemlich groß.
Sicherlich, nur sagt die Gewaltigkeit einer Zeremonie noch nicht viel über ihren tatsächlichen Inhalt aus, außer das sie eben viel beachtet war.
Nachweise etwaigen Wassermangels (no rain usw., ergo Flehen um...) konnten bisher nicht erbracht werden. Das Tal von Oaxaca war - ähnlich Tenotchtitlan, der Azteken-Stadt, heute Mexico City - zudem von einem See bedeckt.
Wasser an sich bedeutet zunächst noch gar nichts.
Vielleicht regnete es auch unaufhörlich und dann konnte die Ernte auch nicht eingefahren werden.
Wie gesagt, die Erfindung der Religionen als maskierte Tribut-Strafe konnte meiner Ansicht nach noch nicht stichhaltig belegt werden.
Wie erklärt sich denn außerdem die Götteranbetung bei Stämmen die gar keine Tributpflicht kannten?
Dann hätten ja alle Völker des Planeten Erde auf die gleiche Idee kommen müssen ihr Steuerproblem zu lösen.
mfG
nereus

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