- Ein Blick hinter die Kulissen der Geschichtsfälscher und Märchenerzähler, oder.. - prinz_eisenherz, 28.10.2006, 21:11
Ein Blick hinter die Kulissen der Geschichtsfälscher und Märchenerzähler, oder..
-->wie die Welt erschaffen wurde, durch eine Erfindung, die nicht stimmen braucht und trotzdem real ist.
Aus dem Artikel:
## Das Leben - eine einzige Erfindung
Von Marion Rollin
Das Gedächtnis selektiert und verzerrt wichtige Ereignisse. Forscher können gar falsche Erinnerungen erzeugen - etwa an Ballonfahrten, die nie stattgefunden haben. Was nach einem Fehler der Evolution klingt, ermöglicht uns erst, im Alltag zurechtzukommen. ##
Ein interessanter Satz; eine richtige Feststellung?
## Forscher können gar falsche Erinnerungen erzeugen - etwa an Ballonfahrten, die nie stattgefunden haben ##
Erinnert das nicht fatal an die vielen bekannten Beispiele, wo jemand jahrelang durch die Welt reist und überall seine Erlebnisse als Kind in einem Konzentrationslager zum Besten gibt? Einer, bei dem sich manchmal sehr viel später herausstellt, das er noch nie ein solches Spezialgefängnis von Außen gesehen hat, geschweige denn dort gefangen gehalten wurde. Hat sich nicht schon der eine oder andere gefragt, wie dieser Mensch eine solche Rolle der Welt und den Medien vorspielen kann, ohne das es nicht gleich zu Beginn jemanden auffällt?
Eigentlich ist die Antwort anhand der Bedingungen im Artikel sehr einfach. Dieser Mann, diese Frau, wurde durch die ununterbrochen ausgesendeten Propagandasignale in den Zeitungen, aber mehr noch durch die Filme und durch das Fernsehen so konditioniert das er, bei einer passenden Charakterstruktur, irgendwann sich einen Teil seines Lebens dazu erfindet und tatsächlich daran glaubt es auch so erlebt zu haben.
Wirksam und ausgesprochen glaubhaft wird sein selbst erfundenes KZ - Leben, bez. seine Gabe, sich die drastischen Literaturangebote, die typischen Gefühlsschinken aus Hollywood sich einflüstern zu lassen, daraus sich einen Teil seines eigenes Leben herbei zu fantasieren, weil die bekannte Universalreligion vom Holocaust inzwischen alles in der westlichen Welt durchdringt, bei jedem noch so abseits gelegenen Thema mit einfantasiert wird, wie der globale Glaube, das die Erde eine Scheibe sei. Wenn er nun aufgrund dieser Erfindung, sich daraus einen Teil seines Lebens erinnert, es noch mit besonders grausamen und erniedrigenden Erlebnissen ausschmückt, dann passt sie eben in dieses Puzzelbild und wird von seinen Zuhörern, den Medien und besonders von ihm selbst adaptiert. Er selbst erfindet sich so einen Lebenabschnitt im Sinne des Artikels dazu, bez. er erfindet nicht, sondern er verarbeitet nur den globalen Mediengeruch in der Luft für sich selbst.
Hinweis:
Wen würde es schon interessieren, wer würde es glauben, wenn der Mann von sich behauptet die ersten zehn Jahre seiner Kindheit in der Hohlwelt aufgewachsen zu sein? Glauben mag er es selbst auch, aber mehr als einen Auftritt bei Kerner wird er wohl damit nicht erreichen können.
Und ich meine, selbst diejenigen, die eigentlich nur angetreten waren und sind, sich bei diesem Thema, auf die Verarbeitung dazu, sich einen Namen zu machen, ihr Geld zu verdienen, berühmt zu werden, die Macher der Geschichten und der Verwurstelungen der Geschichte, verstärkt mit den üblichen Strickmustern des Holloywoodfilmes, z. b. „Vom Winde verweht“ - wer den gesehen hat, hat eigentlich schon alle gesehen - selbst die glauben irgendwann daran einen Zeitabschnitt der Geschichte authentisch wiederzugeben. Wenn sie es nur lange genug machen müssen, oder wollen, bleiben auch sie von den Folgen ihrer eignen, ursprünglich nur ideologisch/ kommerziell ausgerichteten Arbeit nicht verschont.
Zusammengefasst.
Es geht bei der Erfindung eines Lebens, eines Lebensabschnittes, wie in dem Artikel, um Einzelbeispiele. Ist es wirklich nur ein singuläres Problem? Was ist mit der Übertragung diese Phänomens, mit gesteigertem, hohen Gefühlspotenzial, dazu die passenden Bilder, nur immer größer, immer farbiger, immer schneller, eine Beeinflussung als Dauerzustand für die Masse der Menschen, dann findet sicher auch eine kollektiver Umschlag statt und es glauben wirklich die Mehrheit der Menschen hier in Deutschland, ja sie meinens es selbst zu erleben, das sie ein Gen des Bösen besitzen, ein nur mühselig gezähmtes Raubtier zu sein, sich ständig für alle entschuldigen zu müssen, überall die linke und die rechte Wange hinhalten, sich daran zu erfreuen wie schlecht wir doch sind, zu büßen und sich erniedrigen zu lassen. Ein einzige kollektive Erfindung, aber sie funktioniert. Sehr merkwürdig.
Wer will kann diese Übertragung von der erfundenen Vergangenheit, vom Einzelfall, auf alle Bereiche der Zusammenlebens der Gegenwart versuchen, natürlich auch auf die Wirtschaft, auf die Börse und die Tagespolitik. Wie der Selbstläuder von den deutschen Soldaten in Afghanistan, dort nicht präsent zur Verteidigung des eignen Landes, wie die versuchen sich ihre Todesangst aus dem Gehirn zu vertreiben. Das ist nicht viel anders, als die Busenfotos in den Baubuden auf den Großbaustellen.
Ausführlicher im Artikel, wie die Gefühle Realitäten vorgaugeln und, wenn sie nur gut genug in das aktuelle Lebensgefühl passen, auch wie selbstverständlich geglaubt werden:
Aus dem Spiegelartikel:
## Auf irgendeine geheimnisvolle Weise musste sich der alte Mann mit der Brille, dem blauen Flanellhemd und einem Kranz grauer Haare auf dem Kopf in das Gedächtnis von Chris Coan eingeschlichen haben. Lebhaft schildert der 14-Jährige, wie er im Alter von fünf Jahren in einer Einkaufspassage verloren gegangen ist und wie seine Mutter ihn später in Begleitung des Mannes wiedergefunden hat."Ich hatte schreckliche Angst", erinnert sich der junge Amerikaner:"Ich hab gedacht, jetzt sehe ich meine Familie nie wieder."
Tatsächlich war Chris nie verloren gegangen. Mit einem Trick hatte die Psychologin Elizabeth Loftus von der University of Washington in Seattle ihm die Erinnerung"eingepflanzt": Die Wissenschaftlerin hatte seinen älteren Bruder Jim gebeten, Chris drei wahre Geschichten aus dessen Kindheit zu beschreiben - und eine erfundene. Chris eignete sich auch diese Geschichte an und schmückte sie sogar aus. Als der Bruder ihn nach einigen Wochen aufklärte, konnte Chris es nicht glauben:"Ich erinnere mich doch genau, wie ich geweint habe und wie Mom auf mich zukam und sagte: Mach das nie wieder!" ##
eisenherz
<ul> ~ >>>hier entlang zu: Ich glaube, also ist es wahr</ul>

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