- Schulden, Hedger, Pleiten, Restrukturierung - was man so im RĂĽckspiegel sieht - dottore, 08.11.2006, 16:05
- Die dt. Unternehmensbesteuerung erfordert geradezu hohe Verschuldung - Ecki1, 08.11.2006, 16:27
- Re: Ja, aber dann geht der Totentanz erst richtig los - dottore, 08.11.2006, 17:38
- Nein, da tanzen eher die (DGB)-Puppen - Ecki1, 09.11.2006, 10:25
- Re: Nein, da tanzen eher die (DGB)-Puppen - dottore, 09.11.2006, 19:18
- Re: Nein, da tanzen eher die (DGB)-Puppen - Ecki1, 09.11.2006, 22:19
- Re: Nein, da tanzen eher die (DGB)-Puppen - dottore, 09.11.2006, 19:18
- Nein, da tanzen eher die (DGB)-Puppen - Ecki1, 09.11.2006, 10:25
- Re: Ja, aber dann geht der Totentanz erst richtig los - dottore, 08.11.2006, 17:38
- Re: Schulden, Hedger, Pleiten, Restrukturierung - was man so im RĂĽckspiegel sieht - x Thomas, 09.11.2006, 09:13
- Re: Schulden, Hedger, Pleiten, Restrukturierung - was man so im RĂĽckspiegel sieht - klingonenjoerg, 09.11.2006, 17:36
- Re: Schulden, Hedger, Pleiten, Restrukturierung - was man so im RĂĽckspiegel sieh - dottore, 09.11.2006, 19:05
- Die dt. Unternehmensbesteuerung erfordert geradezu hohe Verschuldung - Ecki1, 08.11.2006, 16:27
Re: Ja, aber dann geht der Totentanz erst richtig los
-->Hi Ecki1,
>Die dt. Unternehmensbesteuerung erfordert geradezu hohe Verschuldungum beim derzeit tiefen Zinsniveau im internationalen Vergleich übliche Eigenkapitalrenditen zu erwirtschaften. Dass zunächst Kapital und Unternehmensrechtsform abwandern, zuletzt auch die Arbeitsplätze, erscheint vor diesem Hintergrund nicht mehr als logisch.
Jawoll. Aber das ist nur der erste Schritt. Nach Modigliani/Miller, AER 1958, ist selbst beim Wegfall aller Unternehmensteuern (und einigen anderen Voraussetzungen) die Kapitalstruktur (EK, FK) fĂĽr den Marktwert eines Unternehmens irrelevant. Es gilt auch:
"The type of instruments used to finance investments is irrelevant to the question whether or not the investments are worthwhile..."
Weil kein Außenstehender die durchschnittlichen Kapitalkosten eines Unternehmens erkennen kann, bleibt die Analyse stecken. Allerdings: Mit Sicherheit erhöht sich die EK-Rentabilität umso mehr, je stärker geleveraged wird. Mit stärkerem Leveragen steigt entsprechend das Risiko. Die Firma bzw. ihre Produkte müssen dabei nicht höhere Erträge abwerfen, aber die Erträge für den EK-Lieferer (diese bezogen auf den EK-Einsatz) können durchaus in den Himmel steigen, jedenfalls vorübergehend. Dies ist ja der Witz bei allen Private-Equity-Strukturen bzw. -Aktivitäten.
Ideal also: Leveragen, damit die EK-Rentabilität steigern, das EK in ein interessantes"Produkt" verpacken (wobei beim Emittenten schön was hängen bleibt) und nix wie weg, d.h. auf zur nächsten Beute. Sind die PE-Spezialisten mit ihrem Zug durch, bleiben verschuldete Unternehmen zurück und geraten bei nächsten Abschwung und/oder Credit Crunch ins Off.
Dann greifen die Analysen von Hyman Minsky, auf die bereits hingewiesen wurde, z.B."Can 'It' Happen Again?" (1963 - das"it" ist der Kollaps Ă la 1929 ff.);"The Modeling of Financial Instability" (1974);"The Financial-Instability Hypothesis: Capitalist processes and the behavior of the economy" (1982);"Financial Crises: Systemic or Idiosyncratic?" (1991);"Financial Instability Hypothesis" (1993);"Finance and Stability: The Limits of Capitalism" (1993);
"Business Cycles in Capitalist Economies" (1994).
Schade, dass der Maestro die aktuelle Entwicklung nicht mehr erleben kann (gest. 1996). Aber macht nichts. Ihn hätte vor Entzücken ohnehin der Schlag getroffen.
Die PE-Aktivitäten sind weder kontrolliert noch reguliert. Daher kann ich nicht umhin, dort just jene Blasenbildung zu sehen (siehe auch frühere Postings mit aktuellen Analysen, z.B. die der FSA), wie sie seit der Zeit der Tulpen (Holland, 1630er) typisch sind.
Wie die aktuelle Nummer"gut" enden soll ("Stabilität auf hohem Niveau","Soft Landing" usw.), erschließt sich mir leider nicht.
Dank + GruĂź!

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